Radverkehr

1.700 Kilometer Radwege auf dem Prüfstand

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Baden-Württemberg erfasst erstmals den Zustand der Radwege im Land. Ein spezielles Messfahrzeug ist heute in Betrieb gegangen. Insgesamt stehen rund 1.700 Kilometer Radwege zur Überprüfung an. Nach der Auswertung der Ergebnisse und Priorisierung können die Regierungspräsidien die Sanierungmaßnahmen planen.

Das Land Baden-Württemberg führt in diesem Sommer erstmalig eine Zustandserfassung und -bewertung (ZEB) an Radwegen entlang von Bundes- und Landesstraßen durch. „Um die Attraktivität des Radverkehrs weiter zu steigern, ist neben dem kontinuierlichen Aus- und Neubau der Radinfrastruktur die Erhaltung unseres Bestandsnetzes von großer Bedeutung“, so Verkehrsminister Winfried Hermann bei der Vorstellung der Messfahrzeuge in Bebenhausen. Das Messfahrzeug fährt derzeit über die Radwege in Baulast des Landes und nehmen Daten zur Beurteilung des Zustandes auf. „Für eine fahrradfreundliche Mobilitätskultur muss Radfahren komfortabel, zügig und sicher möglich sein, das werden wir für unser Bestandsnetz anhand des strategischen Erhaltungsmanagements sicherstellen.“

Regierungspräsident Klaus Tappeser unterstrich die Bedeutung der Landesstelle für Straßentechnik als Fach- und Kompetenzzentrum der Straßenbauverwaltung des Landes. „Die Landesstelle für Straßentechnik leistet mit der Zustandserfassung der Radwege in ganz Baden-Württemberg eine wichtige Grundlage für die Arbeit der Straßenbauabteilungen aller Regierungspräsidien. Es ist wichtig, dass wir Fahrbahnschäden frühzeitig erkennen und beheben. Mit der TÜV Rheinland Schniering GmbH haben wir für die Untersuchung der Radwege ein hochspezialisiertes Unternehmen gewonnen.“

Besondere Erfassung von radwegspezifischen Problemen

Im Anschluss an die Befahrung der rund 750 Kilometer Radwege an Bundes- und 990 Kilometer an Landesstraßen während der Sommermonate werden die erhobenen Daten ausgewertet. Das Bewertungsverfahren greift dabei das seit vielen Jahren bewährte Verfahren zur Auswertung von Zustandsdaten für gewöhnliche Straßen auf. Wegen der besonderen Anforderungen des Radverkehrs im Verhältnis zum Kfz-Verkehr sind jedoch Anpassungen erforderlich. So werden neben den üblichen Kriterien, wie zum Beispiel dem Kriterium „Spurrillen“, auch radwegspezifische Besonderheiten, beispielsweise Wurzelaufbrüche oder Stufen, einbezogen.

In einem zweiten Prozessschritt werden die schadhaften Streckenabschnitte dann zu wirtschaftlich durchführbaren Erhaltungsabschnitten zusammengeführt und nach ihrer Dringlichkeit priorisiert. So wird eine landesweite Prioritätenliste generiert, die für einen Zeitraum von vier Jahren für die Regierungspräsidien als Hilfestellung bei der Aufstellung der jährlichen Bauprogramme dient und Grundlage für die bedarfsorientierte Verteilung der verfügbaren Haushaltsmittel auf die vier Regierungsbezirke sein kann. Auch beim Erhaltungsmanagement für Bundes- und Landesstraßen konnten mit dieser Vorgehensweise bereits positive Erfahrungen gemacht werden. Um ein nachhaltig leistungsfähiges Radwegenetz an Bundes- und Landesstraßen sicherzustellen, wird das Land die ZEB an Radwegen zukünftig im vierjährigen Rhythmus durchführen. Bei den Folgebefahrungen werden dann auch Strecken einbezogen werden, die das Angebot der Radwege an Bundes- und Landesstraßen ergänzen, aber nicht im Eigentum des Landes liegen.

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