Innenminister Thomas Strobl hat zum Beginn des neuen Schuljahres die Aktion „Sicherer Schulweg“ vorgestellt. Obwohl die Zahl der Schulwegunfälle im Land auf einem historischen Tiefstand ist, soll die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr auch in Zukunft im Fokus stehen.
Zum Start des neuen Schuljahrs hat Innenminister Thomas Strobl die landesweite Aktion „Sicherer Schulweg“ vorgestellt. „Auch für Kinder ist Baden-Württemberg das sicherste Land in der Republik – jedenfalls was die Unfallhäufigkeit im Straßenverkehr angeht. Rund 95.000 Kinder werden in den kommenden Tagen eingeschult. Die kleinen Schulanfänger können jedoch viele Gefahren im Straßenverkehr noch nicht richtig einschätzen. Wir alle müssen unsere Kinder schützen. Deshalb gilt: Nehmen Sie Rücksicht und seien Sie in den nächsten Wochen ganz besonders achtsam im Straßenverkehr. Unsere Kinder haben das verdient!“, appellierte der Minister.
„Die Polizei und die Kommunen werden die Einhaltung der Geschwindigkeit vor Schulen, das verkehrsgerechte Parken entlang von Geh- und Radwegen, den technischen Zustand von Fahrrädern sowie das Anschnallen der Kinder im Auto überwachen und ahnden. Das Maßnahmenpaket der Verkehrsüberwachung soll Schulwegunfälle möglichst verhindern. Absolut kein Verständnis habe ich für Erwachsene, die ihre Kinder im Auto nicht oder nicht richtig anschnallen. Dafür gibt es keine Entschuldigung und keine Nachsicht für dieses unverantwortliche Verhalten“, stellte Minister Strobl klar. Im vergangenen Jahr hat die Polizei 7.626 und im ersten Halbjahr 2019 bereits 3.671 Verstöße gegen die Kindersicherungspflicht festgestellt.
Maßnahmenpaket der Verkehrsunfallprävention
Begleitet wird der Schuljahresbeginn durch ein Maßnahmenpaket der Verkehrsunfallprävention. So werden die Bürgerinnen und Bürger in den kommenden Wochen unter anderem mit Spannbändern, Plakaten und Veranstaltungen zu einem rücksichtsvollen Verhalten im Straßenverkehr aufgefordert.
Im vergangenen Jahr hat die Polizei 470 – im Jahr 2017 waren es noch 595 – Verkehrsunfälle auf dem Schulweg aufgenommen. Hierbei wurden insgesamt 79 – 2017 waren es 103 – Kinder und Jugendliche schwer und 393 – 2017 waren es 508 – leicht verletzt.
Wie bereits im Jahr 2017 hat auch im vergangenen Jahr kein Kind sein Leben auf dem Schulweg verloren. Im Jahr 2018 sind insgesamt 3.004 – 2017 waren es 2.990 – Kinder bis 13 Jahre im Straßenverkehr verunglückt. 36 Prozent der verunglückten Kinder waren hierbei in einem PKW, 34 Prozent auf einem Fahrrad und 24 Prozent zu Fuß unterwegs.
„Dass das Risiko für Kinder, im Straßenverkehr zu verunglücken, im bundesweiten Vergleich in Baden-Württemberg mit am geringsten ist, bestätigt unsere Arbeit. Bereits 2017 war Baden-Württemberg das sicherste Bundesland für Kinder im Straßenverkehr“, so der Innenminister. Möglichst wenige Unfälle mit Kindern und Jugendlichen im Straßenverkehr und auf Schulwegen ist ein Schwerpunkt der gemeinsamen Verkehrssicherheitsarbeit des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration, des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport, des Ministeriums für Verkehr sowie der landesweiten Verkehrssicherheitsaktion GIB ACHT IM VERKEHR.
Fortsetzung der Kampagne "Schütze Dein BESTES"
Ein weiterer wichtiger Baustein zur Schulwegsicherheit ist die Fortsetzung der bereits im Jahr 2012 gestarteten Radhelmkampagne Schütze Dein BESTES an weiterführenden Schulen. „Seit wenigen Wochen sind auch für Jugendliche ab 14 Jahren auf unseren Straßen elektrisch angetriebene Tretroller zugelassen. Mit unseren Aktionen wollen wir die Schülerinnen und Schüler auf dem Fahrrad oder Tretroller zum Tragen eines Radhelms motivieren“, sagte Innenminister Strobl.
Die landesweite Aktion „Sicherer Schulweg“
Die Aktion „Sicherer Schulweg“, initiiert durch das Innenministerium, das Verkehrsministerium und das Kultusministerium, wird durch die Polizei, das Landesinstitut für Schulsport, Schulkunst und Schulmusik, die Verkehrswachten, die Schulen, Landkreise, Städte und Gemeinden sowie die Partner der landesweiten Verkehrssicherheitsaktion GIB ACHT IM VERKEHR unterstützt. Diese Unterstützung reicht von der Erstellung von Geh- und Radschulwegplänen bis hin zur Verkehrserziehung durch die „GIB ACHT IM VERKEHR“-Partner. So werden den Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe 4 mit der Radfahrausbildung die wichtigsten Verkehrsvorschriften für das Verhalten im Straßenverkehr vermittelt.