Verkehrsstaatssekretärin Elke Zimmer besucht mit einer Delegation aus Baden-Württemberg Radschnellweg-Leuchtturmprojekte in Nordrhein-Westfalen und in den Niederlanden und tauscht sich vor Ort mit Expertinnen und Experten aus.
Auf Einladung der Staatssekretärin Elke Zimmer reist eine knapp 30-köpfige Delegation aus Baden-Württemberg vom 23. bis 24. September 2021 nach Nordrhein-Westfalen und in die Niederlande. Die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung tauschen sich mit Expertinnen und Experten zu Radschnellwegprojekten aus und bei Vor-Ort-Befahrungen werden die moderne und zukunftsgerechte Verkehrsinfrastruktur für den Alltagsradverkehr in Augenschein genommen.
„In Baden-Württemberg verfolgen wir das Ziel, mindestens 20 Radschnellwege bis 2030 zu realisieren. Dazu müssen Land und Kommunen gemeinsam mit Hochdruck die Radinfrastruktur weiter ausbauen. Die Exkursion trägt dazu bei, dass wir von bestehenden Leuchtturmprojekten wie dem RS1 im Ruhrgebiet und von unseren niederländischen Nachbarn, als Vorreiter bei Radschnellwegen in Europa, lernen. Im Erfahrungsaustausch mit den Verantwortlichen vor Ort geht es uns auch um das Vorgehen zur zügigen Realisierung von Teilstrecken. Denn klar ist: Wir wollen die leistungsfähige und hochattraktive Infrastruktur möglichst frühzeitig bereitstellen“, erklärt Elke Zimmer, Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr. Aktuell werden 16 Radschnellwegprojekte in Baden-Württemberg realisiert und durch Bundesmittel gefördert. Damit ist Baden-Württemberg bundesweit Vorreiter bei der Planung von Radschnellwegen.
Besuch bei Leuchtturmprojekten in Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden
Am ersten Tag wird die Delegation von Dr. Dirk Grünnewig, Abteilungsleiter im Ministerium für Verkehr Nordrhein-Westfalen, Thomas Kufen, Oberbürgermeister der Stadt Essen und Ann-Kathrin Allekotte, Bürgermeisterin der Stadt Mülheim an der Ruhr, empfangen. Weitere Expertinnen und Experten vom Regionalverband Ruhr und vom Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen bringen ihre Erfahrungen in die Gespräche ein. Und natürlich steht die Befahrung des RS1, dem mit 101 Kilometern längsten entstehenden Radschnellweg der Welt, auf dem Teilstück zwischen dem Essener Univiertel und Mülheim an der Ruhr auf dem Programm.
Der zweite Tag führt in die Niederlande, nach Utrecht und Houten. Hier werden Radschnellwege bereits seit den 1980er Jahren gebaut. Nach der Begrüßung in Utrecht durch die Bürgermeisterin, Lot van Hooijdonck, und den Mobilitätsberater Herbert Tiemens, erlebt die Delegation die moderne Radverkehrsinfrastruktur u. a. bei der Besichtigung des weltgrößten Fahrradparkhauses. Unter Anleitung des internationalen Radsport-Botschafters Arjen de Boer aus Houtenwir die Delegation vom Fahrrad aus die sicheren, direkten und schnellen Routen für den Radverkehr in Augenschein nehmen. „Ich erwarte spannende Einblicke und Anregungen von den Expertinnen und Experten wie der Radverkehr in der Stadt- und Verkehrsplanung mitgedacht wird“, so Elke Zimmer.
Neben Staatssekretärin Elke Zimmer (MdL) und weiteren Vertreterinnen und Vertretern des Ministeriums für Verkehr nehmen die Landtagsabgeordneten Hermino Katzenstein (Bündnis90/Die Grünen), August Schuler (CDU), Alena Trauschel (FDP), Hans-Peter Storz (SPD) und Miguel Klauß (AfD) an der Exkursion teil. Außerdem folgen die (Ober-)Bürgermeisterinnen und (Ober-)Bürgermeister aus Mannheim, Offenburg, Waiblingen, Ravensburg, Bruchsal und Kirchheim unter Teck sowie der Dezernenten der Landkreise Rastatt und Ostalb der Einladung des Ministeriums für Verkehr. Auch die Abteilungsleitungen für Mobilität, Verkehr und Straßen aus den Regierungspräsidien in Stuttgart, Tübingen, Freiburg und Karlsruhe sind vertreten.
Radschnellwege
Radschnellwege sind qualitativ hochwertige, direkt geführte und leistungsstarke Radverkehrsverbindungen zwischen Kreisen und Kommunen.
Radschnellverbindungen zeichnen sich aus durch:
- Gesamtstrecke: mindestens 5 Kilometer
- Breite: überwiegend 4 Meter
- Interkommunale, weitgehend kreuzungsfreie Verbindung
- bedeutende Verbindung für Alltagsradverkehr
- Mindestens 2.000 Radfahrende pro Tag auf dem überwiegenden Teil der Gesamtstrecke
Radschnellwege sind aufgrund direkter Führungen mit wenigen Stopps und großer Breiten besonders attraktiv gerade auch auf längeren Distanzen. Sie haben insbesondere aufgrund der steigenden Nutzung von E-Bikes und Pedelecs großes Potenzial, um die Hauptverkehrsachsen auf Straßen und Schienen zu entlasten, Staus zu vermeiden und zur Luftreinhaltung beizutragen.