Umwelt

Fachgespräch mit Landeswasserversorgung

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Die Landeswasserversorgung hat wiederholt öffentlich strengere Maßnahmen des Landes gefordert, um die Nitratbelastung in ihrem Einzugsgebiet weiter zu reduzieren. Deshalb fand hierzu ein Fachgespräch über die Entwicklung der Nitratgehalte in den Schutzgebieten der Landeswasserversorgung statt.

Gestern fand in Stuttgart ein Fachgespräch über die Entwicklung der Nitratgehalte in den Schutzgebieten der Landeswasserversorgung statt. Den fachlichen Meinungsaustausch hatten Umweltminister Franz Untersteller, Landwirtschafts- und Verbraucherschutzminister Peter Hauk und der Vorsitzende des Zweckverbands Landeswasserversorgung, Oberbürgermeister Jürgen Zieger, bei einem vorangegangenen Spitzengespräch vereinbart. Vorher hatte die Landeswasserversorgung wiederholt öffentlich strengere Maßnahmen des Landes gefordert, um die Nitratbelastung in ihrem Einzugsgebiet weiter zu reduzieren.

„Es ist immer besser, miteinander als übereinander zu reden“, sagten die Minister Untersteller und Hauk anlässlich des Gesprächs auf Arbeitsebene. Schließlich verfolgten die Landesregierung und die Landeswasserversorgung doch das gleiche Ziel: „Einwandfreies Trinkwasser für die rund drei Millionen Bürgerinnen und Bürger, die von der Landeswasserversorgung beliefert werden.“

Umwelt- und Landwirtschaftsministerium betonten in dem Gespräch, dass das im Donauried gewonnene Rohwasser Nitratgehalte zwischen 23 und 38 Milligramm pro Liter aufweist. Der mittlere Gehalt liegt bei rund 32 mg/l. Das Rohwasser unterschreitet den Grenzwert der Trinkwasserverordnung von 50 mg/l damit deutlich und sicher. Es kann ohne jede weitere Aufbereitung direkt als Trinkwasser abgegeben werden. Weder kurz- noch mittelfristig ist mit einem Anstieg der mittleren Nitratgehalte auf 50 mg/l zu rechnen.

Den Fachleuten der Ministerien zufolge ändert auch der extrem trockene Sommer an dieser Einschätzung nichts. Da Pflanzen bei großem Wassermangel weniger Nitrat aus dem Boden aufnehmen können als dies normalerweise der Fall ist, erwarten die Ministerien zwar einen geringfügigen Anstieg der Nitratwerte im Grundwasser, der ereignisbedingt jedoch nur vorübergehend sei.

Auch die baden-württembergische Schutzgebiets- und Ausgleichsverordnung (SchALVO) war Gegenstand des Fachgesprächs. Das bundesweit einmalige Instrument setzt schon weit im Vorfeld mögliche Grenzwertüberschreitungen automatisch rechtlich verbindliche Maßnahmen in Kraft. Bereits bei Nitratgehalten von über 25 mg/l und gleichzeitig steigendem Trend wird die bisherige landwirtschaftlichen Nutzung durch ein ganzes Bündel an Maßnahmen eingeschränkt, um den Trend zu stoppen und ihm entgegenzuwirken. Auch in einem solchen „Problemgebiet“ unterschreitet das Rohwasser weiterhin ohne jede Aufbereitung den Grenzwert der Trinkwasserverordnung sicher und deutlich. Auch in den Schutzgebieten der Landeswasserversorgung hat die SchALVO in der Vergangenheit dazu geführt, dass aus tendenziell leicht steigenden Nitratgehalten wieder fallende Trends weit unterhalb des Grenzwertes der Trinkwasserverordnung geworden sind.

