Das Ministerium für Finanzen hat die Baufreigabe für die Einrichtung des Erinnerungsorts im ehemaligen Hotel Silber in der Dorotheenstraße in Stuttgart erteilt.
„Der Erinnerungsort im ehemaligen Hotel Silber wird zu einem Ort des Bekenntnisses zu demokratischen Grundrechten und zu einem Ort lebendiger Erinnerungskultur“, so Finanzstaatssekretärin Gisela Splett.
Kunstministerin Theresia Bauer stellte den beispielhaften Bürgerbeteiligungsprozess heraus, in dem das Projekt konzipiert und umgesetzt wird: „Hier arbeiten das Land und das Haus der Geschichte Baden-Württemberg, die Stadt Stuttgart sowie engagierte Bürgerinnen und Bürger konstruktiv zusammen, um demokratische Werte und Regeln, Grund- und Menschenrechte sowie die Prinzipien des Rechtsstaats zu vermitteln. Der Lern- und Gedenkort soll, anknüpfend an seine historische Vergangenheit, Besucherinnen und Besucher für Fragen der Demokratie und Gesellschaft in der Gegenwart und Zukunft sensibilisieren“, so Bauer.
Der Erinnerungsort wird auf rund 1.000 Quadratmetern in der Osthälfte des Gebäudes eingerichtet. Die Dauerausstellung erhält durch die bedrückende Atmosphäre, die durch die Behandlung der Oberflächen der Wände, Decken und Böden entsteht, einen eindrucksvollen Rahmen. Der Haupteingang wird an die Ecke zur Holzstraße verlegt. Der einstige Eckturm des Gebäudes wird durch ein durchscheinendes Banner wieder aufgenommen, das weithin sichtbar auf die neue Nutzung hinweist. Der Veranstaltungsbereich im Erdgeschoss bietet Raum für ein lebendiges Zentrum der Erinnerungs- und Bildungsarbeit und steht auch für Eigenveranstaltungen der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e. V. zur Verfügung. Im ersten und zweiten Obergeschoss entstehen Flächen für Dauer- und Wechselausstellungen. Im Untergeschoss werden die erforderlichen Nebenflächen des Erinnerungsorts geschaffen.
Die Gesamtbaukosten für den Umbau betragen rund 4 Millionen Euro. Der Umbau beginnt im Frühjahr 2017. Die Eröffnung ist für das zweite Halbjahr 2018 geplant.
Weitere Informationen
Die Gesamtkosten für die Einrichtung des Erinnerungsorts in dem Gebäude der Baden-Württemberg Stiftung gGmbH werden ausschließlich vom Land im Rahmen der Flächenanmietung getragen. Die laufenden Sach- und Personalkosten des Betriebs des Erinnerungsorts belaufen sich auf jährlich rund 500.000 Euro. Diese laufenden Kosten wie auch die laufenden Kosten der Flächenbewirtschaftung und die einmaligen Kosten für Vorbereitung, Ausstellungsplanung und -einrichtung mit weiteren rund 3 Millionen Euro tragen je zur Hälfte die Landeshauptstadt Stuttgart und das Land Baden-Württemberg. Stadt und Land haben hierzu am 15. Januar 2016 eine Finanzierungs- und Organisationsvereinbarung abgeschlossen, die die Finanzierung, die künftige Organisation des Erinnerungsorts in der Trägerschaft des Hauses der Geschichte und die Mitwirkung der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e. V. regelt.