In Mössingen hat ein Schafhalter acht tote und weitere 14 verletzte Schafe aufgefunden. Eine genetische Analyse der Spuren soll Aufschluss darüber geben, ob ein Wolf für die Risse verantwortlich ist.
Ein Schafhalter in Mössingen im Landkreis Tübingen hat am vergangenen Mittwoch acht tote und weitere 14 verletzte Schafe aufgefunden. Die Verletzungen waren so schwer, dass die Schafe getötet werden mussten. Experten der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg (FVA) haben bei den Schafen viele massive Quetschungen an der Körperseite sowie stark ausgefranste Bisslöcher festgestellt. Beide Merkmale sind typisch für Hunderisse. Bereits Anfang des Jahres gab es in Mössingen Vorfälle, bei denen nachweislich ein Hund in kurz aufeinanderfolgenden Nächten insgesamt zehn Schafe getötet hatte.
Um dennoch einen Wolf als Schadensursache sicher auszuschließen, hat die FVA vorsorglich Rissabstriche zur genetischen Untersuchung an das Forschungsinstitut Senckenberg geschickt. Bis das Ergebnis vorliegt, können einige Wochen vergehen.
In den vergangenen vier Jahren sind der FVA 13 Wolfsverdachtsfälle mit insgesamt 32 gerissenen Nutztieren gemeldet worden, bei denen anschließend ein Hund als Verursacher nachgewiesen wurde. Der aktuelle Fall in Mössingen ist aufgrund des noch ausstehenden sicheren Nachweises bei diesen Zahlen nicht enthalten.
Darüber hat die FVA im selben Zeitraum bei 13 gerissenen Wildtieren einen Hund als Verursacher festgestellt. Nicht bekannt ist, ob und gegebenenfalls in wie vielen weiteren Fällen die FVA nicht kontaktiert wurde, weil bereits von vornherein ein Hund als Verursacher feststand.
Der Schadensausgleich bei von Hunden verursachten Nutztierrissen richtet sich nach zivilrechtlichen Vorgaben.
Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Allgemeine Informationen zum Wolf