Bis Mitte 2016 wurden insgesamt 12 regionalen Kompetenzstellen für Energieeffizienz im Land eingerichtet. Die Evaluation dazu fällt nach drei Jahren positiv aus.
Rund drei Jahre nach dem landesweiten Start der regionalen Kompetenzstellen für Energieeffizienz (KEFF) hat das Umweltministerium jetzt den Evaluierungsbericht zu den KEFF veröffentlicht. Die Evaluation durch das Institut com.X in Bochum ist Grundlage für die Weiterentwicklung und die künftige Förderung der Kompetenzstellen.
„Die Evaluation hat gezeigt, dass wir mit unserer Idee, für kleine und mittlere Unternehmen in Baden-Württemberg eine Anlaufstelle zum Thema Energieeffizienz zu schaffen, in eine Marktlücke gestoßen sind. Die KMU hatten und haben einen Bedarf an Information und Unterstützung und sie nehmen die KEFF mehr und mehr als kompetenten Dienstleister an“, sagte Umweltminister Franz Untersteller.
Bis Mitte 2016 wurden insgesamt 12 regionale Kompetenzstellen im Land eingerichtet, womit alle Regionen eine solche Anlaufstelle haben. Ihre Aufgabe ist es, Unternehmen zu sensibilisieren, zu informieren und zu motivieren, Energie effizienter einzusetzen sowie ihnen eine Hilfestellung bei der Vermittlung geeigneter Fachberatung und Umsetzung von Effizienzmaßnahmen zu bieten.
Zufriedenheit
Mehr als 80 Prozent der Unternehmen, die mit den KEFF zusammengearbeitet haben, bewerten deren Arbeit positiv und geben an, dass durch die KEFF das Thema Energieeffizienz präsenter gemacht und das Bewusstsein für die Maßnahmenumsetzung geschärft worden seien. In mehr als der Hälfte der Unternehmen, mit denen die KEFF in Kontakt waren, hat die Arbeit des KEFF-Netzwerks bereits zu Planung und Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen geführt.
Bekanntheitsgrad
Die Befragung von Unternehmen, die noch nicht mit den Kompetenzstellen zusammenarbeiten, hat ergeben, dass die KEFF derzeit einen Bekanntheitsgrad von fünf Prozent haben. KEFF-Kunden sind aber in der Regel in weit höherem Maße für das Thema Energieeffizienz sensibilisiert und besser informiert als die Unternehmen, die noch keinen Kontakt zu den Kompetenzstellen hatten.
„An diesen Zahlen kann man erkennen, wieviel Potenzial für die Arbeit der regionalen Kompetenzstellen Energieeffizienz es bei den kleinen und mittleren Unternehmen noch gibt“, sagte Minister Untersteller. „Das Netzwerk ist auf einem guten Weg, um Bekanntheitsgrad und Erfolgsquote in den nächsten Jahren weiter zu steigern.“
Als erfolgreichste Elemente zur Bewerbung der Kompetenzstellen haben sich die direkte Ansprache der Unternehmen, die kontinuierliche Kommunikation zwischen KEFF und Unternehmen sowie die zunehmende Mund-zu-Mund-Propaganda durch KEFF-Kunden (Unternehmen) herausgestellt.
Zukunft der KEFF
Struktur und Ausrichtung der KEFF wurden jetzt vom Umweltministerium überarbeitet und die Förderbedingungen für das Projekt weiterentwickelt. In der zweiten Förderphase werden die Kompetenzstellen zur Hälfte aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung, EFRE, finanziert. 40 Prozent finanziert das Land Baden-Württemberg, den Rest steuern die jeweiligen Trägereinrichtungen der KEFF in den Regionen bei. Insgesamt stehen bis 2023 24 Millionen Euro zur Verfügung.
Geplant ist, das Projekt über die siebenjährige Laufzeit hinaus fortzusetzen und ab 2023 um den Themenschwerpunkt Materialeffizienz zu erweitern.
Zahlen zu den KEFF-Aktivitäten
Durch die regionalen Kompetenzstellen Energieeffizienz wurden bislang rund 2.000 Unternehmen vor Ort im Rahmen sogenannter KEFF-Checks (Initialgespräche) besucht (2016: 251, 2017: 803, 2018: 897). Insgesamt haben bisher etwa 8.000 Unternehmen an Informationsveranstaltungen der KEFF teilgenommen. Von den regionalen KEFF wurden bisher 6.090 Beratungsangebote vermittelt (2016: 1.272, 2017: 2.797, 2018: 2.021).
In Folge der KEFF-Aktivitäten kam es zu 636 Energieberatungen (2016: 32, 2017: 249, 2018: 355) und 278 Maßnahmenumsetzungen (2016: 17, 2017: 115, 2018: 146)
Evaluationsbericht zum Netzwerk regionale Kompetenzstellen KEFF (PDF)