Der neue landesweite Nahverkehrstarif „bwtarif“ startet zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2018. Er ermöglicht preiswertes und unkompliziertes Reisen mit nur einem Ticket in ganz Baden-Württemberg. Zudem sinken die Preise für viele Verbindungen. Damit machen wir den Nahverkehr in Baden-Württemberg noch attraktiver.
In knapp zwei Wochen ist es soweit. Pünktlich zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2018 tritt der neue bwtarif in Kraft. Er ergänzt die bestehenden Verbundtarife, macht Fahrten über Verbundgrenzen hinweg einfacher und günstiger und stärkt so die Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Baden-Württemberg. Bei einer Landespressekonferenz am 22. November in Stuttgart stellte Verkehrsminister Winfried Hermann die wesentlichen Merkmale des bwtarif vor. Auf dem Podium wurde er begleitet von Thomas Balser, Geschäftsführer der Baden-Württemberg Tarif GmbH und Horst Windeisen, Geschäftsführer der Württembergischen Eisenbahn-Gesellschaft, als ein Vertreter der Gesellschafter der Baden-Württemberg-Tarif GmbH.
Ein Ziel, ein Ticket. Landesweit
Der bwtarif ist ein landesweiter Nahverkehrstarif, der die Nutzung von Bahnen und Bussen innerhalb Baden-Württembergs über alle 22 Verkehrsverbünde hinweg mit nur einem einzigen Ticket möglich macht. Er gilt auf verbundübergreifenden Fahrten in allen Nahverkehrszügen einschließlich der S-Bahnen und in Regiobussen. Unter dem Motto „Ein Ziel, ein Ticket. Landesweit“ ist beim bwtarif die Nutzung von Stadt- und Straßenbahnen sowie Bussen am Start und Zielort gleich miteingeschlossen. Wo früher also bis zu drei Fahrscheine nötig waren – ein Verbundfahrausweis für den Weg vom Startpunkt der Fahrt bis zum Bahnhof, ein Ticket für die Bahnfahrt und ein weiterer Verbundfahrausweis für die Fahrt vom Ausstiegsbahnhof zum Ziel –, reicht künftig ein einziges Ticket des bwtarif.
„Der bwtarif macht landesweites Fahren mit dem ÖPNV in Baden-Württemberg so günstig und so einfach wie nie“, freute sich Verkehrsminister Winfried Hermann. „Wir wollen mit dem neuen Angebot noch mehr Menschen dafür gewinnen, auf die klimaschonenden Verkehrsmittel Bus und Bahn umzusteigen. Daher hat die Landesregierung finanzielle Mittel bereitgestellt, um die Preise für die Einzelfahrscheine des bwtarif zu senken und dadurch attraktiver zu machen. Parallel dazu bauen wir auch das regionale ÖPNV-Angebot auf Schiene und Straße weiterhin konsequent aus. Ich freue mich, dass mit dem bwtarif nun ein weiterer wichtiger Baustein einer erfolgreichen ökologischen Verkehrswende in Baden-Württemberg verwirklicht wird.“
Stufenweise Einführung
Der neue Tarif wird in mehreren Stufen eingeführt: Ab dem 9. Dezember 2018 sind Einzelfahrscheine und Tageskarten an den Automaten und Verkaufsstellen der Eisenbahnunternehmen an den Bahnhöfen sowie als E-Ticket erhältlich. Die beliebten Angebote Baden-Württemberg-Ticket, das MetropolTagesTicket in der Region Stuttgart, das RegioX-Ticket der Region Karlsruhe, Kulturbahn-Ticket und StudiSparTicket werden zum Tarifstart als Tageskarten in den bwtarif überführt und sind weiterhin an den gewohnten Verkaufsstellen erhältlich.
Im Rahmen der Weiterentwicklung des Tarifs bis 2021 ist geplant, auch Zeitkarten für verbundübergreifende Fahrten, etwa Monatskarten in den bwtarif einzubeziehen. Außerdem sollen die Einzelfahrscheine des bwtarif dann auch im Bereich der Verkehrsverbünde in Baden-Württemberg angeboten werden.
Transparente Struktur und Preisobergrenze
Thomas Balser, Geschäftsführer der Baden-Württemberg-Tarif GmbH (BW-Tarif GmbH), sagte: „Mit der Einführung des bwtarif gilt für Fahrten im ÖPNV in Baden-Württemberg künftig ein einfaches Prinzip: Bei Fahrten innerhalb eines Verbunds gilt der jeweilige Verbundtarif, bei Fahrten über einen Verbund hinaus der bwtarif. Die Preise der Einzelfahrscheine des bwtarif sind dabei nach der zurückgelegten Entfernung gestaffelt und durch eine Preisobergrenze gedeckelt: nach der aktuellen Preistabelle wird eine einzelne Fahrt in der 2. Klasse nie teurer sein als 29,80 EUR. Für Inhaberinnen und Inhaber einer BahnCard 25 oder 50 der Deutschen Bahn wird es sogar noch günstiger, denn deren Rabatte gelten auch beim bwtarif.“
Gründliche Vorbereitung
Verantwortlich für den neuen Tarif ist die BW-Tarif GmbH, die von den Eisenbahnverkehrsunternehmen im baden-württembergischen Regionalverkehr sowie den beiden Aufgabenträgern Land Baden-Württemberg und Verband Region Stuttgart (VRS) als Gesellschafter getragen wird. Dem Tarifstart vorausgegangen war ein umfangreicher Beteiligungs- und Konzeptionsprozess, der neben den Gesellschaftern der GmbH auch die 22 Verkehrsverbünde, Verbände und weitere Fachakteure umfasste.
Horst Windeisen, Geschäftsführer der Württembergischen Eisenbahn-Gesellschaft (WEG) und Stellvertretender Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der BW-Tarif GmbH, ergänzte: „Der bwtarif ist ein gutes Beispiel dafür, dass sich frühzeitige Einbeziehung auszahlt: in einem mehrjährigen Beteiligungs- und Verhandlungsverfahren auf Initiative der Landesregierung ist es gelungen, ein für die Fahrgäste sehr attraktives neues landesweites Tarifangebot zu entwickeln. Daher begrüße ich es sehr, dass die BW-Tarif GmbH auch im Rahmen der Weiterentwicklung des bwtarif wieder auf ein solches umfassendes Beteiligungsverfahren setzt. Den erfolgreichen Auftakt hierfür bildete das 1. Fachforum zur Stufe 2 des neuen Tarifs, an dem im Oktober mehr als 100 Fachvertreterinnen und -vertreter der ÖPNV-Branche teilgenommen haben.“