Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha hat in Stuttgart 74 Frauen und Männern die Zertifikate für den erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung als islamische Krankenhauseelsorgerinnen und -seelsorger überreicht.
„Sie tragen mit Ihrer Ausbildung ganz wesentlich dazu bei, die islamische Krankenhausseelsorge in Baden-Württemberg weiter auszubauen und zu stärken. Angesichts der geschätzten 500.000 Muslime im Land ist das ein wichtiger Schritt hin zu einem flächendeckenden seelsorgerischen Angebot für diese große Bevölkerungsgruppe. Ich danke Ihnen allen dafür, dass Sie sich für die Bürgerinnen und Bürger in unserem Land einsetzen und wünsche Ihnen viel Einfühlungsvermögen bei Ihrer anspruchsvollen Tätigkeit“, sagte Lucha bei der Jahrestagung der islamischen Seelsorgerinnen und Seelsorger, in deren Rahmen er die Zertifikate übergab.
Ziel der Ausbildung ist es, Musliminnen und Muslimen in schwierigen gesundheitlichen Situationen die Begleitung durch islamische Seelsorgerinnen und Seelsorger zu ermöglichen, die falls nötig die entsprechende Sprache sprechen und den kulturellen und religiösen Hintergrund der Patientinnen und Patienten verinnerlicht haben. Baden-Württemberg stehe bei der Ausbildung und beim Ausbau der islamischen Seelsorge für den Krankenhausbereich auch im Bundesvergleich sehr gut da, so Lucha.
Ausbildung im Bereich der Krankenhausseelsorge
Die vom Sozial- und Integrationsministerium finanzierte Ausbildung im Bereich der Krankenhausseelsorge umfasst 190 Unterrichtseinheiten, hinzu kommen Hospitationen in Krankenhäusern oder Kliniken. Sie orientiert sich an den bestehenden Standards der Seelsorgeausbildung. Die Ausbildung der bislang über 110 islamischen Krankenhausseelsorgerinnen und -seelsorger wurde vom Mannheimer Institut für Integration und interreligiösen Dialog im Auftrag des Ministeriums für Soziales und Integration in fünf Ausbildungsregionen durchgeführt: Ostwürttemberg/Donau-Iller, Stuttgart, Bodensee-Oberschwaben, Südbaden und in der Metropolregion Rhein-Neckar.