Thematisiert wurde auch, dass sich das Wasserschutzgebiet Donauried-Hürbe nach den strengen Anforderungen der europäischen Wasserrahmenrichtlinie aktuell in einem „guten Zustand“ befindet. Da bei 14 Prozent der dortigen Messstellen der Nitratgehalt derzeit aber tendenziell ansteigt, ist der betroffene Grundwasserkörper in der Prognose für das Jahr 2021 als „gefährdet“ eingestuft. Sechs Prozent der Messstellen im Wasserschutzgebiet Donauried-Hürbe weisen wiederum fallende Nitratgehalte auf, bei 80 Prozent der Messstellen ist derzeit kein Trend feststellbar. Die Fachleute der Ministerien rechnen damit, dass der Grundwasserkörper auch weiterhin in einem „guten Zustand“ erhalten bleibt. „Dies ist auch das Ergebnis der verantwortungsvollen Bewirtschaftungsweise der Landwirte, die das Land durch seine Agrarumweltprogramme unterstützt“, sagte Hauk.

Untersteller und Hauk betonten, dass die Nitratbelastung des Grundwassers in Baden-Württemberg über die Jahre deutlich zurückgegangen ist. „Wir sind noch lange nicht am Ziel, aber unsere Schutzmaßnahmen greifen, daher werden wir sie auch künftig fortführen. Konstruktive Anregungen der Landeswasserversorgung berücksichtigen wir hierbei gerne.“ Hierzu gehöre der Vorschlag, die maßgeblichen Akteure vor Ort wieder in der Arbeitsgruppe Donauried-Hürbe zusammenzubringen.

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Grundwasserschutz

Weitere Meldungen

Kernkraftwerk Philippsburg ohne Türme (Aufnahme vom 03.06.2020)
Kernkraft

Meldepflichtiges Ereignis im Kernkraftwerk Philippsburg

Straßenbaustelle an der B31 im Schwarzwald (Bild: © dpa).
Strasse

Querspange Erbach der B 311 freigegeben

PV-Anlage auf dem Werkstattgebäude des LAD in Esslingen
Denkmalpflege

Neuer Innovationspreis „Denkmal – Energie – Zukunft“ ausgeschrieben

Ein Baufahrzeug hobelt auf der Salierbrücke in Speyer den Asphalt ab. Die Brücke, eine wichtige Verkehrsverbindung zwischen Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, ist wegen Modernisierungsarbeiten für mehr als zwei Jahre gesperrt.
Verkehrsinfrastruktur

Land reagiert bei Brückensicherheit

Umweltdaten 2024
Umweltzustandsbericht

Umweltdaten 2024 jetzt interaktiv und digital verfügbar

Bauarbeiter erneuern den Fahrbahnbelag auf einer Straße (Bild: © dpa).
Verkehr

Ortsumfahrung Güglingen-Pfaffenhofen freigegeben

Ein Mitarbeiter einer Biogasanlage von Naturenergie Glemstal befüllt die Anlage mit Biomasse.
Bioökonomie

Land fördert neue Projekte für Nachhaltige Bioökonomie

Ein Radfahrer fährt auf einem Fahrrad-Schutzstreifen.
Radverkehr

Radunterführung an der B 27 fertiggestellt

Auf Aspahlt das Logo des Landesprogramms: Wir sind MOVERS – AKtiv zur Schule
Fußverkehr

Landesprogramm MOVERS kürt Schulwegprofis 2024

Das Thermostat einer Heizung.
Energie

Energieberatung wird fortgesetzt

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 17. Dezember 2024

Ein Bus unterwegs auf einer Landstraße.
Nahverkehr

Neuer Regiobus zwischen Herrenberg und Calw

Gruppenbild bei der Regierungschefkonfererenz der Internationalen Bodensee-Konferenz: Europastaatssekretär Florian Hassler (5. von rechts) übernimmt für die Landesregierung symbolisch das Steuerrad der Internationalen Bodensee-Konferenz
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Baden-Württemberg übernimmt Vorsitz der Bodenseekonferenz

Ein Mähdrescher erntet in Langenenslingen-Andelfingen ein Getreidefeld mit Wintergerste ab. (Bild: picture alliance/Thomas Warnack/dpa)
Landwirtschaft

Plan für Zukunft der Landwirt­schaft und biologische Vielfalt

Getreide
Landwirtschaft

Auszahlungen des Gemeinsamen Antrags 2024 laufen an