Im Rahmen des gemeinsamen Strategieprojekts „Dialog und Perspektive Handwerk 2025“ des Wirtschaftsministeriums und des Baden-Württembergischen Handwerkstags wurden mit Strategie, Digitalisierung und Fachkräftesicherung drei bedeutende Handlungsfelder für Handwerksbetriebe, -organisationen und -politik identifiziert.
„Dialog und Perspektive Handwerk 2025“ ist ein gemeinsames Strategieprojekt des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau und des Baden-Württembergischen Handwerkstags. Ziel ist es, bedeutende Handlungsfelder für Handwerksbetriebe, -organisationen und -politik zu identifizieren. Dabei wurden mit einer wissenschaftlichen Bestandsanalyse und zehn regionalen Dialog-Workshops unterschiedliche Perspektiven einbezogen. Im Rahmen der Veranstaltung „Dialog und Perspektive Handwerk 2025“ haben Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut und Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold die Ergebnisse vorgestellt und diskutiert.
„Damit sich Betriebe zukunftsfähig und strategisch klug aufstellen können, brauchen sie eine fundierte Analyse der Ausgangssituation sowie eine längerfristige Perspektive. Unser einjähriges Strategieprojekt ist dafür eine exzellente Basis“, erklärten Hoffmeister-Kraut und Reichhold. „Als Landesregierung wollen wir wissen, wie wir im Rahmen unserer Mittelstands- und Handwerkspolitik das Südwest-Handwerk auf einem zukunftsfesten Weg optimal unterstützen können”, hob die Ministerin hervor.
Als bedeutendste Handlungsfelder für das baden-württembergische Handwerk haben sich durch das gemeinsame Projekt die Themen Strategie, Digitalisierung und Fachkräftesicherung herausgestellt. „Wir setzen gerade bei den Zukunftsthemen Digitalisierung und Fachkräftesicherung wichtige Schwerpunkte – also genau dort, wo sich auch im Handwerk große Handlungsbedarfe und Entwicklungspotenziale zeigen”, so die Ministerin.
„Wenn ein Betrieb innovative Geschäftsmodelle entwickeln will, braucht er eine Strategie, wenn er digitale Technik gewinnbringend einsetzen will, braucht er eine Strategie und wenn er Fachkräfte gewinnen und halten will, braucht er ebenfalls eine Strategie“, so Reichhold. Bei diesen Themen sind die Handwerksorganisationen Ansprechpartner und können in ihren Beratungsnageboten verstärkt dadurch unterstützen, indem sie eine langfristige Perspektive aufzeigen.
Die Beteiligung der Betriebsinhaberinnen und Betriebsinhaber im Rahmen der Dialog-Workshops hat gezeigt, dass Digitalisierung, neue Geschäftsmodelle und Technologien als Chance für das Südwest-Handwerk begriffen werden. Dabei macht sich die Vielfältigkeit des Handwerks bemerkbar. Während manche Betriebe in Sachen Digitalisierung schon sehr fit sind und sich spezialisierte Unterstützung – beispielsweise bei der Kooperation mit Partnern außerhalb des Handwerks – wünschen, zeigen sich bei anderen Betrieben noch niederschwellige Beratungs- und Fortbildungsbedarfe. Bei beidem können die Bildungszentren der Handwerksorganisationen unterstützen.
Die Fachkräftesicherung hat sich als weiteres strategisches Handlungsfeld herauskristallisiert. Die begleitende wissenschaftliche Bestandsanalyse ergab, dass zwei von drei im Handwerk ausgebildete Personen im Laufe ihres Berufslebens das Handwerk verlassen. Bei der Mitarbeiterbindung und -führung zeigen sich bereits viele Ansätze, die ausgebaut und in die Breite getragen werden müssen.
In den heute vorgestellten strategischen Handlungsfeldern werden nun von Expertengruppen aus Handwerk und Landesregierung Ansätze, Projektideen oder politische Forderungen erarbeitet. „Wir wollen keine Studie für die Schublade“, so Reichhold. „Das Wirtschaftsministerium wird nun die Entwicklung und Umsetzung konkreter Maßnahmen mit vorantreiben”, betonte Hoffmeister-Kraut.