In Durmersheim im Landkreis Rastatt sind die positiven Auswirkungen der Allianz für Niederwild zu sehen. Gemeinsam mit Landwirten und der Jägerschaft werden hier vielfältige Lebensräume für Feldhase, Fasan und Co. geschaffen und damit die Artenvielfalt gefördert.
„Mit der Allianz für Niederwild begeht Baden-Württemberg einen erfolgreichen Weg, wenn es darum geht, die Artenvielfalt gemeinsam mit den Landwirten und der Jägerschaft zu fördern. In der Modellregion Durmersheim werden bewährte und neue Biodiversitätsmaßnahmen unter agrarökonomischen und wildtierökologischen Aspekten entwickelt und umgesetzt. Niederwildarten, wie der Feldhase oder der Fasan, stehen dabei stellvertretend für zahlreiche andere Arten. Geht es Feldhase und Fasan gut, profitieren auch Wildbienen, Schmetterlinge und zahlreiche Feldvogelarten“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, in Durmersheim im Landkreis Rastatt. Bei der Begehung der Modellflächen werde deutlich, dass mehrere Faktoren zusammenspielen müssen, damit die Biodiversität in der offenen Landschaft gesteigert werden kann. Es bedürfe effektiver Agrarumweltmaßnahmen und einer soliden fachpraktischen Beratung der Akteure vor Ort, um der Tierwelt ganzjährig, attraktive Lebensräume anzubieten.
Blühende Biodiversität
„Zahlreiche ein- und mehrjährige Blühflächen wurden gemeinsam mit den örtlichen Landwirten geschaffen. Über 20 Hektar Blühflächen sind in der Region entstanden und fungieren im Sommer wie im Winter als Biodiversitätsmotor für Niederwild, Feldvögel und die Insektenwelt“, erklärte der Minister. Ergänzt durch längeres Stehenlassen von Getreidestoppeln entstehe ein Lebensraummosaik aus Nahrungs- und Versteckflächen. Die örtliche Jägerschaft trage durch eine intensive Bejagung von Fuchs und Co. wesentlich zum Erfolg bei, da hiervon Bodenbrüter und Feldhasen profitieren. Die enge Betreuung durch die Wildforschungsstelle Aulendorf und durch den Landesjagdverband zeigen die positiven Möglichkeiten und Potentiale der Agrarförderung und der Zusammenarbeit mit den engagierten Akteuren vor Ort deutlich auf.
„Mit der Förderung aus dem Sonderprogramm Biologische Vielfalt der Landesregierung schaffen wir die Voraussetzung, neue Wege in der Agrarförderung zu gehen. Dieses Erfolgsmodell wollen wir auch in den nächsten Jahren fortführen“, betonte Minister Hauk. Landesjägermeister Dr. Jörg Friedmann und der Leiter der Wildforschungsstelle, Dr. Janosch Arnold, sind sich indessen einig, dass mit der Unterstützung des Landes die Biologische Vielfalt im Agrarraum weiter gestärkt werden kann, die Akteure auf der Fläche seien bereit.
Die Allianz für Niederwild
Die Allianz für Niederwild ist ein Kooperationsprojekt der Wildforschungsstelle des Landes am LAZBW und des Landesjagdverbandes Baden-Württemberg. Die Allianz bildet ein breites Bündnis von Landwirten, Jägern, Kommunen, Naturschützern, Grundeigentümern, Behörden und Forschungseinrichtungen in Baden-Württemberg. Neben den Modellregionen, in denen Maßnahmen umgesetzt und erprobt werden, wurden bisher folgende Meilensteine erreicht: Ein gemeinsames Leitbild, zu dem sich die verschiedenen Verbände bekennen, die Etablierung der neuen Fördermaßnahme Lebensräume für Niederwild (E 7 - Blüh-, Brut- und Rückzugsflächen) im Landesprogramm FAKT, sowie zahlreiche Lokalprojekte, die initiiert wurden und beratend unterstützt werden.
Landwirtschaftliches Zentrum Baden-Württemberg: Allianz für Niederwild
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Gesunder Wildbestand