Saisonale Einflüsse und die anhaltend schwache Konjunktur machen sich auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Die Arbeitslosigkeit in Baden-Württemberg stieg im Januar 2024 leicht auf 4,2 Prozent, die Jugendarbeitslosenquote lag bei 3,1 Prozent. Die Arbeitskräftenachfrage geht weiter zurück.
„Saisonale Einflüsse und die anhaltend schwache Konjunktur machen sich auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Auch wenn die Arbeitslosigkeit in einem saisonüblichen Rahmen steigt, sind derzeit keine großen Einbrüche zu erwarten“, erklärte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, anlässlich der Veröffentlichung der neuen Arbeitsmarktdaten für Baden-Württemberg.
Überwiegend saisonaler Anstieg
Die Arbeitslosenquote im Januar 2024 lag durch einen überwiegend saisonalen Anstieg bei 4,2 Prozent. Dies ist für die Jahreszeit nicht ungewöhnlich. Im Dezember 2023 lag sie bei 4,0 Prozent. 268.079 Menschen waren demnach in Baden-Württemberg ohne Arbeit. Im Vergleich zum Vormonat Dezember 2023 wurden 16.644 Arbeitslose (6,6 Prozent) mehr verzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind es derzeit 24.862 (10,2 Prozent) Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote lag im Januar 2023 bei 3,9 Prozent.
„Für 2024 geht das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) weiterhin von einer leicht wachsenden Arbeitslosigkeit und einer geringfügig steigenden Beschäftigung aus. Beide Prognosen haben sich im Januar leicht verbessert. Gleichzeitig sorgen Meldungen über Pläne namhafter Unternehmen, Stellen abzubauen, für Ängste in der Belegschaft und verunsichern die Menschen. Diese Entwicklungen müssen wir ernst nehmen und die Weichen so stellen, dass Beschäftigung und Wohlstand erhalten bleiben. Dafür braucht es unter anderem weniger Bürokratie, mehr Innovation und flexible Rahmenbedingungen für unsere Unternehmen“, so die Ministerin.
Weiter rückläufige Arbeitskräftenachfrage
Die Arbeitskräftenachfrage geht weiter zurück. Im Januar 2024 sank die Anzahl der gemeldeten offenen Stellen bei der Bundesagentur für Arbeit auf 85.360. Gegenüber dem Vormonat sind das 2.238 beziehungsweise 2,6 Prozent ausgeschriebene Stellen weniger. Im Vorjahresvergleich waren 16.273 beziehungsweise 16,0 Prozent Stellen weniger ausgeschrieben. Hoffmeister-Kraut dazu: „Der Stellenbestand ist im letzten Jahr deutlich zurückgegangen. Zwar lag er davor auf einem sehr hohen Niveau, dennoch ist das ein deutliches Zeichen der Unternehmen. Allen Branchen macht die konjunkturelle Lage derzeit zu schaffen. Für neue Personalplanungen benötigen Unternehmen endlich positive Perspektiven.“
Jugendarbeitslosenquote liegt bei 3,1 Prozent
Im Januar 2024 lag die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren bei 21.396, das sind 16,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Vormonatsvergleich sind aktuell 1.000 Arbeitslose beziehungsweise 4,9 Prozent mehr gemeldet. Die Jugendarbeitslosenquote im Januar 2024 steigt von 2,9 auf 3,1 Prozent. Die Vorjahresquote lag bei 2,7 Prozent.
„Neben der derzeit schwierigen wirtschaftlichen Lage stellt auch der demografische Wandel den Arbeitsmarkt vor Herausforderungen. Für gute Zukunftsaussichten bleibt es wichtig, in Aus- und Weiterbildung zu investieren“, so die Ministerin.
Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Baden-Württemberg: Der Arbeitsmarkt im Januar 2024
Quelle:
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg / Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit