Städtebau

Attrakiven Wohnraum durch Innenentwicklung gewinnen

Zwei Bauarbeiter auf einer Baustelle in Mannheim. (Bild: dpa)

Mit dem Programm „Flächen gewinnen durch Innenentwicklung“ unterstützt das Land 33 Kommunen mit rund eine Million Euro. Ziel ist es dabei, die Entwicklung von innovativen Ideen voranzubringen, um vorhandene Flächen in den Kommunen besser zu nutzen.

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau fördert im Rahmen des Programms „Flächen gewinnen durch Innenentwicklung“ in diesem Jahr 33 Projekte zur Innenentwicklung in den Kommunen mit rund 1,02 Millionen Euro. „Für unser Land ist es von zentraler Bedeutung, dass die Kommunen attraktive und lebenswerte Wohn-, Arbeits- und Freizeitstandorte bleiben. Mit unserem Programm unterstützen wir daher gerade auch kleinere Kommunen dabei, für die herausfordernde Aufgabe der Innenentwicklung innovative Ideen zu entwickeln und die vorhandenen Flächenpotenziale besser zu nutzen. Das Programm leistet einen wichtigen Beitrag zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und hat sich als eines der zentralen Instrumente zur Stärkung der Innenentwicklung in den Kommunen etabliert“, erklärte Wohnungsbauministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut.

Innovative Ideen und Konzepte entwickeln

„Um Wohnraum zu schaffen, müssen wir alle Möglichkeiten ausschöpfen. Innenentwicklung spielt in Zeiten knapper Flächen eine sehr wichtige Rolle. Das Land setzt seit Langem auf die Stärkung der Innenentwicklung.“ Mit Hilfe der Unterstützung des Landes könnten die Kommunen innovative Ideen und Konzepte entwickeln, wie sie eine qualitätsvolle Innenentwicklung mit ihren Entwicklungszielen vereinbaren können, so die Ministerin weiter. Gefördert werden daher insbesondere Pilotansätze, die Innenentwicklung, Städtebau und Bürgerbeteiligung miteinander kombinierten.

Zu den im Jahr 2020 geförderten Innenentwicklungsprojekten gehören drei kommunale Flächenmanager für Wohnzwecke in den Städten Calw, Filderstadt und Reutlingen. Deren Hauptaufgabe ist es, Verwaltung, Eigentümer und Bauinteressierte gezielt miteinander ins Gespräch zu bringen, um gemeinsam sachgerechte Lösungen für den steigenden Bedarf an bezahlbarem Wohnraum zu finden. „Mit der Förderung kommunaler Flächenmanager unterstützen wir die Städte und Gemeinden dabei, ihre Innenentwicklungspotenziale aktiv in den Blick zu nehmen. So können sie Projekte, um Wohnraum zu schaffen, gezielt anstoßen“, so Hoffmeister-Kraut. „Der Einsatz eines kommunalen Flächenmanagers setzt Impulse für die Mobilisierung innerörtlicher Flächen und koordiniert den Wohnungsbau vor Ort.“

Darüber hinaus erhalten 30 weitere Kommunen einen Zuschuss zu ihren Projekten, die vor allem Maßnahmen zur Erhebung von Flächenpotenzialen und Möglichkeiten der Aufstockung oder des Dachausbaus umfassen. Gefördert werden weiter städtebauliche Konzepte, Studien und Wettbewerbe. „Es wird deutlich, dass die geförderten Kommunen über ein integriertes Verständnis der Thematik Innenentwicklung verfügen und dies auch mit ihren Projektanträgen untermauern“, fasste die Ministerin die Vielfalt der eingereichten Projektideen zusammen. Neben Maßnahmen zur Schaffung von Wohnraum und zur Umstrukturierung von Gewerbegebieten wird im Rahmen der Projekte insbesondere auch die verträgliche Nutzungsmischung in innerstädtischen Quartieren untersucht. Dabei kommen verschiedenste Formen der Bürgerbeteiligung zum Einsatz. Dies sei für den Erfolg der Projekte enorm wichtig, betonte Hoffmeister-Kraut. Denn nur mit der aktiven Einbeziehung der Bürgerschaft und einer langfristigen Akzeptanz der Maßnahmen könne es gelingen, eine behutsame Nachverdichtung bei gleichzeitig hoher Lebensqualität in den Städten und Gemeinden umzusetzen.

Förderprogramm „Flächen gewinnen durch Innenentwicklung“

Das Förderprogramm „Flächen gewinnen durch Innenentwicklung“ wurde gemeinsam mit den kommunalen Landesverbänden entwickelt. Es richtet sich an alle Städte, Gemeinden, Gemeindeverwaltungsverbände, Landkreise und Zweckverbände in Baden-Württemberg. Seit 2009 konnten mit dem Programm rund 375 Projekte zur Stärkung der Innenentwicklung mit einem Fördervolumen von insgesamt rund 9,5 Millionen Euro unterstützt werden.

Aus dem Förderprogramm können Kommunen auch in diesem Jahr finanzielle Unterstützung für den Einsatz kommunaler Flächenmanager für Wohnzwecke erhalten. Kommunale Flächenmanager aktivieren innerörtliche Flächen und bündeln die Prozesse der Innenentwicklung zwischen Verwaltung und allen weiteren Beteiligten. Baden-Württemberg ist mit diesem Fördertatbestand, der seit 2016 besteht, bundesweit Vorreiter. Des Weiteren können über das Programm unmittelbar umsetzbare städtebauliche Konzeptionen für flächeneffizienten Wohnungsbau gefördert werden. Daneben werden nicht-investive Maßnahmen eines kommunalen Flächenmanagements unterstützt, die eine aktive Innenentwicklung und kompakte Siedlungsmuster mit lebendigen Ortskernen und urbanen Quartieren verfolgen.

