Im Rahmen der Woche der beruflichen Bildung besuchen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Ehefrau Elke Büdenbender zusammen mit Kultusministerin Susanne Eisenmann zahlreiche Berufsschulen in Baden-Württemberg.
Kultusministerin Susanne Eisenmann empfängt am 19. April Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Ehefrau Elke Büdenbender zur Woche der beruflichen Bildung in Baden-Württemberg. „Die berufliche Bildung ist entscheidend für die Fachkräftegewinnung in unserem Land“, so Eisenmann. Sie freue sich, dass mit einem so hochrangigen Besuch im Land auf diesen besonderen gesellschaftlichen Wert der beruflichen Bildung aufmerksam gemacht werde. Es sei ihr eine Ehre, sich gemeinsam mit den Gästen vor Ort ein Bild von zwei beruflichen Schulen in Ludwigsburg und einer weiteren Berufsschule in Bietigheim-Bissingen zu machen.
Woche der beruflichen Bildung
Die Woche der beruflichen Bildung knüpft an das letztjährige Schwerpunktthema der Kultusministerkonferenz unter der Präsidentschaft von Kultusministerin Eisenmann an. „Der Besuch trifft einen Nerv der Zeit. Gemeinsame Aufgabe von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft ist es, die Leistungsfähigkeit und Qualität der beruflichen Bildung angesichts demographischer und technologischer Herausforderungen zu sichern und weiterzuentwickeln“, sagt Eisenmann. Hier setze der Besuch des Bundespräsidenten und seiner Ehefrau ein klares Zeichen. Bei dem Besuch werde es angesichts einer zunehmenden Heterogenität der Schülerschaft auch um die Integrationskraft des beruflichen Schulwesens gehen. „Eine der größten Herausforderungen unserer Zeit ist die Digitalisierung. Dies trifft Arbeitswelt und die beruflichen Schulen gleichermaßen“, so die Kultusministerin. Die Vorbereitung unserer künftigen Fachkräfte auf diese Veränderungen sei daher ein weiterer Schwerpunkt des Besuchsprogramms.
Tagesprogramm
Das Tagesprogramm beginnt vormittags mit einem Besuch der Oscar-Walcker-Schule in Ludwigsburg. Mit dem Besuch einer Schulklasse für Schülerinnen und Schüler mit wesentlicher Behinderung steht hier die Förderung der beruflichen Teilhabe von Menschen mit Behinderung im Fokus. Auch wird es um deren Übergang in den allgemeinen Arbeitsmarkt gehen. Außerdem besuchen die Gäste die Bundesfachklasse für Orgelbau – ein Berufsbild, das sich angesichts einer Vielzahl historischer Instrumente und dem gleichzeitigen Einsatz digitaler Technologien zunehmend im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne bewegt.
An der Mathilde-Planck-Schule in Ludwigsburg informieren sich Bundespräsident Steinmeier und Elke Büdenbender gemeinsam mit Eisenmann über die Berufsfachschule für Altenpflege für geflüchtete Schülerinnen und Schüler. In Gesprächen mit Lehrkräften und Schülern sollen die Chancen und Herausforderungen einer Integration durch die berufliche Bildung beleuchtet werden. Zu Abschluss des Vormittagsprogramms serviert eine Gruppe von auszubildenden Köchinnen und Köchen den Gästen das Mittagessen in der Schule.
Nachmittags besuchen der Bundespräsident und Frau Büdenbender gemeinsam mit der Kultusministerin die Lernfabrik 4.0 des Beruflichen Schulzentrums Bietigheim-Bissingen. Die baden-württembergischen Lernfabriken sollen Schülerinnen und Schüler gezielt auf die veränderten Arbeitsbedingungen durch Industrie 4.0 vorbereiten. Dazu wird den Gästen in den Laboren vor Ort das pädagogische und didaktische Konzept vorgestellt, mit dem komplexe Industrie 4.0-Fertigungsanlagen in den Unterricht an beruflichen Schulen des Landes eingebunden werden. Abschließend besuchen die Gäste gemeinsam mit Kultusministerin Eisenmann die Firma Lapp Kabel in Stuttgart-Vaihingen.
Weitere Informationen zur Woche der beruflichen Bildung
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender übernehmen zusammen die Schirmherrschaft über die Woche der beruflichen Bildung vom 16. bis 20. April. In dieser Woche besuchen sie zahlreiche Einrichtungen in ganz Deutschland, um sich über Qualität und Perspektiven der beruflichen Bildung zu informieren. Die Woche der beruflichen Bildung ist eine gemeinsame Initiative von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) mit Unterstützung der Kultusministerkonferenz der Länder (KMK).
Das System der beruflichen Bildung in Deutschland ist ein international viel beachtetes Erfolgsmodell. Es schafft eine enge Verbindung zwischen Bildungssystem und Arbeitsmarkt und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen in Deutschland. Die Berufsausbildung ist ursächlich für eine im europäischen Vergleich niedrige Jugendarbeitslosigkeit. Eine qualitativ gut ausgebaute berufliche Bildung sichert den Betrieben qualifizierte Fachkräfte, bietet Jugendlichen nachhaltige Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum sozialen Frieden sowie der wirtschaftlichen Stärke in unserem Land.