Landwirtschaftsminister Peter Hauk hat anlässlich der Gesamtbetrieblichen Biodiversitätsberatung auf dem Betrieb der Familie Nußbaumer in Müllheim die Initiative der Fachschule für Landwirtschaft und der Studierenden gelobt.
„Biodiversität ist ein Thema für jeden Studierenden der Fachschule für Landwirtschaft und jeden Betrieb. Die Initiative der Fachschule und der Studierenden ist beispielgebend, um mit dem Berufsnachwuchs das Thema Biodiversität erfolgreich in die Zukunft zu tragen“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, anlässlich der Gesamtbetrieblichen Biodiversitätsberatung auf dem Betrieb der Familie Nußbaumer in Müllheim (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald). Zusammen mit der Landbauklasse „2018 – 2021“ der Fachschule für Landwirtschaft am Landwirtschaftlichen Bildungszentrum Emmendingen-Hochburg führte der anerkannte Biodiversitätsberater Tobias Pape eine Biodiversitätsberatung auf dem Betrieb eines Studierenden der Fachschulklasse durch.
„Biodiversität geht uns alle an“
Die Studierenden der Fachschulklasse Fachrichtung Landbau erlebten im Rahmen eines sogenannten fachpraktischen Tages auf dem Praxisbetrieb exemplarisch die Methoden und Inhalte einer gesamtbetrieblichen Biodiversitätsberatung. Im kommenden Fachschulhalbjahr wird die Klasse den Praxistag eingehend aufarbeiten. Jeder Studierende erhält dabei die Aufgabe, seinen Betrieb zu analysieren und der Klasse darzulegen, welcher Beitrag zum Erhalt und zur Verbesserung der Artenvielfalt und der Vielfalt der Lebensräume im eigenen Betrieb geleistet wird.
Die Studierenden selbst haben die Idee entwickelt, eine Biodiversitätsberatung auf einem landwirtschaftlichen Schülerbetrieb in Anwesenheit der Fachschulklasse durchzuführen. Mit Unterstützung des Projekts „Gesamtbetriebliche Biodiversitätsberatung (GBB) – Kommunikation und Bildung“ setzte die Fachschule diese Idee nun um. Der Betrieb der Familie Nußbaumer bietet mit den Betriebszweigen Wein- und Obstbau, Ackerbau, Grünland, Wald sowie Pensionsrinderhaltung vielfältige Anknüpfungspunkte für die Biodiversitätsberatung. Auf diese Weise hat jeder der 15 Mitstudierenden die Chance, reichhaltiges Anschauungsmaterial für den eigenen Betrieb mitzunehmen.
Hauk verwies in diesem Zusammenhang auf den Landeswettbewerb „Baden-Württemberg blüht“, der am 1. Juli startet.
Projekt „Gesamtbetriebliche Biodiversitätsberatung“
Das Projekt „Gesamtbetriebliche Biodiversitätsberatung – Kommunikation und Bildung“ ist Teil des Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt des Landes Baden-Württemberg. Das Projekt hat das Ziel, Impulse für mehr Biodiversität im Bildungsbereich und für die Biodiversitätsberatung zu geben. Dafür werden, insbesondere für den Fachschulunterricht, Lerninhalte einschließlich didaktischer Konzepte und Materialien entwickelt und eingesetzt. Auch digitale Lernwege finden Berücksichtigung. Im Rahmen von berufsbezogenen Weiterbildungsveranstaltungen sollen Landwirte auf das Thema Biodiversität aufmerksam gemacht werden und selbst oder ggf. mit Unterstützung von Beratungskräften eine gesamtbetriebliche Strategie und Maßnahmen zur Erhöhung der Biodiversität entwickeln.
Im Rahmen des Programms „Beratung.Zukunft.Land.“ können sich Landwirte zu Biodiversitätsfragen beraten lassen. Das Land bietet hierzu zwei Module an: Gesamtbetriebliche Biodiversitätsberatung und Maßnahmen zu Biodiversität. Bei beiden Modulen werden 100 Prozent der förderfähigen Kosten, maximal bis 1.000 Euro übernommen.