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Baden-Württemberg bei Studienerfolg spitze

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Jurastudenten verfolgen in einem Hörsaal an der Universität in Freiburg die Vorlesung. (Foto: dpa)

Eine aktuelle Studie zeigt, dass Baden-Württemberg beim Studienerfolg spitze ist. Immer mehr Studierende schließen ihr Studium erfolgreich ab. Dies ist auch der besseren Vorbereitung und Betreuung der Studierenden geschuldet. 2019 und 2020 investiert die Landesregierung weiter in eine bessere Betreuung und Unterstützung der Studierenden.

„Unsere Programme zur Verbesserung des Studienbeginns mit vielfältigen Angeboten zur Beratung und Orientierung zeigen Wirkung: Immer mehr Studierende schließen ihr Studium erfolgreich ab. Auf dem Erfolg werden wir uns aber nicht ausruhen, sondern nochmals kräftig nachlegen: Für Orientierungssemester, Tutoren- und Mentoren-Programme sowie innovative Lehr- und Lernformate an unseren Hochschulen nehmen wir für 2019 und 2020 nochmals 21,6 Millionen Euro in die Hand“, kündigte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer an. Eingerichtet werden beispielsweise Online-Brückenkurse für Mathematik und Physik oder neue Lehr- und Lernkonzepte in den Ingenieurwissenschaften. In der ersten Tranche flossen über drei Jahre 36,2 Millionen Euro an die Hochschulen.

Eine besonders positive Entwicklung zeigt der Trend in den Ingenieurwissenschaften an den baden-württembergischen Universitäten: Die Bilanz von Studienanfängern zu Absolventen (Schwundquote) hat sich beim Absolventenjahrgang 2016 gegenüber 2012 deutlich verbessert: Die traditionell hohe Schwundquote in den Ingenieurwissenschaften ist von 35 Prozent auf 29 Prozent gefallen.

Deutlich weniger Studienabbrüche in Baden-Württemberg

Baden-Württemberg punktet auch im Vergleich zu anderen Ländern: Über alle Fächer und Hochschularten hinweg fällt der „Schwund“ im Bachelorstudium in Baden-Württemberg mit 19 Prozent deutlich niedriger aus als der Durchschnittswert von 27 Prozent für die anderen großen Hochschulländer Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen. Das belegt die Studie „Die Schwundbilanzen bei den deutschen Studierenden an den baden-württembergischen Hochschulen“, die das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) im Auftrag des Wissenschaftsministeriums im Jahr 2018 erstellt hat.

„Unser Ziel ist, dass nicht nur möglichst viele junge Menschen ein Hochschulstudium aufnehmen, sondern dass sie das begonnene Studium auch zum erfolgreichen Abschluss bringen. Ich freue mich, dass wir mit unserem ,Fonds Erfolgreich Studieren´ den Hochschulen die notwendigen Mittel an die Hand geben können, um optimale Bedingungen für den Studienstart zu schaffen. So schaffen wir die Voraussetzungen, dass in Baden-Württemberg überdurchschnittlich viele junge Menschen ihr Studium erfolgreich beenden“, betonte die Ministerin.

Das Wissenschaftsministerium legt daher zwei neue Förderlinien im Rahmen des „Fonds Erfolgreich Studieren in Baden-Württemberg“ auf und fördert ab Januar 2019 insgesamt 50 Projekte landesweit an den Hochschulen für einen guten Studienstart. „Unsere Förderlinien ergänzen sich und sie ermöglichen es den Hochschulen, ein abgerundetes Paket für einen optimalen Studienstart zu zimmern“, betonte die Ministerin abschließend.

Besseren Start ins Studium und Begleitung während des Studiums

Die Förderlinie „Studienstart“ knüpft an die bisherige Projektlinie „Strukturmodelle in der Studieneingangsphase“ aus der ersten Tranche des „Fonds Erfolgreich Studieren in Baden-Württemberg“ an und sorgt für einen flexiblen Start ins Studium. Das geschieht unter anderem durch Orientierungssemester, Semesterstreckungen, fachliche und überfachliche Förderung sowie Tutoren- und Mentoren-Programme. 29 Projekte werden ab 2019 an allen Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften gefördert.

Förderlinie „Studienstart” (PDF)

Die Förderlinie „Lehr- und Lernlabore“ knüpft an die Linie „Wissenschaft Lehren und Lernen“ an und unterstützt innovative Lehr- und Lernformate, forschungs- und projektbezogenes Lernen sowie Service-Learning-Formate. Ab 2019 haben sich 21 Projekte an den folgenden 22 Hochschulstandorten erfolgreich durchgesetzt:

  • Universitäten: Freiburg, Hohenheim, Konstanz, Mannheim, Stuttgart
  • Hochschulen für Angewandte Wissenschaften: Aalen, Albstadt-Sigmaringen, Karlsruhe, Mannheim, Nürtingen-Geislingen, Offenburg, Pforzheim, Ravensburg-Weingarten, Reutlingen, Rottenburg, Schwäbisch-Gmünd, Ulm.
  • Verbundprojekte: Universität Konstanz und Universität Tübingen mit Hochschule Konstanz und Hochschule Esslingen sowie Hochschule Rottenburg und Hochschule Karlsruhe
  • Kunsthochschulen: Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
  • Duale Hochschule Baden-Württemberg

Förderlinie „Lehr- und Lernlabore” (PDF)

