Kultur

Baden-württembergische Chöre überdurchschnittlich erfolgreich

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Maulbronner Kammerchor bei den Tagen der Chor-und Orchestermusik in Bruchsal (Bild: © dpa)

Elf baden-württembergische Chöre und ein Posaunenchor erhalten die Auszeichnungen ZELTER-Plakette und PRO MUSICA-Plakette des Bundespräsidenten. Staatssekretärin Petra Olschowski lobte die Chöre und Vereine der Amateurmusik. Sie seien zentraler Teil des Musiklebens in Baden-Württemberg und Ausdruck eines großen bürgerschaftlichen Engagements.

Kunststaatssekretärin Petra Olschowski hat am Sonntag in Vertretung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei einem Festakt in Konstanz den Bach-Chor und den Gebhardschor aus Konstanz mit der ZELTER-Plakette und den CVJM Posaunenchor aus Neureut mit der PRO MUSICA-Plakette ausgezeichnet. Die beiden baden-württembergische Kirchenchöre und der Posaunenchor nahmen die Auszeichnung stellvertretend für bundesweit 32 Chöre und 15 Orchester entgegen. Die Auszeichnungen werden an Chor- beziehungsweise Musikvereinigungen verliehen, die mindestens einhundert Jahre bestehen und sich besondere Verdienste um die Pflege der Chormusik und des Volksliedes oder des instrumentalen Musizierens erworben haben.

„Musik bewegt die Menschen seit Jahrtausenden. Und sie verbindet uns: Durch das gemeinsame Erleben von Musik und noch viel mehr durch das gemeinsame Musizieren von Musik im Chor oder im Orchester. Die ZELTER- und die PRO MUSICA-Plakette des Bundespräsidenten stehen ganz besonders für diese lange und fortwährende Tradition. Es freut mich daher sehr, dass unter den Ausgezeichneten in diesem Jahr elf Chöre und ein Orchester aus Baden-Württemberg vertreten sind“, sagte Kunststaatssekretärin Petra Olschowski.

„Dass ein Drittel aller bundesweit ausgezeichneten Chöre aus Baden-Württem­berg kommt, macht wieder einmal deutlich: Baden-Württemberg ist ein Musikland. Die Chöre und Vereine der Amateurmusik sind in Baden-Württem­berg ein zentraler Teil des Musiklebens und Ausdruck eines großen bürgerschaftlichen Engagements“, betonte Olschowski. Rund 800.000 Bürgerinnen und Bürger aller Generationen im Land musizierten aktiv in Chören und Orchestern. „Eine starke Leistung – zahlenmäßig, aber auch was die Qualität betrifft“, so die Staatssekretärin.

Chöre und Orchester führen die Gesellschaft zusammen

Die Landesförderung der Amateurmusik, der Chöre und Orchester im Land sei wichtig, weil diese das musikalische Erbe pflegen, wachhalten und fortentwickeln, weil sie einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Bildung insbesondere junger Menschen leisten, weil sie über die Erfahrung von Musik Gemeinschaft stiften und Menschen aller Generationen und aus verschiedenen Teilen der Gesellschaft zusammenführen.

„Überhaupt gibt es kaum ein besseres Bild für ein gelungenes gesellschaftliches Miteinander als das Musizieren in der Gruppe: Es kommt auf jeden einzelnen an und doch ist das Ergebnis in der Gemeinschaft von besonderer Qualität. Nicht jeder muss den gleichen Ton singen, denn interessant wird es erst in der Vielfalt der Stimmen. Und manchmal machen erst die Dissonanzen ein Musikstück interessant und lebendig“, sagte die Staatssekretärin. Wesentlich sei, sich auf ein gemeinsames Grundgerüst, eine gemeinsame Tonart zu einigen und aufeinander zu hören. „Sonst kann bei allem Bemühen kein Wohlklang entstehen. Von dieser  Erfahrung kann unsere Gesellschaft im täglichen Umgang miteinander lernen und profitieren“, betonte die Kunststaatssekretärin abschließend.

Insgesamt werden in diesem Jahr bundesweit 32 Chöre und 15 Orchester, davon elf Chöre und ein Ensemble aus Baden-Württemberg ausgezeichnet:

  • CVJM Posaunenchor Neureut,
  • Ev. Kirchenchor Schnaitheim,
  • Gebhardschor Konstanz,
  • Bach-Chor-Konstanz,
  • Münsterchor und Münsterorchester Insel Reichenau,
  • Männerchor St. Vitus Rupertshofen,
  • Kirchenchor St. Clemens Betzenweiler,
  • Kath. Kirchenchor Warthausen,
  • Kirchenchor St. Sebastian Untersimonswald,
  • Kath. Kirchenchor Oberwinden,
  • Kirchenchor St. Laurentius Mannheim (Käfertal),
  • Kirchenchor St. Vitus Heuchlingen.

Mit der ZELTER-Plakette wurden bundesweit bisher insgesamt 11.398 Chöre und mit der PRO MUSICA-Plakette 1.987 instrumentale Vereinigungen geehrt.

Tage der Chor- und Orchestermusik

Die vom Bundespräsidenten gestifteten Plaketten sind Anlass, seit 1971 alljährlich am Sonntag Laetare (drei Wochen vor Ostern) die „Tage der Chor- und Orchestermusik“ zu begehen. Dies geschieht an jeweils wechselnden Orten in Deutschland. Für dieses Jahr wurde nach 2013 mit Konstanz wieder eine baden-württembergische Stadt für diese Veranstaltung ausgewählt. An vergangenen Wochenende machten über 1.000 begeisterte Musikerinnen und Musiker Konstanz zur deutschen Hauptstadt des Gesangs und der Amateurmusik.

Im Mittelpunkt des Veranstaltungswochenendes steht dabei der Festakt, in dem einem der auszuzeichnenden Chöre die ZELTER-Plakette und einem Instrumentalensemble die PRO-MUSICA-Plakette und die Urkunden überreicht werden, stellvertretend für alle Chöre und Ensembles in der Bundesrepublik, die diese Ehrung im selben Jahr erhalten. Alle weiteren Chöre bzw. musikalischen Vereinigungen werden die Ehrung im Laufe des Jahres erhalten, in der Regel durch die Landrätinnen und Landräte. Die Übergabe erfolgt vor Ort in einem feierlichen Rahmen.

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