Neue Züge, neue Strecken, dichtere Takte, mehr Elektrozüge statt Diesel – das Angebot im regionalen Schienenverkehr in Baden-Württemberg wird zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember erneut deutlich verbessert. Viele weitere Anreize für einen Umstieg auf die klimafreundliche Bahn.
Mit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2022 kommen auf die Fahrgäste im regionalen Bahnverkehr zwischen Main und Bodensee etliche Änderungen zu. So wird das Angebot der sogenannten Metropolexpresse (MEX) rund um die Landeshauptstadt vervollständigt, die Neubaustrecke zwischen Wendlingen und Ulm zusammen mit dem neuen Regionalbahnhof Merklingen/Schwäbische Alb in Betrieb genommen und rund um Ulm das Angebot auf der Regio-S-Bahn Donau-Iller deutlich ausgeweitet.
Zwischen Heilbronn, dem Kraichgau, Karlsruhe und dem Murgtal verkehren zukünftig schnelle Regionalexpresse der DB Regio mit neuen Zügen. Bei vielen Verbindungen bringt das Fahrzeitgewinne von bis zu 20 Minuten. Eine neue RE-Linie verbindet Karlsruhe und Heidelberg. Taktlücken zwischen Karlsruhe und Stuttgart werden geschlossen. Im Filstal wird ein Halbstunden-Takt eingerichtet und auf der Achse Herrenberg - Tübingen - Reutlingen - Metzingen - Bad Urach fahren die Züge nicht mehr mit Diesel sondern elektrisch.
Verkehrsminister Winfried Hermann sagte: „Mit dem Fahrplanwechsel bauen wir das Angebot im regionalen Schienenverkehr konsequent weiter aus. Es kommt zu einem Zuwachs von rund 4,16 Millionen Zugkilometern. Damit erreichen wir 94,92 Millionen Zugkilometer im Jahr 2023. Für die Fahrgäste wird es somit noch attraktiver, auf die klimafreundliche Bahn umzusteigen. Diesen Kurs müssen wir kontinuierlich fortsetzen. Die ambitionierten Klimaziele des Landes sind nur zu erreichen, wenn es gelingt, den CO2-Ausstoß im Verkehrssektor erheblich zu verringern. Ohne eine Mobilitätswende ist der Kampf gegen die Erderwärmung nicht zu gewinnen und ein gutes regionales Bahnangebot ist dafür ein zentrales Element.“
Die wichtigsten Änderungen zum Fahrplanwechsel
Eine Premiere gibt es am 11. Dezember 2022: Die Neubaustrecke zwischen Wendlingen und Ulm wird mit einem komplett neuen Angebot in Betrieb genommen. Die neue Linie IRE 200 wird stündlich zwischen Wendlingen und Ulm verkehren und bedient auf der Strecke den neuen Regionalhalt Merklingen/Schwäbische Alb. Gute Anschlüsse in Wendlingen ermöglichen es den Fahrgästen, von und nach Stuttgart oder Tübingen zu reisen. Zum Einsatz kommen Züge in Intercity-Qualität. Mit 200 Kilometern pro Stunde und rund 17.000 PS sind sie die schnellsten und stärksten Regionalzüge Deutschlands.
Auswirkungen der Neubaustrecke auf die Südbahn
Die Regionalexpresslinien teilen sich auf in RE 5 Stuttgart - Ulm - Friedrichshafen und IRE 3 Ulm - Friedrichshafen - Lindau. Für einen reibungslosen Zugverkehr zwischen Stuttgart, Plochingen und Wendlingen wurde ein neues Fahrplankonzept entwickelt: Auf der Südbahn Ulm-Friedrichshafen tauschen beide Linien den Laufweg und die zeitliche Fahrlage.
Das heißt zum Beispiel, dass in Friedrichshafen künftig der RE nach Stuttgart kurz nach der vollen Stunde, der RE nach Ulm kurz nach der halben Stunde, abfährt. Zudem wird der durchgehende Regionalverkehr Stuttgart - Ulm - Bodensee um zehn Minuten beschleunigt, indem der Halt in Ulm auf fünf Minuten verkürzt wird. Der Verkehr auf der Achse Ulm - Aulendorf - Friedrichshafen wird am Morgen und am Abend deutlich ausgeweitet. Mit dem neuen Fahrplan besteht bis spät abends eine gute Expressanbindung der Südbahn. Der letzte RE von Ulm nach Friedrichshafen fährt sogar nach Mitternacht ab.
