Europa

60 Jahre deutsch-französisches Bürgermeistertreffen

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Deutsch-französischer Austausch (von links): Helmut Hersberger (Präsident des Oberrheinrats), Dorothea Störr-Ritter (Landrätin des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald), Guido Wolf (Minister der Justiz und für Europa), die Senatorin des Départements du Haut-Rin, Catherine Troendle, sowie Oliver Rein, Bürgermeister von Breisach.

Mehr als 200 Bürgermeister und Regionalpolitiker sind am Montag zum 60-jährigen Jubiläum des deutsch-französischen Bürgermeistertreffens in Breisach zusammengekommen. Der baden-württembergische Minister der Justiz und für Europa, Guido Wolf, sagte in seinem Grußwort, die Versöhnung Frankreichs und Deutschlands habe die europäische Einigung eingeleitet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg seien beide Länder Erbfeinde gewesen, sagte Wolf. „In einem beispiellosen Prozess der Annäherung und Aussöhnung sind aus Feinden Freunde geworden. Gerade jetzt, wo Europa vor großen Herausforderungen steht, ist es wichtig, dass wir uns an die Idee Europas und die Leidenschaft der Gründerväter erinnern“, so Wolf.

Eine tragende Säule der Brücken, die die europäische Idee stützten, seien immer die Kommunen, die Städte und Gemeinden mit ihren Bürgen gewesen: „Sie waren und sind eine wichtige Triebkraft der deutsch-französischen Aussöhnung und bringen die europäische Integration heute noch spürbar voran“, sagte Wolf. Beste Beispiele hierfür seien die Europastadt Breisach und die gesamte Region am Oberrhein: „In fast allen Bereichen gibt es hier grenzüberschreitende Kooperationen, von der Wissenschaft über die Wirtschaft, in Schulen, der Zivilgesellschaft, in Arbeit und Ausbildung bis hin zum Tourismus.“

Wolf mahnte, Europa befindet sich derzeit in einer außergewöhnlich schwierigen Lage. Aktuelle Herausforderungen seien die hohe Arbeitslosigkeit, insbesondere die hohe Jugendarbeitslosigkeit in einigen Mitgliedsstaaten, die Euro- und die Ukraine-Krise, aber auch die epochale Herausforderung der größten Flüchtlingsbewegung seit dem Zweiten Weltkrieg. Viele Menschen trauten der Europäischen Union derzeit nicht zu, diese Probleme zu lösen. Die richtige Antwort darauf sei seiner Überzeugung nach, dass Europa nicht alle, jedoch die richtigen Aufgaben übernehmen müsse: „Ein zentraler Baustein für eine bessere EU, die auch von den Menschen akzeptiert wird, ist die Subsidiarität. Deshalb setze ich mich an allen Stellen dafür ein, dass die EU nur dort tätig wird, wo nicht die Kommunen oder die Regionen die Dinge selbst erledigen können.“

„Und bei aller zum Teil berechtigten Kritik an der Europäischen Union müssen wir den Markenkern der EU hochhalten: Sie ist und bleibt der Garant für Frieden, Freiheit und Sicherheit in Europa. Diese zivilisatorische Leistung dürfen wir niemals vergessen, auch nicht in noch so schwierigen und anstrengenden Zeiten“, sagte Wolf. 

Deutsch-französisches Bürgermeistertreffen

Das deutsch-französische Bürgermeistertreffen wurde 1956 auf Initiative des damaligen Bürgermeisters von Colmar, Joseph Rey, ins Leben gerufen. Vor der Feierstunde gedachten die Teilnehmer ihm mit einer gemeinsamen Kranzniederlegung. Die Treffen fanden zunächst abwechselnd in Frankreich und Deutschland statt. Seit 1970 werden Sie auf deutscher Seite im Rahmen des Breisacher Weinfests ausgerichtet. 

Weitere Meldungen

Die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd (rechts) schüttelt der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen (links), nach einer Pressekonferenz die Hand.
Europa

Land begrüßt neues Abkommen zwischen EU und Schweiz

Eine Laborantin untersucht Lebensmittel im Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart. (Foto: © dpa)
Verbraucherschutz

Prüfung von Advents- und Weihnachtsprodukten

Eine gebrochene Tafel "Dubai-Schokolade" von "Kikis Kitchen"
Verbraucherschutz

Vorsicht bei importierter Dubai-Schokolade

Wappen der Polizei Baden-Württemberg. (Bild: © Steffen Schmid)
Polizei

International agierende Diebesbanden zerschlagen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 17. Dezember 2024

Das kleine Mammut vom Vogelherd
Museen

Mammut und Höhlenlöwe werden in Blaubeuren ausgestellt

Gruppenbild mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (vorne in der Mitte) mit dem Friedenslicht in den Händen und jugendlichen Pfadfinderinnen und Pfadfindern
Aktion

Kretschmann nimmt Friedenslicht entgegen

Kerze
Gedenken

Zum Tod von Rachel Dror

Eine wissenschaftliche Mitarbeiterin arbeitet im Reinraumlabor zur Herstellung von Mikrochips für Quantenprozessoren in der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt PTB.
Technolologie

Land investiert in wegweisende Halbleitertechnologie

Gruppenbild bei der Regierungschefkonfererenz der Internationalen Bodensee-Konferenz: Europastaatssekretär Florian Hassler (5. von rechts) übernimmt für die Landesregierung symbolisch das Steuerrad der Internationalen Bodensee-Konferenz
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Baden-Württemberg übernimmt Vorsitz der Bodenseekonferenz

Getreide
Landwirtschaft

Auszahlungen des Gemeinsamen Antrags 2024 laufen an

Eine Person sitzt an einem Laptop, in das Bild sind verschiedene Symbole eingeblendet.
Künstliche Intelligenz

Rechtsrahmen für KI und Robotik ausloten

Die Fahnen Großbritanniens und der EU liegen nebeneinander.
Auslandsvertretung

Neue Repräsentanz des Landes in London eröffnet

Ein Pfleger eines Pflegeheims schiebt eine Bewohnerin mit einem Rollstuhl.
Gesundheits- und Pflegeberufe

Assistierte Ausbildung in Pflegeberufen gefördert

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Freihandelsabkommen

Einigung mit den Mercosur-Staaten begrüßt