Der zweite Teilabschnitt der Westtangente Pforzheim ist für den Verkehr freigegeben. Mit dem Anstich des Arlinger Tunnels beginnen die Arbeiten am letzten Teilabschnitt. Der künftige rund 1,3 Kilometer lange Tunnel soll die Durchgangsstraßen weiter vom Verkehr entlasten.
Die Fertigstellung der Westtangente Pforzheim (B 463) schreitet voran: Am 24. Mai 2019 haben der Parlamentarische Staatssekretär Steffen Bilger, der Minister für Verkehr Winfried Hermann und Gabriela Mühlstädt-Grimm, Vizepräsidentin des Regungspräsidiums Karlsruhe, den zweiten Teilabschnitt der Westtangente bis zur L 562 (Dieltlinger Straße) für den Verkehr freigegeben. Zugleich wurde mit einem feierlichen Tunnelanschlag am Arlinger Tunnel die Arbeiten für den letzten Teilabschnitt begonnen. Damit wird westlich von Pforzheim eine Verbindung zwischen der A 8 und der B 294 im Enztal geschaffen. Patin des künftigen Tunnels ist die Frau des Pforzheimer Oberbürgermeisters, Monika Boch.
Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Wir investieren insgesamt 116 Millionen Euro für bessere Mobilität und weniger Lärm – die Pforzheimer haben lange darauf gewartet. Mit der Realisierung der Westtangente machen wir den Verkehr flüssiger und sicherer. Zugleich senken wir die Belastung durch Lärm und Abgase. Das ist ein Mehrwert für Anwohner, Pendler und Wirtschaftsverkehr gleichermaßen.“
Landesverkehrsminister Winfried Hermann sagte: „Ein erster Teil der künftigen Pforzheimer Westtangente ist bereits in Betrieb gegangen. Mit dem Arlinger Tunnel, dem Kernstück der Umfahrung wird jetzt der entscheidende und teuerste Abschnitt begonnen. Die Tangente wird nach Ihrer Fertigstellung mehr Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt bringen. Wenn der Tunnel fertiggestellt ist, wird die Pforzheimer Innenstadt deutlich vom Durchgangsverkehr entlastet.“
Entlastung der Durchgangsstaßen
Der künftige rund 1,3 Kilometer lange Arlinger Tunnel unterquert den Höhenrücken des Arlingers und besteht aus dem eigentlichen Verkehrstunnel und einem östlich angelegten Rettungsstollen. Der überwiegende Teil des Tunnels wird in bergmännischer Bauweise hergestellt und durchfährt wechselhaftes und größtenteils inhomogenes Gebirge. Insgesamt werden circa 330.000 Kubikmeter an Aushub- und Ausbruchmassen anfallen. Begonnen wird mit dem Bau im Norden etwa 100 Meter südlich der Dietlinger Straße.
Nach der Fertigstellung werden auf dem ersten Bauabschnitt täglich bis zu 26.900 Kraftfahrzeuge bei einem Schwerverkehrsanteil von etwa zwölf Prozent erwartet. Im Stadtgebiet Pforzheim werden vor allem die Durchgangsstraßen dadurch erheblich entlastet.
Die Baukosten für die Rohbauarbeiten des Arlinger Tunnels sind mit rund 75 Millionen Euro veranschlagt. Die Arbeiten für die Herstellung des Rohbaus werden voraussichtlich dreieinhalb Jahre dauern. Hinzu kommt rund ein Jahr Bauzeit für die Betriebsausstattung des Tunnels einschließlich des Anschlusses an die B 294.
In Pforzheim treffen in der Kernstadt die Ströme von drei Bundesstraßen aufeinander. Die B 10 in West-Ost-Richtung, die B 294 in Südwest-Nordost-Richtung und die B 463, die aus der Stadtmitte in südlicher Richtung ins Nagoldtal führt. Durch die topographische Lage entlang der Flüsse Enz und Nagold nehmen die drei Bundesstraßen sowohl örtlichen und regionalen als auch überregionalen Verkehr auf. Hierdurch kommt es zu einem erheblichen Durchgangsverkehr in der Innenstadt. Durch die prognostizierte Verkehrsbelastung wird die hohe Bedeutung der Westtangente Pforzheim bestätigt. Nach deren Fertigstellung erfährt das Stadtgebiet Pforzheim eine deutliche Entlastung.