Beispiele Förderlinie „Studienstart“

  • Universität Stuttgart und Karlsruher Institut für Technologie (KIT): Betreuung, Pflege und Weiterentwicklung der Online-Angebote des MINT- Kollegs für Studieninteressierte und Studienanfänger*innen. Damit der Übergang von der Schule in die Hochschule leichter gelingt, werden die Online-Brückenkurse Mathematik und Physik weiterentwickelt. Das ist besonders wichtig, weil der Kenntnisstand in diesen Fächern einen besonders großen Einfluss auf den Studienerfolg von künftigen Ingenieurinnen und Ingenieuren und Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftlern in der Studieneingangsphase hat. Ziel der Vorkurse ist eine kompakte Wiederholung und Vertiefung der schulischen Grundlagen sowie eine Einführung in die universitären Arbeitsmethoden.
  • Hochschule für Technik, Wirtschaft und Medien Offenburg: Das Einstiegssemester startING: Fortführung, Akzentuierung und Qualitätsmanagement eines Best- Practice- Modells. Das Einstiegssemester startING umfasst die drei Bausteine Orientierung, Qualifizierung und Befähigung und hat sich bereits in der Praxis bewährt: Mit einer nachgewiesenen Verringerung der Studienabbruchquote und einer Verbesserung der Aussicht auf Studienerfolg hat sich startING weit über die Region hinaus als Best Practice-Modell für die Studieneingangsphase etabliert. Die Förderung soll dazu genutzt werden, das Studienangebot auszubauen. Vor allem soll das Zulassungsverfahren so differenziert gestaltet werden, dass auch weniger leistungsstarke, aber motivierte Schülerinnen und Schüler über Auswahlgespräche ins Programm aufgenommen werden können.

Beispiel Förderlinie „Lehr- und Lernlabore“

  • Hochschule Karlsruhe: H.ErT.Z open: In dem Projekt H.ErT.Z open (Hochschuloffenes ElektroTechnik Zentrum open) soll ein erfolgreiches Lehr- Lernkonzept in den Ingenieurwissenschaften weiterentwickelt werden. Gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein und das wissenschaftlich-kritische Denken werden gefördert. Das ist wichtig, weil sich die Anforderungen an Ingenieurinnen und Ingenieure in der Zukunft ändern. Sie sind stärker gefordert über soziokulturelle, ökologische und ökonomische Fragen nachzudenken. Insbesondere kreatives Problemlösen soll mit dem neuen Projekt gefördert werden. Zudem sollen durch die Service-Learning-Projekte junge Frauen besonders angesprochen werden.
  • Verbundprojekt der Universitäten Konstanz und Tübingen sowie der Hochschulen Esslingen und Konstanz „TRAFO: Netzwerk transferorientierter Lehre in Baden-Württemberg“: Aufgebaut werden soll ein hochschultypübergreifendes, landesweites Netzwerk zur Integration relevanter Praxisbezüge in der Lehre. Das Netzwerk steht allen Hochschulen im Land offen und setzt auf das Prinzip „Sharing Knowledge“. Im Zentrum stehen zunächst die Themen digitale Vernetzung, die Verbindung von Mathematik, Informatik, Naturwissenshaft und Technik (MINT) mit der Gesellschaft und deren Bedürfnissen sowie Museen als gesellschaftliche Resonanzräume von und für die Wissenschaft. Maßnahmen sind die Vernetzung, der Aufbau von Kompetenzallianzen, die finanzielle Förderung von Verbundprojekten, die mediale Sichtbarmachung, die zielgruppenspezifische Wissenschaftskommunikation sowie Weiterbildungs- und Beratungsangebote.

Schwundbilanzen

Schwundbilanzen sind von Abbruchquoten zu unterscheiden. Der Anteil der Studienabbrecher, das heißt der Studierenden eines Jahrgangs, die das Hochschulsystem endgültig ohne Abschluss verlassen, kann aufgrund der Datenlage nur für die deutschen Hochschulen gemeinsam ausgewiesen werden. Für eine Länderbetrachtung kann der Studienerfolg bislang nur in Form von Schwundbilanzen betrachtet werden.

Eine landesbezogene Schwundbilanz weist den Anteil der Studierenden eines Jahrgangs aus, die an den Hochschulen eines bestimmten Landes ein Studium aufgenommen, aber an keiner dieser Hochschulen ein Examen erworben haben. Damit gibt die Schwundbilanz den Umfang von Studienabbruch und den Wechsel an eine Hochschule außerhalb des Landes wieder. Zu- und Abwanderung werden dabei miteinander verrechnet, die zugewanderten Studierenden aus anderen Bundesländern sind also jeweils in die Berechnungen mit einbezogen. Die landesbezogene Schwundbilanz ist damit ein wichtiges Maß neben anderen für den Ausbildungserfolg der Hochschulen eines Landes sowie für deren Attraktivität in Bezug auf die Studierenden in anderen Bundesländern.

Studie „Die Schwundbilanzen bei den deutschen Studierenden an den baden-württembergischen Hochschulen“ (PDF)

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von links nach rechts: Präsidentin des Landesjustizprüfungsamtes Sintje Leßner, Noemi Jahli Anika-Avallone, Rektor Frank Haarer, Nicole Linder, Franziska Maria Martin, Kira Aileen Nußbaumer und Prorektor Rainer Hock, Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges
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