Mit der Ausschreibung des Förderprogramms 2020 wurde die Schwerpunktsetzung der Vorjahre fortgeführt, um damit vor allem Projekte zu ermöglichen, die sich der Schaffung von innerörtlichem Wohnraum widmen, insbesondere durch Aufstockungen und Dachausbau oder auch den Einsatz kommunaler Flächenmanager. Das Programm bildet einen wichtigen Baustein in der Gesamtstrategie des Landes, die Versorgung der Bevölkerung mit bezahlbarem Wohnraum weiter voranzubringen. Darüber hinaus ist in dieser Förderrunde die Qualifizierung von Gewerbegebieten stärker hervorgehoben worden, um deren zentrale Bedeutung für die positive wirtschaftliche Entwicklung angesichts von Digitalisierung und fortschreitendem industriellen Strukturwandel zu verdeutlichen.

Weitere Meldungen

Euro-Banknoten
  • Hochschule

Studie zu Gehaltsunterschieden an Hochschulen veröffentlicht

Ministerium für Ländlichen Raum und Vrbraucherschutz
  • Verwaltung

Neue Abteilungsleiterinnen im MLR

Ein Monteur befestigt Solarpanele auf einem Dach.
  • Landesgebäude

Splett besichtigt aktuelle Photovoltaikprojekte

Benjamin Hechler
  • Verwaltung

Neue Pressestellen-Leitung im Verkehrsministerium

Häuser in Stuttgart werden von der Morgensonne beschienen. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
  • Wohnraumoffensive

Neue Beratungsgutscheine für Kommunen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 2. Juli 2024

Ein Schild, das auf Tempo 30 und Lärmschutz hinweist, steht auf der Bundesstraße 31.
  • Lärmschutz

Landesweiter Lärmaktionsplan

Rauchverbotsschild (Foto: © dpa)
  • Gesundheit

Wettbewerb für rauchfreie Schulklassen beendet

Von links nach rechts: Martin Haas (haascookzemmrich STUDIO 2050), Staatssekretärin Andrea Lindlohr, Ulrich Röhlen (2. Obmann des Normenausschusses Lehmbau, 2. Vorsitzender des Dachverbands Lehm e.V.), Ministerin Nicole Razavi, Moderatorin Jutta Fuchs, Waldemar Eider (eiwa Lehmbau GmbH) und Martin Rauch (Lehm Ton Erde Baukunst GmbH).
  • Bauen

Neuer Innovationspreis Lehmbau BW ausgelobt

Ein Arbeiter an einer Maschine.
  • Integration

Steigende Erwerbsquote durch Zuwanderung

Eine bronzene Figur der Justitia.
  • Justiz

Einrichtung von Asylkammern an Gerichten

Ein Ausbilder erklärt in einem Techniklabor jugendlichen Auszubildenden etwas.
  • Ausbildung

Ausbildungsmarkt ist stark in Bewegung

Ein Pfleger eines Pflegeheims schiebt eine Bewohnerin mit einem Rollstuhl.
  • Pflege

Reform der Pflegeversicherung angemahnt

Schlossplatz der Stadt Göppingen
  • Baukultur

Land fördert Gestaltungsbeiräte

Arbeiter bauen Präzisions-Klimasysteme zusammen, die für die Lithographie-Abteilung in der Chip Produktion eingesetzt werden (Bild: © dpa).
  • Arbeitsmarkt

Arbeitsmarkt bleibt trotz schwacher Konjunktur stabil

Feuerwehrfahrzeug (Foto: dpa)
  • Feuerwehr

Landesjugend­feuerwehrtag 2024

Eine Pflegerin im Gespräch mit einem alten Mann.
  • Pflege

Fünf Millionen Euro gegen Personalmangel in der Pflege

Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen (links) begrüßt Ministerpräsident Winfried Kretschmann (rechts).
  • Auslandsreise

Kretschmann auf Delegationsreise in Wien

Plan eines Stadtgebiets, das farblich in unterschiedliche Bereiche eingeteilt wird
  • Wärmewende

Kommunen bei Wärmeplanung unterstützt

Rettungsassistenten laufen mit den Rettungsrucksäcken zu einem Einsatz. (Foto: © dpa)
  • Bevölkerungsschutz

Übergabe von neun Fahrzeugen an den Bevölkerungsschutz

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Wirtschaft

Dialogreihe mit Spitzenunter­nehmerinnen fortgesetzt

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
  • Delegationsreise

Wirtschaftsdelegation reist nach Frankreich

Ein Mann kontrolliert und putzt die Lichter einer Verkehrsampel.
  • Verkehr

Land startet Testfeld mit KI-gesteuerten Ampeln

Zum 1. Juli 2024 übergibt Udo Götze, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales, den Vorsitz im Verwaltungsrat der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) an Reiner Moser, Amtschef im Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg.
  • Glücksspiel

Land übernimmt Vorsitz der Glücksspielbehörde

Das Logo des LEA-Mittelstandspreises für soziale Verantwortung.
  • Wirtschaft und Gesellschaft

Mittelstandspreis für soziale Verantwortung 2024 verliehen