Die Freilichtmuseen bewahren und vermitteln nicht nur Kulturgut, sie tragen mit ihren Ausstellungen auch zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. Zur Stärkung ihrer Vermittlungsarbeit stellt das Land den Freilichtmuseen eine Million Euro zusätzlich zur Verfügung.
Das Land stellt den regionalen Freilichtmuseen für die Jahre 2018 und 2019 insgesamt eine Million Euro zusätzlich zur Verfügung, um deren Vermittlungsarbeit zu stärken.
„Wie wollen wir leben? Auf welchen Traditionen beruht unser gesellschaftliches Zusammenleben? Wie sind die Menschen früher mit Einwanderung und Migration umgegangen? Auf diese Fragen geben die sieben Freilichtmuseen im Land gute Anregungen, Einblicke und Antworten. Sie spielen daher eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Geschichte wie auch bei der Sensibilisierung für Themen der Gegenwart und tragen so zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei“, sagte Staatssekretärin Petra Olschowski. Deshalb stärke das Land die Museen für diese wichtige Aufgabe.
Wissenschaftlich fundiert und zugleich unterhaltsam
„Wissenschaftlich fundiert und zugleich unterhaltsam sprechen die Freilichtmuseen Familien mit Kindern genauso an wie Menschen, die sich vertieft mit historischen Zusammenhängen befassen möchten. Damit erfüllen die Freilichtmuseen ihren kulturellen Bildungsauftrag auf vorbildliche Weise und festigen ihr Profil als wichtige außerschulische Lernorte“, so Olschowski.
„Dass Migration und Zuwanderung keine neuen Erscheinungen in diesem Jahrzehnt sind, zeigen die Museen. Auch früher mussten sich Menschen auf den Weg machen, um eine neue Heimat zu suchen. Viele haben sie hier in Baden-Württemberg gefunden. Mit ihrer Vermittlungsarbeit helfen die Freilichtmuseen, solche Zusammenhänge einzuordnen“, sagte die Staatssekretärin. So leiste die aktuelle Gemeinschaftsausstellung der sieben Freilichtmuseen einen wertvollen Beitrag zu einer differenzierten Auseinandersetzung mit Formen der Ausgrenzung wie auch der Integration von Minderheiten. Petra Olschowski: „Das Ausstellungsprojekt liefert spannende Impulse und Einblicke für die aktuelle Diskussion über Zuwanderung und Migration in unserer Gesellschaft.“
Weitere Informationen
Die Museen können sich mit Projekten um die zusätzlichen Mittel bewerben.
Die sieben Freilichtmuseen:
- Odenwälder Freilandmuseum Gottersdorf
- Freilandmuseum Wackershofen
- Freilichtmuseum Beuren
- Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof, Gutach
- Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck
- Oberschwäbisches Museumsdorf Kürnbach
- Bauernhaus-Museum Wolfegg
Die sieben Freilichtmuseen präsentieren mittlerweile rund 170 historische Gebäude (zum Beispiel Bauernhäuser, Scheunen, Werkstätten, Wirts-, Schul- und Rathäuser, Bahnhöfe, Mühlen, aber auch Gärten, Außenanlagen und Ställe mit Tieren). Sie wurden – mit finanzieller Unterstützung des Landes – originalgetreu wiederaufgebaut und informieren auf anschauliche Weise über das landwirtschaftlich geprägte dörfliche Leben der vergangenen Jahrhunderte (Handwerk, Landwirtschaft, Brauchtum, Kindheit auf dem Land und so weiter). Die Freilichtmuseen repräsentieren jeweils einen bestimmten Landesteil.
Das aktuelle Gemeinschaftsprojekt „Anders. Anders? Ausgrenzung und Integration auf dem Land“ beleuchtet in den Jahren 2017 und 2018 in sieben Ausstellungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten verschiedene Aspekte der Geschichte und der Lebensverhältnisse von Minderheiten im ländlichen Raum. 2018 sind unter anderem folgende Ausstellungen geplant:
- „Jüdisches Leben im ländlichen Württemberg“, Freilichtmuseum Beuren, Ausstellungszeitraum: Mai 2018 bis Oktober 2018,
- „Istanbul – Wolfegg. Lebenswege von Gastarbeitern“, Bauernhaus-Museum. Allgäu-Oberschwaben Wolfegg, Ausstellungszeitraum: 25. März 2018 bis 4. November 2018, und
- „Säufer, Huren, Irre. Anders sein im oberschwäbischen Dorfalltag“, Oberschwäbisches Museumsdorf Kürnbach, Ausstellungszeitraum: 1. April bis 31. Oktober 2018.