Auf der Neckar-Alb-Bahn sorgt die Inbetriebnahme der Neubaustrecke für Anpassungen im Expressverkehr. Der IRE 6 der SWEG hält zukünftig auch in Metzingen und verbindet die Stadt auf einer Expresslinie mit Stuttgart und Tübingen.
Die Metropolexpresszüge (MEX) verkehren in der Region Stuttgart sternförmig aus dem Umland auf die Landeshauptstadt zu. Außerhalb des S-Bahn-Netzes halten sie an vielen auch kleineren Stationen. Sobald sie im S-Bahn-Bereich unterwegs sind, halten sie nur an Knotenbahnhöfen. Mit dem Fahrplanwechsel wird das MEX-Angebot vervollständigt und kann nun werktags zwischen 4:30 Uhr und 24 Uhr, samstags zwischen 9 und 24 Uhr sowie sonn- und feiertags zwischen 9 und 20 Uhr auf vielen Strecken im Halbstundentakt genutzt werden.
Auf der Neckar-Alb-Bahn und Frankenbahn wird der MEX eingeführt: die RE 12/RB 18 heißen künftig MEX 12/MEX 18. Beide MEX-Linien verkehren zeitversetzt zwischen Tübingen – über Reutlingen und Plochingen – und Stuttgart sowie zwischen Stuttgart über Bietigheim-Bissingen und Heilbronn. Der MEX 12 fährt in einzelnen Zeitlagen weiter bis Mosbach-Neckarelz. Der MEX 18 fährt weiter nach Osterburken. Der Streckenabschnitt zwischen Heilbronn und Osterburken wird stündlich bedient. Der Nachtverkehr erfolgt zwischen Tübingen, Stuttgart und Heilbronn im Zweistundentakt.
Im Filstal verkehren alle Züge der Linie MEX 16 jeden Tag zweimal stündlich zwischen 7 und 24 Uhr an allen Unterwegshalten zwischen Stuttgart und Geislingen. Zwischen Geislingen und Ulm bedient die Linie MEX 16 stündlich alle Unterwegshalte.
Auf der Residenzbahn zwischen Stuttgart und Pforzheim/Karlsruhe heißt die RB 17a künftig MEX 17a. Es werden drei weitere Zugpaare der Linie MEX 17a von Pforzheim nach Karlsruhe verlängert. Bis zur Inbetriebnahme von S21 werden die Züge aus Pforzheim in Bietigheim-Bissingen enden. Ein Umstieg auf die S-Bahn Stuttgart oder den MEX ist möglich.
Im Murrtal zwischen Stuttgart und Schwäbisch Hall-Hessental sowie im Remstal zwischen Stuttgart und Crailsheim wird der MEX-Standard vervollständigt.
Zwischen Heilbronn, dem Kraichgau, Karlsruhe und dem Murgtal wird der Verkehr neu geordnet. Die DB Regio, die bisher schon zuverlässig die S-Bahn Rhein-Neckar betreibt, fährt künftig schnelle Regionalexpresse, die AVG kümmert sich um die S-Bahnen: „Mit der AVG in die Innenstadt, mit der DB schnell zum Hauptbahnhof“ – so lässt sich ganz leicht unterscheiden, wer künftig wohin fährt.
Damit ist der Fortbestand des Karlsruher Modells für weitere 15 Jahre vereinbart und sowohl die direkte Verbindung in die Zentren als auch schnelle Verbindungen für Langstreckenreisende und Passagiere mit Fahrrädern und Gepäck gesichert. Die nun als „Regionalexpress“ fahrenden Züge werden beschleunigt. Damit werden attraktive Reisezeiten und neue Anschlüsse in Heilbronn und Karlsruhe erreicht. Bei vielen Verbindungen bringt das Fahrzeitgewinne von bis zu 20 Minuten.
Das neue Ausschreibungsnetz 7b startet mit stündlichen RE-Zügen der neuen Linie 73 Karlsruhe - Bruchsal - Heidelberg als zusätzliches schnelles Angebot zur S-Bahn. Die Züge erreichen in Karlsruhe Hbf den ICE-Knoten zur vollen Stunde, sodass attraktive Anschlüsse in Richtung Freiburg und die Schweiz sowie in die Pfalz und in den Schwarzwald hergestellt werden. In den frühen Morgen- und Abendstunden fahren diese Züge bis Mannheim.
