Das Wissenschaftsministerium fördert das Mobilitätsprojekt „Mobility Living Lab“ der Universität Stuttgart mit 3,5 Millionen Euro. Auf dem Campus der Universität wird erprobt, wie Technologien für klimafreundliche Mobilität nutzerfreundlich eingesetzt werden können.
Wissenschaftsministerin Theresia Bauer hat zum Auftakt des Projekts „Mobility Living Lab“ die Förderzusage des Wissenschaftsministerium in Höhe von 3,5 Millionen Euro an die Universität Stuttgart übergeben. „Der Campus ist ein Experimentierfeld. Hier kann erprobt werden, wie Technologien für klimafreundliche Mobilität nutzerfreundlich – und damit überzeugend – eingesetzt werden. Mit dem ‚Mobility Living Lab‘ wird die Zukunft der Mobilität auf dem Campus Vaihingen erlebbar“, sagte Ministerin Theresia Bauer zum Kickoff des Projektes.
Mobilitätskonzepte für einen emissionsfreien Campus
Das Mobility Living Lab (MobiLab) der Universität Stuttgart geht als Leuchtturmprojekt aus dem Ideenwettbewerb des Wissenschaftsministeriums „Mobilitätskonzepte für den emissionsfreien Campus“ hervor, für den sich elf Hochschulen beworben haben. Die Universität Stuttgart hat sich bis zum Jahr 2035 die energiebezogene Klimaneutralität als Ziel gesteckt. Im Bereich der Mobilität bilden eine RoadMap und die folgenden Maßnahmen im „Mobility Living Lab“ die erste Stufe, um dieses ambitionierte Klimaziel zu erreichen.
Im MobiLab-Konzept wirkt das vom Land vorgegebene Parkraummanagement als wichtige Anreizkomponente, um das Mobilitätsverhalten zu verändern. Mit innovative Modulen wie dem automatisierten Campus Shuttle, selbstentwickelten autonomen Rollern, einem automatischen Fahrradparkhaus und einer Forschungsstraße werden zugleich die Forschungsstärken der Universität sichtbar gemacht und für die Menschen zugänglich. Die Gutachterinnen und Gutachter des Ideenwettbewerbs hatten besonders die katalytische Funktion des Mobilitätskonzeptes gelobt. „Das Stuttgarter Konzept zeigt, dass ein Hochschulcampus das ideale Reallabor sein kann, in dem neue Ideen entwickelt, getestet und umgesetzt werden“, so Bauer.
Klimafreundliche Mobilität in der Praxis
Das Vorhaben ist eingebettet in den Strategiedialog Automobilwirtschaft. MobiLab soll Ideen und Inspiration liefern, wie mit modernen Mobilitätstechnologien nutzerorientiert klimafreundliche Mobilität in der Praxis gelingen kann. „Wenn die Menschen direkt erfahren, wie praktikabel und vor allem erlebbar neue Mobilitätslösungen sind, trägt dies zur Verhaltensänderung bei“, so Bauer. Das Mobilitätskonzept auf dem Campus könne daher auch Städten beispielhaft aufzeigen, wie nachhaltige Mobilität nutzerfreundlich umgesetzt werden könne.
„MobiLab soll international ausstrahlen, um zu zeigen, dass in Baden-Württemberg die Zukunft der Mobilität entwickelt wird“, sagte die Ministerin. Mit dem Ideenwettbewerb habe das Ministerium bereits einen Veränderungsprozess in Gang gesetzt: „Die elf teilnehmenden Hochschulen haben eine beeindruckende Dynamik entfaltet. Bei Konzepten soll es aber nicht bleiben. Jetzt geht es in die Umsetzung“, sagte Bauer abschließend.
Ziel des Ideenwettbewerbs war es, Mobilitätskonzepte künftig zum festen Bestandteil der Hochschulen werden zu lassen. Dabei wird eine systematische Erfassung der lokalen Mobilitätsbedürfnisse und auch der vorhandenen Infrastruktur vorausgesetzt. Elf Hochschulen hatten an dem Ideenwettbewerb teilgenommen. Für ihre Ideen ausgezeichnet wurden Ende 2019 die Universitäten Stuttgart und Hohenheim, die Hochschule Biberach, die DHBW Stuttgart und die Hochschule für Technik Stuttgart.
Insgesamt erhielten sie Preisgelder von 800.000 Euro für die Umsetzung ihrer Konzepte.
Die Automobilwirtschaft in Baden-Württemberg steht in den kommenden Jahren vor einem tiefgreifenden Umbruch. Elektrifizierung, Digitalisierung und neue Geschäftsmodelle erfordern ein neues Systemverständnis und neue Formen der Zusammenarbeit über Branchen und Technologiesektoren hinweg. Deshalb hat die Landesregierung den Strategiedialog Automobilwirtschaft Baden-Württemberg ins Leben gerufen. Das Wissenschaftsministerium begleitet den Strategiedialog Automobilwirtschaft in der Themensäule „Forschungsund Innovationsumfeld“. Aus verschiedenen Perspektiven wird hinterfragt, wie Forschung und Innovation zum Erfolg der Transformation beitragen kann.