Auf der Bodenseegürtelbahn wird das Angebot weiter verbessert. Davon profitieren vor allem Pendlerinnen und Pendler am Morgen. Für sie gibt es mehr Züge und mehr Halte auf der Strecke zwischen Friedrichshafen und Radolfzell.
Auf der Bodenseegürtelbahn wird das Angebot weiter verbessert. Verkehrsstaatssekretärin Elke Zimmer präsentierte bei einem Besuch in der Region die zusätzlichen Verbindungen, die vor allem bessere Abfahrtszeiten für Pendlerinnen, Pendler und Schüler bringt. Sie sagte: „Damit werden wir in der Pendlerzeit am Morgen ein noch nie dagewesenes Angebot realisieren. Zwischen Betriebsbeginn und 9:30 Uhr verkehren je Richtung nun neun Züge auf der gesamten Strecke, ein zehntes Zugpaar zwischen Friedrichshafen und Überlingen. Pro Richtung stehen in dieser Zeit rund 2.000 Sitzplätze zur Verfügung.”
Schnelle Verbesserungen nach Fahrplanwechsel
Mit dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2021 hatten sich die Fahrpläne im regionalen Schienenverkehr im Südosten von Baden-Württemberg grundlegend geändert. Fahrgäste konnten sich über ein deutlich ausgebautes Angebot entlang der jetzt elektrifizierten Südbahn zwischen Ulm, Friedrichshafen und der östlichen Bodenseegürtelbahn bis Lindau freuen. Während auf der Südbahn die neuen Fahrpläne zu einer höheren Pünktlichkeit führten, gab es leider auch Anlass zu Kritik bei Verbindungen auf der Bodenseegürtelbahn. Darauf hatte das Verkehrsministerium bereits Mitte Dezember reagiert, indem es zusammen mit der Deutsche Bahn Regio als Betreiberin der Züge auf der Strecke ein dreistufiges Verbesserungskonzept vorstellte.
Bereits mit der ersten Verbesserungsstufe vom 10. Januar 2022 an und der zweiten vom 7. März 2022 an wurde das Angebot für Pendler aus Uhldingen-Mühlhofen in Richtung Radolfzell und aus Sipplingen in Richtung Friedrichshafen verbessert.
Nun wird vom 30. April 2022 an die dritte Verbesserungsstufe umgesetzt. Es werden weitere zusätzliche Züge eingeführt und durch Veränderungen im Minutenbereich werden morgens insgesamt mehr Halte angeboten.
Verbesserungen im Überblick
- Drei neue Verbindungen von Überlingen-Therme (Abfahrt 5:39 Uhr; 6:35 Uhr und 7:34 Uhr) über Sipplingen und Ludwigshafen nach Radolfzell (Ankunft 6:00 Uhr, 7:01 Uhr und 7:55 Uhr). Die Züge kommen aus Friedrichshafen und endeten bisher in Überlingen-Therme, sodass nun auch für Fahrgäste der ganzen Strecke drei neue Fahrtmöglichkeiten entstehen.
- Ein zusätzlicher Zug von Friedrichshafen (7:07 Uhr) nach Überlingen-Therme (an 7:51 Uhr)
- Zusätzliche Halte bei der Regionalbahn 17758 zwischen Friedrichshafen und Markdorf
Dadurch werden sämtliche Bedienungslücken insbesondere in Bermatingen-Ahausen und Uhldingen-Mühlhofen in Fahrtrichtung Radolfzell beseitigt. In Radolfzell werden gute Anschlüsse zu den Zügen in Richtung Singen und Konstanz hergestellt, sodass auch überregionale Pendler von den Anpassungen profitieren.
- Zusätzliche Halte bei den Zügen 17753 um 6:11 Uhr in Friedrichshafen-Manzell und 6:14 Uhr am Landratsamt Friedrichshafen
- Zusätzliche Halte bei der Regionalbahn 17761 in Bermatingen-Ahausen um 7:54 Uhr, Friedrichshafen-Manzell um 8:07 Uhr und Friedrichshafen-Landratsamt um 8:10 Uhr.
- Zusätzlicher Zug von Radolfzell ab 5:39 Uhr nach Überlingen-Therme 6:00 Uhr. Dieser Zug fährt planmäßig weiter nach Friedrichshafen an 6:43 Uhr.
- Zusätzlicher Zug von Radolfzell ab 6:38 Uhr nach Überlingen-Therme 6:58 Uhr. Dieser Zug fährt planmäßig weiter nach Friedrichshafen an 7:41 Uhr
- Weiterer zusätzlicher Zug von Radolfzell ab 8:17 Uhr nach Friedrichshafen 9:13 Uhr.
David Weltzien, Vorsitzender der Regionalleitung, Deutsche Bahn Regio Baden-Württemberg, sagte: „Ich freue mich, dass wir auf der Bodenseegürtelbahn vorankommen und den Fahrplan für unsere Fahrgäste verbessern können. Mein Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich mit ganzer Kraft dafür einsetzen. Auch bei weiteren Schritten werden alle Beteiligte an einem Strang ziehen.”
Maximum aus Infrastruktur herausgeholt
Staatssekretärin Elke Zimmer fasste das neue Angebot zusammen: „Hier wurde in einem gemeinsamen Kraftakt das Maximum aus der verfügbaren Infrastruktur herausgeholt. Das sollte für die Region Ansporn sein, auf dem Weg zur Schule, Arbeit oder zum Einkaufen das neue Zugsangebot zu nutzen.” Mit dem neuen Konzept werden nun fast alle Kapazitäten der Strecke ausgereizt. Daher werden Ministerium und Deutsche Bahn die Entwicklung der Qualität und Nachfrage sehr genau beobachten, um etwaige Probleme schnell aufzuspüren, zu beseitigen oder bei den Kapazitäten nachsteuern zu können.
Das alles kann jedoch nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zum endgültigen Ausbau der Bodenseegürtelbahn sein. Denn trotz der Verbesserungen können noch nicht alle Züge an allen Bahnhöfen halten, hierfür ist ein weiterer Ausbau der Infrastruktur notwendig.
Die Staatssekretärin sagte: „Alle Beteiligten vor Ort, im Land und beim Bund müssen nun mit aller Kraft an einem Strang ziehen, um die Elektrifizierung und Ausbau der Bodenseegürtelbahn nun so schnell wie möglich umzusetzen.”