Von Karlsruhe über Ettlingen West nach Rastatt sind künftig Regionalzüge mit bis zu 160 Kilometern pro Stunde unterwegs. Damit werden die beiden Haltepunkte Malsch-Süd und Muggensturm-Badesee regelmäßig bedient. Vor allem für Schichtarbeiter im Daimler-Werk Rastatt gibt es eine neue Spätverbindung der Stadtbahnlinie S7 von Rastatt nach Karlsruhe.
Gute Nachrichten auch für alle Bahnfahrerinnen und -fahrer auf der Strecke zwischen Karlsruhe und Stuttgart: Die Taktlücken am Wochenende beim IRE 1 zwischen Karlsruhe und Stuttgart werden geschlossen, sodass nun mit wenigen Ausnahmen alle Züge täglich verkehren. Somit ergibt sich gemeinsam mit dem zweistündlich verkehrenden IC ein 30 Minuten-Takt.
In Zusammenarbeit mit dem Landkreis Karlsruhe wird die Anzahl der Fahrten auf der Linie S31/S32 zwischen Menzingen - Odenheim und Bruchsal stark erhöht. Künftig fahren täglich zwei Bahnen pro Stunde auf jeder Strecke. In der Hauptverkehrszeit am Morgen und am Nachmittag ab 13 Uhr verkehren sogar drei Stadtbahnen pro Stunde und Richtung, davon zwei direkt von und nach Karlsruhe Hauptbahnhof. Bei der dritten Fahrt besteht in Bruchsal direkter Anschluss an den neuen Regionalexpress von und nach Karlsruhe und Heidelberg.
Am Haltepunkt Weinheim-Sulzbach entstehen Direktverbindungen von Sulzbach nach Frankfurt, Heidelberg und Schwetzingen. Im abendlichen Berufsverkehr wird eine neue Regionalbahn von Weinheim nach Mannheim angeboten. Zudem geht der neue Haltepunkt Schwetzingen-Hirschacker in Betrieb und wird von der S9 halbstündlich bedient.
Das neue Netz 18 mit der mittlerweile vollständig elektrifizierten Achse Herrenberg - Tübingen - Reutlingen - Metzingen - Bad Urach nimmt den Betrieb auf. Damit übernimmt das Land Baden-Württemberg die Finanzierung des Landesstandards. Von Dezember 2022 an werden die bisherigen Dieseltriebwagen schrittweise durch elektrische Triebzüge ersetzt. Damit wird ein weiterer Teil des Schienenverkehrs auf umweltfreundliche Antriebstechnologien umgestellt. Betreiber bleibt weiterhin die DB Regio.
Das neue Netz sorgt dafür, dass sich die Kapazitäten im Ermstal erhöhen und gleichzeitig Ausweitungen des Halbstundentakts auf der Ammertalbahn ab Herrenberg sowie des Spätverkehrs auf der Ermstalban im Stundentakt nach Bad Urach erfolgen – insbesondere an Wochenenden. Da derzeit noch an der Infrastruktur am Bahnhof Metzingen gearbeitet wird, wird der Zielfahrplan erst später erreicht. Im Zielzustand werden auch das Ermstal im Halbstundentakt bedient und im Ammertal das Schienenangebot zwischen Tübigen und Entringen zur Hauptverkehrszeit ausgeweitet.
Zum Fahrplanwechsel wird das Angebot im Gebiet der Regio S-Bahn Donau-Iller deutlich ausgebaut. Damit setzen das Land Baden-Württemberg und die Region die Ziele der Absichtserklärungen für die Regio S-Bahn Donau-Iller um. Mit den aktuellen Verbesserungen schafft das Land ein zusätzliches Angebot und die Region trägt die Kosten teilweise mit: Auf der Südbahn leisten der Stadtkreis Ulm, der Alb-Donau-Kreis und der Landkreis Biberach einen finanziellen Beitrag zum Halbstundentakt und im Nachtverkehr. Auf der Donaubahn übernehmen der Stadtkreis Ulm und der Alb-Donau-Kreis die Hälfte der zusätzlichen Kosten für die Einführung eines Halbstundentakts.
Auf der Donaubahn wird der 30 Minuten-Takt auf der Linie RS 3 zwischen Ulm und Herrlingen eingeführt. In der morgendlichen Hauptverkehrszeit verkehren zusätzliche Züge sogar bis nach Blaubeuren und sorgen für Entlastung insbesondere im Schülerverkehr und Berufsverkehr.
Mit zwei Regio S-Bahnen pro Stunde in einem angenäherten 30 Minuten-Takt wird auch auf der Südbahn S-Bahn-Standard angeboten: Die Linie RS 2 verkehrt montags bis freitags von 5 bis 20 Uhr im Stundentakt zwischen Ulm und Biberach Süd, ebenso die Linie RS 21 von Ulm über Laupheim Stadt nach Biberach Süd. In den Hauptverkehrszeiten gibt es zusätzliche Fahrten über Laupheim Stadt.
