Das Thema Cybersicherheit muss insbesondere auf europäischer Ebene intensiver, kooperativer und zielgerichteter angegangen werden. Digitalisierungsminister Thomas Strobl forderte auf dem
„Cyber Security Summit“ in Tallinn, dass der Austausch von Lageinformationen und aufeinander abgestimmten Krisen-Reaktions-Mechanismen endlich Standard sein müsste.
Auf der „Cyber Security Summit“ in Tallinn sagte Strobl: „In Zeiten von Cyberwar, Cyberspionage und Cybersabotage gibt es keine Grenzen mehr. Das heißt: äußere und innere Sicherheit können nicht mehr voneinander getrennt werden.“ Der Minister forderte Europa auf, das virtuelle Wettrüsten endlich in einem ganzheitlichen Ansatz anzunehmen: „Sonst wird Europa weltpolitisch schon bald genauso aus der Zeit gefallen sein wie eine floppy disc.“ Konkret heiße das: „Der Austausch von Lageinformationen und aufeinander abgestimmte Krisen-Reaktions-Mechanismen müssen endlich Standard sein.“ Als Beispiele hierfür nannte Minister Strobl gemeinsame europäische Cyberübungen, die internationale Vernetzung regionaler Lagezentren sowie internationale Forschungsanstrengungen.
Cybersicherheit ist zentrale Aufgabe unserer Zeit
Digitalisierungsminister Thomas Strobl – als Innenminister für die Sicherheit in Baden-Württemberg verantwortlich – forderte von der EU, „das Thema Cybersicherheit endlich als eine zentrale Aufgabe unserer Zeit wahrzunehmen“. Er bezeichnete das Reformpaket „Cybersecurity Package“ der EU-Kommission als einen ersten Schritt in die richtige Richtung, dem aber schnell weitere folgen müssten: „Warum also nicht jetzt vorhandene europäische Strukturen, die offensichtlich noch schwach ausgeprägt sind, stärken und zusammenlegen? Warum kochen wir alle unser eigenes Süppchen?“
Außerdem müsse sich die EU auch fragen, so Strobl weiter, wie es zu schaffen ist, dass „wir nicht immer nur Defensivmuster im Cyberraum aufbauen“. Die EU als „Union wehrhafter Demokratien“ muss auch daran arbeiten, Gegenangriffe starten zu können: „Hackback darf kein Tabu-Thema mehr sein, das wir Amerika, Russland und China überlassen.“
An der Konferenz nahmen rund 200 Expertinnen und Experten aus der ganzen Welt teil. Sie findet auf Einladung unter anderem der Münchner Sicherheitskonferenz und der Regierungs Estlands in der estnischen Hauptstadt Tallinn statt.