Die Wohnraum-Allianz reist unter Leitung von Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut nach Zürich. Dabei möchte sich die Delegation ein Bild machen, wie die Schweiz und insbesondere Zürich mit der Herausforderung des Wohnraummangels umgeht.
Die Wohnraum-Allianz startet unter Leitung der Wirtschafts- und Wohnungsbauministerin Nicole Hoffmeister-Kraut zu einer Delegationsreise nach Zürich. Ziel ist es, zu erörtern, wie die Schweiz und insbesondere die Stadt Zürich dem Mangel an angemessen bezahlbarem Wohnraum begegnet.
„Viele Städte und Regionen stehen vor einer ähnlichen Herausforderung wie Baden-Württemberg“, sagte die Ministerin vor ihrer Abreise. „Die Stadt Zürich hat eine ähnliche Struktur und einen vergleichbaren Bevölkerungszuwachs wie die Ballungszentren bei uns im Land. Gemeinsam mit der Wohnraum-Allianz möchte ich mir ein Bild machen, wie Zürich mit dieser Herausforderung umgeht. Die Stadt hat dabei zum Teil andere Wege eingeschlagen als wir in Baden-Württemberg bisher, zum Beispiel beim genossenschaftlichen Wohnen. Ich erhoffe mir davon neue Impulse in den Bereichen Nachverdichtung, genossenschaftliches Wohnen, innovative Wohnprojekte und bezahlbares Wohnen“, so die Ministerin.
Die Wohnungsmärkte sind, vor allem in den urbanen Zentren, von einem Mangel an baureifen Flächen sowie einem Defizit an verfügbarem Wohnraum und damit in der Folge hohen Bodenpreisen und steigenden Mieten geprägt. Die Landesregierung Baden-Württemberg hat mit Unterstützung der Wohnraum-Allianz bereits zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Rahmenbedingungen für das Bauen zu verbessern und die Schaffung von preisgünstigem Wohnraum zu ermöglichen.
Zürich ist eine der lebenswertesten Städte der Welt
Die Stadt Zürich, die nach einer jüngst veröffentlichten Untersuchung zu einer der lebenswertesten Städte der Welt erklärt wurde, geht nach aktuellen Prognosen von einer Bevölkerungszunahme bis zum Jahr 2040 von rund 100.000 Personen aus. Für sie gilt es, bedarfsgerechten Wohnraum zur Verfügung zu stellen, dessen Kosten im Rahmen des Leistbaren bleiben.
Das gemeinnützige / genossenschaftliche Wohnen hat in Zürich einen hohen Stellenwert in Bezug auf die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Der Marktanteil liegt bei fast 30 Prozent. „Wohnungsgenossenschaften können einen wichtigen Beitrag für mehr bezahlbaren Wohnraum leisten. Wir werden die Gründung von Genossenschaften deshalb stärker unterstützen“, so Hoffmeister-Kraut. „Wohnungsgenossenschaften, die sozialen Wohnraum schaffen wollen, können künftig über unser Förderprogramm ‚Wohnungsbau BW‘ Landesbürgschaften erhalten.“ Außerdem werde die Gründungsberatung gefördert.
Besichtigung von angemessen bezahlbaren Wohnprojekten im Fokus
Der Fokus der Delegationsreise wird zum einen auf der Besichtigung von angemessen bezahlbaren Wohnprojekten liegen. Zum anderen ist im Rahmen des Spitzengesprächs der Wohnraum-Allianz eine Podiumsdiskussion mit mehreren Akteuren aus der Schweiz zum Thema „Zürich – Teurer Standort – bezahlbar wohnen?“ geplant. Als Hauptproblem bei der ausreichenden Bereitstellung von Wohnraum stellt sich aktuell in Baden-Württemberg die Verfügbarkeit von geeigneten Bauflächen dar. Auch in den Ballungszentren der Schweiz ist die Schaffung von Wohnraum durch die zur Verfügung stehenden Flächen begrenzt. Vor diesem Hintergrund wird darüber hinaus ein Termin mit der Stadt Zürich mit dem inhaltlichen Schwerpunkt „Herausforderungen bei der Innenverdichtung in Zürich“ stattfinden.
Die freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und Baden-Württemberg hat eine langjährige Tradition. An diesem fruchtbaren Austausch möchte die Ministerin, nun auch mit dem Thema Wohnungsbau anknüpfen.