Der Saxophonist, Klarinettist und Komponist Bernd Konrad hat den Jazz-Ehrenpreis in der Kategorie „Sonderpreis für das Lebenswerk“ erhalten. Kunststaatssekretärin Petra Olschowski würdigte ihn für seine Fähigkeit Menschen in aller Welt für Jazz zu begeistern und zu verzaubern.
Kunststaatssekretärin Petra Olschowski hat dem Saxophonisten, Klarinettisten und Komponisten Bernd Konrad den Landesjazzpreis in der Kategorie „Sonderpreis für das Lebenswerk“ verliehen. „Bernd Konrad ist ein globaler Botschafter des Jazz. Seine Leidenschaft, sein Können, seine Hingabe und sein Mut faszinieren das Publikum und die Fachwelt gleichermaßen“, so die Kunststaatssekretärin Olschowski weiter.
„Mit dem Jazz-Ehrenpreis, der dieses Jahr zum vierten Mal vergeben wird, würdigt das Land eine herausragende Lebensleistung. Bernd Konrad prägt nicht nur seit Jahrzehnten die baden-württembergische Jazz-Landschaft, er bildete als Hochschullehrer ganze Generationen von Jazz-Musikerinnen und -Musikern aus und begeisterte als Gründer und Leiter des Jugendjazzorchesters über 30 Jahre lang Jugendliche für dieses Genre. Bernd Konrad versteht es, mit seiner Begeisterung für den Jazz, Menschen in aller Welt zu gewinnen und zu verzaubern. Dies würdigen wir mit dem Preis für das Lebenswerk“, so Olschowski.
Die Preisverleihung, unterstützt von Lotto BW und der L-Bank, findet erstmalig im Rahmen der renommierten „Theaterhaus Jazztage“ statt, bei dem Bernd Konrad zusammen mit alten Weggefährten wie Herbert Joos, Günter „Baby“ Sommer und vielen Gästen auftritt. Dotiert ist die Auszeichnung mit 10.000 Euro.
Der Preisträger Bernd Konrad
Bernd Konrad wurde am 20. Juli 1947 in Dammfleth/Schleswig-Holstein geboren und zog 1952 nach Konstanz. Den Grundstein seiner einzigartigen musikalischen Laufbahn legte der langjährige Geigen-, Klarinetten- und Saxofonunterricht bei seinem Onkel, Konzertmeister Gustav Schlemminger. Im Jahr 1968 wird er mit dem Jugend-Solistenpreis des Bodensee-Symphonie-Orchesters/Südwestdeutsche Philharmonie ausgezeichnet. Von 1968 bis 1974 studierte er Klarinette an der an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart, von 1975 bis 1979 Komposition bei Professor Erhard Karkoschka.
Ab 1970 spielte er in diversen Formationen mit internationalen Jazz-Größen, etwa mit Jack Bruce, Steve Lacy oder Greetje Bijma, die Gastsolisten seiner Bernd Konrad-Unit waren. Prägend war ab 1979 seine jahrzehntelange Zusammenarbeit mit Hans Koller unter anderem in der Bernd Konrad – Hans Koller Unit und dem Hans Koller Master Quartett. Seit den 1980er Jahren ist er auch immer wieder mit dem Star-Ensemble „Südpool“ aus Baden-Württemberg zu hören, unter anderem mit Lauren Newton, Herbert Joos und Michael Kersting.
Im Jahr 1981 wurde ihm als erstem Preisträger der Jazz-Preis des Landes Rheinland-Pfalz und des Südwestfunks verliehen. Im selben Jahr war er Mitbegründer des Landesjugendjazzorchesters Baden-Württemberg, das er bis 2013 leitete. Er erhielt zudem internationale Preise etwa 1982 den ersten Preis des Pan-Musik-Festivals Tokio. Der Landesregierung steht er seit der Stiftung des Jazz-Preises Baden-Württemberg 1985 als Mitglied der Jury zur Verfügung, seit vielen Jahren als deren Vorsitzender.
Von 1986 bis 2012 war er Professor und Leiter des Instituts für Jazz und Pop an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart, das er maßgeblich mit aufbaute. 2001 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Bedeutende Werke
Bedeutende Werke von Bernd Konrad sind unter anderem sein „Traumtänzer“, „To Hear The World In A Grain Of Sand“, „Burning Flower“, „Stepping Stone“ und „Der See“. Hinzu kam eine Fülle ambitionierter Kompositionen unter anderem für Erwin Lehn, das Radio-Sinfonie-Orchester Stuttgart und die SWR-Big Band sowie viele Hörspiel-, Film- und Bühnenkompositionen. Zudem war er für Rundfunk-Sendungen über Jazz und musikalische Themen tätig.
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg: Jazzförderung