Staatssekretärin Katrin Schütz hat im Rahmen einer arbeitsmarktpolitischen Reise mehrere Unternehmen in den Regierungsbezirken Karlsruhe und Freiburg besucht. Dort tauschte sie sich mit unterschiedlichen Betroffenen über die Facetten der Arbeitsmarktpolitik aus.
Staatssekretärin Katrin Schütz besuchte im Rahmen ihrer arbeitsmarktpolitischen Reise mehrere Unternehmen in den Regierungsbezirken Karlsruhe und Freiburg. Ziel der Reise war es, sich mit unterschiedlichen Betroffenen über die Facetten der Arbeitsmarktpolitik auszutauschen. Auf der Agenda der Staatssekretärin standen ganz unterschiedliche Termine.
Betriebsbesuche in Mannheim und Karlsruhe
Bei ihrem Besuch in Mannheim bei der BIOTOPIA GmbH kam Schütz dort mit den Verantwortlichen über die Arbeitslosenhilfe ins Gespräch. BIOTOPIA bringt seit Jahren arbeitslose Menschen in Ausbildung und Arbeit. Dabei sind unter anderem zwei Bausteine des Landesprogramms „Neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt“ behilflich. In dessen Rahmen fördert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau seit 2017 mit 600.000 Euro ein Modellprojekt zur besseren Verknüpfung von Beschäftigungsförderung und Jugendhilfe. „Nicht nur wer selber Kinder hat weiß, welche wichtige Vorbildfunktion Eltern haben. Unser zentraler Ansatz ist es, die Eltern hilfebedürftiger Familien zu stärken, damit sie Mut fassen und für sich erreichbare Perspektiven entwickeln. So können sie nicht zuletzt auch gute Vorbilder für ihre Kinder sein“, zeigte sich Schütz überzeugt. Deshalb sei es wichtig, solche individuellen Angebote zu schaffen. Das Wirtschaftsministerium plant, dieses erfolgreiche Projekt zu erweitern.
Im Fokus des Besuchs der dm-Zentrale in Karlsruhe standen Themen wie Weiterbildung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Beeindruckt zeigte sich Schütz von der Vielzahl der familienfreundlichen Maßnahmen, die dm bereits umgesetzt hat. „Positiv zu sehen ist, dass bei den vielen getroffenen Maßnahmen alle Verantwortlichen gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an einem Strang ziehen, um eine moderne Unternehmenskultur zu verankern“, so die Staatssekretärin. Schütz warb für eine familienbewusste Personalpolitik. So sei diese auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ein zentraler Erfolgsfaktor im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte.
Betriebsbesuche in Fluorn-Winzeln, Schiltach und Kippenheim
Auf der Agenda der Staatssekretärin im Regierungsbezirk Freiburg standen drei Unternehmensbesuche. Der erste Besuch führte Schütz nach Fluorn-Winzeln im Landkreis Rottweil. Dort gab ihr das Familienunternehmen Michelfelder GmbH Einblicke, wie langzeitarbeitslosen Menschen dabei geholfen wird, den Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt zu schaffen. „Von der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt profitieren leider nicht alle Menschen gleichermaßen. Gerade Langzeitarbeitslose haben es oftmals schwer, den Weg zurück in eine berufliche Tätigkeit zu finden“, erläuterte die Staatssekretärin. Deshalb seien der Landesregierung Unterstützungsangebote besonders wichtig, mit denen Langzeitarbeitslose die persönlichen und fachlichen Voraussetzungen erwerben, um den Einstieg erfolgreich zu meistern. Hierfür sei der Passiv-Aktiv-Tausch PLUS im Rahmen des Landesprogramms „Neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt“ ein sehr erfolgreiches Beispiel. Schütz zeigte sich sehr erfreut darüber, dass das baden-württembergische Modell als Blaupause für das neue, bundesweite Regelinstrument für mehr Teilhabe am Arbeitsmarkt im SGB II gedient hat.
Um die Themen Aus- und Weiterbildung ging es beim zweiten Betriebsbesuch in Schiltach bei der Hansgrohe SE. Das Unternehmen präsentiert sich mit seiner sogenannten „Talentschmiede“ für Auszubildende als attraktiver Arbeitgeber in der Region. Hier interessierte sich die Staatssekretärin besonders dafür, wie Nachwuchskräfte heutzutage gewonnen werden können. Sie warb dafür, sich als Unternehmen attraktiv im Kampf um Auszubildende behaupten zu können. „Wenn es Unternehmen in ländlichen Regionen schaffen, auch für Auszubildende attraktiv zu sein, wahrt dies nicht nur den Unternehmenserfolg, sondern sichert auch den Standort und so oftmals die ganze Region“, betonte Schütz. Außerdem warb sie dafür, Möglichkeiten der Digitalisierung in der Ausbildung zu nutzen. „Die Fähigkeit, neues Wissen zu finden und zu lernen oder neue Techniken zu entdecken und erfolgreich auszuprobieren, ist für jeden Berufsweg unverzichtbar“, hob sie hervor.
Zum Abschluss ihrer Reise besuchte Staatssekretärin Schütz die Neugart GmbH in Kippenheim im Ortenaukreis. Dort machte sie sich ein Bild vom Arbeitsschutzkonzept des Unternehmens. „Ein wirksamer Arbeitsschutz ist in einer anspruchsvollen Arbeitswelt, die sich schnell verändert, das A und O. In Zeiten des Fachkräftewettbewerbs ist der langfristige Erhalt der Arbeitskraft ganz besonders wichtig“, so die Staatssekretärin. Die Überwachung der staatlichen Arbeitsschutzvorschriften obliege der Gewerbeaufsicht. „Aktuell setzt sich das Wirtschafts- und Arbeitsministerium dafür ein, dass die Gewerbeaufsicht in diesem Bereich personell gestärkt wird“, sagte sie weiter. Die Neugart GmbH stellte der Staatssekretärin ihr Konzept zur Maschinensicherheit in der Produktion vor. Katrin Schütz betonte, dass die Beschäftigten die wertvollste Ressource des Unternehmens seien. „Wenn Beschäftige wertgeschätzt und die gesundheitlichen Aspekte am Arbeitsplatz berücksichtigt werden, erhöht das die Motivation und die Produktivität“, zeigte sie sich überzeugt.