Innenminister Thomas Strobl hat die ersten Smartphones mit spezieller Software an die Polizei übergeben. Insgesamt erhält die Polizei 1.000 Smartphones mit denen künftig die Möglichkeit besteht, bereits vor Ort auf die polizeilichen Informationssysteme zuzugreifen, Fahndungsbestände zu überprüfen und Einwohnermeldedaten abzufragen.
„Digitale Polizeiarbeit ist keine Zukunftsmusik. Die Digitalisierung der Polizei schreitet schnell voran – ob in der Forensik, bei der Bekämpfung der Cyberkriminalität oder im Alltag. Ideal ist, wenn die Polizei bereits an Ort und Stelle polizeiliche Informationssysteme nutzen, Fahndungsfotos und Ermittlungshinweise schnell und sicher übermitteln kann – das bedeutet geringere Bearbeitungszeiten und somit mehr Präsenz der Polizei auf der Straße“, sagte der stellvertretenden Ministerpräsident und Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration, Thomas Strobl, bei der Übergabe der ersten Smartphones mit spezieller Software.
„Für uns ist das Ziel klar vor Augen: Wir brauchen eine Polizei, die mit Hilfe der digitalen Technik ihre Arbeit effizienter und effektiver gestaltet. Daher haben wir bereits Ende 2016 das Projekt ‚Mobile IT‘ bei der Polizei Baden-Württemberg eingerichtet, insbesondere um die im Streifendienst, bei der Unfallaufnahme und dem Kriminaldauerdienst eingesetzten Polizistinnen und Polizisten zu unterstützen. Bei den Geräten, die wir heute der Polizei übergeben, war unter anderem die besonderen Anforderungen der Polizei in puncto Datensicherheit eine besondere Herausforderung“, so Strobl.
Die Beamtinnen und Beamten haben künftig die Möglichkeit, bereits vor Ort auf die polizeilichen Informationssysteme zuzugreifen, Fahndungsbestände zu überprüfen und Einwohnermeldedaten abzufragen. Durch die Anbindung an die dienstlichen E-Mail-Accounts ist zudem ein gesicherter Austausch von Fahndungsbildern und sonstigen Informationen mit den Führungs- und Lagezentren sowie anderen Streifen oder der Dienststelle möglich. Mit dem Smartphone erstellte Bilder können direkt auf den PC im Büro hochgeladen werden, um sie bei der späteren Sachbearbeitung in die Ermittlungsakten aufzunehmen.
„Bundesweit einmalig ist die Pilotierung einer App zum Zugriff auf das Einsatzleitsystem der Polizei, über das alle Einsätze beim jeweiligen Präsidium bearbeitet werden. Die Streife kann so in Echtzeit die Einsatzdaten mitlesen, die zeitgleich über einen Notruf bei den Führungs- und Lagezentren erfasst werden. Durch die zusätzlich verfügbare Geovisualisierung können die Standorte anderer Streifenfahrzeuge abgerufen und die Koordinierung der Maßnahmen wesentlich verbessert werden“, so Innenminister Thomas Strobl.
Bevor die neuen Mobiltelefone an die Polizeidienststellen im Lande übergeben werden konnten, waren neben umfangreichen Vorarbeiten ein erfolgreich durchgeführter Praxistest bei den Polizeidienststellen Aalen, Ludwigsburg und Reutlingen entscheidend dafür, jetzt insgesamt 1.000 Smartphones an die polizeiliche Praxis auszuliefern.
Die Ausstattung der Polizei mit „mobiler IT“ sowie auch die bereitgestellten Funktionen sollen in den kommenden Jahren kontinuierlich erweitert werden. Für diesen Zweck wurden im Nachtragshaushaltsplan 2019 für mobile Informationstechnologie drei Millionen Euro zusätzlich veranschlagt.
Bereits für das erste Halbjahr 2019 ist die Einführung einer App zur mobilen Sachbearbeitung geplant. Damit können die Beamtinnen und Beamten Vorgangsdaten direkt elektronisch erfassen und später im Büro weiterbearbeiten.
„Unsere vernetzte Gesellschaft kann sich auf eine gut vernetzte Polizei verlassen. Schnellere und digitale Informationsflüsse bedeuten für die Polizei vor allem eines: mehr Zeit für die Menschen. Wir werden daher auch zukünftig neue Trends im Blick behalten und ihre Einsatzmöglichkeiten für die Polizei prüfen“, zeigte sich Innenminister Thomas Strobl zufrieden.