Das Zugangebot wird im Abend- und Nachtverkehr auf der Südbahn und Donaubahn erheblich ausgebaut. Bei Abendveranstaltungen in Stuttgart und Ulm kann man jetzt besser mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) an- und abreisen. Der letzte Zug von Ulm nach Friedrichshafen startet erst nach Mitternacht und erreicht Friedrichshafen um 01:16 Uhr. Auch der Expressverkehr bis Sigmaringen wird in den Morgen- und Abendstunden verdichtet.
Heilbronn profitiert ebenfalls von den neuen Regionalexpress-Zügen der DB Regio, welche künftig in 70 Minuten nach Karlsruhe fahren und dort ideale Anschlüsse an den Fernverkehr haben werden. Gegenüber dem bisherigen Stand wird das Angebot auf der Strecke insbesondere in den Abendstunden deutlich ausgeweitet.
In der Heilbronner Region werden durch die Verknüpfung der S 4 mit der Linie S 41 montags bis freitags im Berufsverkehr insgesamt sieben neue Direktverbindungen zwischen Schwaigern und Neckarsulm/Bad Friedrichshall geschaffen. Dadurch sind viele neue Ziele bequem und umsteigefrei erreichbar. Das Sitzangebot auf der Linie S 4 wird erweitert. Montags bis freitags fahren tagsüber fast alle Stadtbahnen mit zwei aneinandergekoppelten Fahrzeugen.
Alle bisher in Öhringen beginnenden/endenden Züge der DB Westfrankenbahn verkehren durchgehend von/nach Heilbronn Hauptbahnhof. Damit verdoppelt sich das Angebot an Wochenenden und Feiertagen im Expressverkehr. Die Taktlücken am Abend werden geschlossen und von etwa 6 bis 24 Uhr wird ein täglicher Stundentakt angeboten.
Die internationale Eisenbahnstrecke zwischen Stuttgart und Singen mit Verbindungen in die Schweiz und nach Italien kann sich mit dem Fahrplanwechsel auf eine sukzessive Umstellung der Intercity-Züge freuen. Bis Ende 2023 sollen diese bis auf wenige Ausnahmen für den gesamten Fernverkehr übernommen werden.
Durch die hohe Zuverlässigkeit dieser Fahrzeuge soll die Pünktlichkeit erhöht und Ausfälle verringert werden. Hinzu kommt eine direkte Verbindung durch weitere IC-Züge bis nach Zürich ohne Umstieg in Singen. Im Spätverkehr wird es an den Wochenenden neue Reiseketten zwischen Stuttgart - Rottweil - Singen und weiter nach Konstanz geben. Dadurch wird unter anderem der entfallene IRE am Sonntagabend ab Stuttgart ersetzt. Für alle Radfahrerinnen und Radfahrer ist der zusätzliche RE-Pendel interessant, der ab dem Sonntagmittag als Alternative für die im IC-Verkehr reservierungspflichtige Fahrradmitnahme wiedereingeführt wird.
Zum Fahrplanwechsel übernimmt die SBB GmbH den internationalen Regionalbahnverkehr zwischen Singen und Schaffhausen von der DB Regio. Dieser wird zukünftig und weiterhin ganztägig im Halbstundentakt unter dem Namen „rhyhas“ fahren. Als Ergebnis der Fahrgastbeteiligung werden am Abend im Knoten Singen die Anschlüsse in Richtung Konstanz und Friedrichshafen verbessert. Eine erhöhte Sitzplatzkapazität steht auf nahezu allen Fahrten zur Verfügung. Zudem ist ein ebenerdiger Einstieg an mehreren Stationen möglich.
Zusätzlich verkehrt eine neue stündliche Express-S-Bahn (S 44) Konstanz - Kreuzlingen - Weinfelden mit dortigem IC-Anschluss nach Zürich. Damit bestehen halbstündlich schnelle Verbindungen Konstanz - Zürich Flughafen - Zürich Hauptbahnhof: in der ersten halben Stunde direkt mit dem Interregio, in der anderen mit S44/Intercity.
Die abendlichen Taktlücken beim Seehas der SBB GmbH werden mit zusätzlichen Fahrten geschlossen. Damit besteht täglich ein halbstündliches Angebot bis in die Nacht hinein, wovon auch die Fahrgäste von und nach Stuttgart profitieren. Im Wochenend-Spätverkehr gibt es auf dem „Seehas-Abschnitt“ Engen - Konstanz zudem weitere Verbindungen mit Zügen der Gäubahn.
Weiterhin verkehren zusätzliche Regionalbahnen zwischen Friedrichshafen und Kressbronn, die das Angebot in den Abendstunden verdichten. Freitag- und samstagabends verbessert sich das Angebot auf der Bodenseegürtelbahn im Abschnitt Radolfzell - Friedrichshafen durch ein zusätzliches Zugpaar.
Go-Ahead Bayern löst mit Inbetriebnahme des Ausschreibungsnetzes „Augsburger Netze Los 1“ den bisherigen Betreiber DB Regio ab. Neue Fahrzeuge von Siemens ermöglichen zusätzliche Kapazitäten. Zudem werden die aktuell bestehenden Taktlücken am Wochenende geschlossen. Von Montag bis Freitag gibt es einen Stundentakt von 5 Uhr bis 23 Uhr und am Wochenende von 8 bis 23 Uhr.
Da Go-Ahead für das ausgeweitete Angebot bisher das notwendige Personal fehlt, werden auf der länderübergreifenden Riesbahn zwischen Aalen, Nördlingen und Donauwörth befristet weiter andere ältere Fahrzeuge von anderen Anbietern eingesetzt, um das Angebot dennoch fahren zu können.
Das Land verbessert das Abendangebot der SWEG mit zusätzlichen Fahrten, indem für 2023 weitere Züge für den Halbstundentakt zwischen Freiburg, Waldkirch und Bleibach bestellt werden. Die Grundtakt-Züge zwischen Bad Krozingen - Staufen - Münstertal werden um drei Minuten verschoben, wodurch leider der Halbstundentakt zwischen Bad Krozingen und Staufen nicht mehr funktioniert.
Allerdings können dadurch weitere Anschlusszüge insbesondere von und nach Freiburg angebunden werden. Auch eine höhere Anschlusssicherheit aus verspäteten Zügen auf der Rheintalbahn existiert damit.
Gemeinsam mit der DB Regio AG werden weitere Maßnahmen zur Stabilisierung der Breisgau-S-Bahn „Ost-West“ umgesetzt. Diese geben den Fahrgästen mehr Sicherheit. In Seebrugg hat der DB Südbadenbus alle Busanschlüsse Richtung Landkreis Waldshut angepasst. Morgens kommen zwischen Freiburg und Kirchzarten Mireo-Triebzüge zum Einsatz.
Die spätabendlichen Anschlüsse zwischen der S5 aus/nach Karlsruhe und der S6 aus/nach Bad Wildbad werden verbessert. Künftig gibt es – insbesondere im Berufsverkehr – deutlich mehr Sitzplätze: Montags bis freitags werden durch zusätzliche Wagen rund 1.500 neue Sitzplätze angeboten.
Die Linie S5 fährt nun auch an Sonn- und Feiertagen und damit täglich im 20/40-Minuten-Takt von/nach Pforzheim. Auch am Abend gibt es verschiedene Verbesserungen: So besteht der 20/40-Minuten-Takt von/nach Pforzheim künftig bis 23 Uhr. Bei einzelnen Zügen von/nach Pforzheim werden die Sitzplatzkapazitäten erhöht. Zu den Hauptverkehrszeiten fahren nun nahezu alle Züge von/nach Pforzheim in Doppeltraktion.
Der Freizeitexpress „Albtäler“ zwischen Menzingen/Odenheim und Bad Herrenalb fährt ab demnächst ganzjährig an allen Sonn- und Feiertagen und erhält aufgrund der Neustrukturierung leicht veränderte Fahrzeiten.
Im Murgtal kommen statt der RE-Züge neue Triebwagen zum Einsatz, die das Land Baden-Württemberg für die DB Regio finanziert hat. Diese neuen Fahrzeuge bieten standardmäßig mehr Komfort und vor allem mehr Fahrradkapazitäten. An Sonn- und Feiertagen wird ganzjährig der „Freizeitexpress Murgtäler“ von Mannheim über Heidelberg und Bruchsal nach Freudenstadt und zurück angeboten. Am Abend gibt es gegen 20 Uhr eine neue zusätzliche schnelle Verbindung von Karlsruhe nach Freudenstadt.
Der sonntägliche „Freizeitexpress Münstertäler“ zwischen Freiburg Hauptbahnhof und Münstertal erhält einen Busanschluss auf die Passhöhe am Wiedneer Eck.