Von der Idee über das Geschäftsmodell bis zum fertigen Produkt ist es ein langer Weg. In Baden-Württemberg bietet das Land Gründerinnen und Gründern in allen Phasen der Gründung viel Unterstützung. Wir haben die wichtigsten Anlaufstellen für Sie zusammengefasst.
Die baden-württembergischen Start-up-Ökosysteme zeichnen sich im Gegensatz zu vielen anderen dadurch aus, dass international erfolgreiche Unternehmen als Kooperationspartner, Referenzkunden und Kapitalgeber den Start-ups zur Seite stehen. Diese Stärken will die Landesregierung weiter ausbauen.
Neue Landeskampagne „Start-up BW“
Der Start-up-Gipfel Baden-Württemberg am 14. Juli 2017 bildet den Auftakt für die neue Landeskampagne „Start-up BW“. Die Kampagne vernetzt und fördert Start-ups und deren Unterstützer noch enger und zielführender. Außerdem präsentieren auf dem Start-Up-Gipfel 150 innovative Start-ups ihre Geschäftsmodelle. Die neun regionalen Start-up-Ökosysteme sowie Landeseinrichtungen, Kammern und Verbände stellen ihre Beratungs-, Kooperations- und Finanzierungsgebote vor und es bieten sich Gesprächsmöglichkeiten mit Kooperationspartnern, Kunden und Investoren.
Vielfältige Finanzierungsmöglichkeiten für Start-ups
Die Landesregierung und die Förderbanken im Land fördern Start-ups mit einem breit gefächerten Angebot an Finanzierungshilfen. Diese sind zum Teil speziell auf innovative und technologieorientierte GründungsVorhaben zugeschnitten. Die landeseigene L-Bank, die Bürgschaftsbank Baden-Württemberg und die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg (MBG) unterstützen Existenzgründungen auf vielfältige Weise. Neben zinsgünstigen Darlehen sind die Finanzierungsinstrumente vor allem Bürgschaften, Nachrangdarlehen und Beteiligungskapital.
Baden-württembergische Gründerinnen und Gründer bekommen von unterschiedlichen Fonds Beteiligungskapital zur Verfügung gestellt. Der Seedfonds BW und der VC Fonds Baden-Württemberg bieten Eigenkapital für innovative und wachstumsstarke Unternehmen in Baden-Württemberg – von der Gründungs- oder Seed- über die Start-up-Phase bis zur Expansion. So können aus innovativen Ideen Produkte und Dienstleistungen entstehen. Der neue Wagniskapitalfonds LEA Venturepartner des Landes und der L-Bank schließt die Wagniskapitallücke bei innovativen und wachstumsorientierten Start-ups. Nach der ersten Zeichnungsrunde liegen bereits 22 Millionen Euro im Fonds. Das Ziel ist ein Volumen von 50 Millionen Euro.
Mit der Plattform VC-BW will das Land gemeinsam mit Stuttgart Financial den Standort Baden-Württemberg auch für Investoren von außerhalb der Region sichtbarer und attraktiver machen. Darüber hinaus soll hierdurch jungen Unternehmen erleichtert werden, Zugang zu größeren Investitionsvolumina zu erhalten.
Geld ist nicht alles
Für Gründerinnen und Gründer gibt es im Land zahlreiche Anlaufstellen und Netzwerke. Das Angebot der Hochschulen, der Kammern, Kommunen, Verbände, Förderbanken und privater Gründungsinitiativen wird von zahlreichen technologie- oder branchenspezifischen Angeboten von Agenturen und Serviceeinrichtungen des Landes ergänzt:
Das Technologienetzwerk Baden-Württemberg: Connected e.V. (bwcon)
Landeshesellschaft für die Biotechnologie- und Life-Sciences-Branche, BIOPRO Baden-Württemberg GmbH
Die regionalen Cluster-Initiativen
DEHOGA Hotel- und Gaststättenverband Baden-Württemberg e.V.
Die Landesagentur für Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie, e-mobil BW GmbH
Die Landesagentur zur Wirtschafts- und Wissenschaftsförderung, Leichtbau BW GmbH
Die Landesagentur für Umwelttechnik und Ressourceneffizienz, Umwelttechnik BW
Mit den Innovationsgutscheinen unterstützt das Land kleine und mittlere Unternehmen bei der Planung, Entwicklung und Umsetzung von innovativen Produkten, Dienstleistungen oder Produktionsverfahren beziehungsweise deren Weiterentwicklung. Baden-Württemberg war das erste Bundesland, das 2008 Innovationsgutscheine eingeführt hat. Die Innovationsgutscheine gibt es für:
- wissenschaftliche Tätigkeiten im Vorfeld der Entwicklung eines innovativen Produkten, also zum Beispiel Machbarkeitsstudien oder Patentrecherchen.
- Umsetzungsorientierte Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten als Vorstufe der Markt- und Fertigungsreife von Produkten oder Dienstleistungen, zum Beispiel Prototypenbau oder Produkttests zur Qualitätssicherung.
- Existenzgründungen und junge Unternehmen bis maximal fünf Jahre nach Gründung in den Zukunftsfeldern: Nachhaltige Mobilität, Umwelttechnologie, Gesundheitswirtschaft sowie der Informations- und Kommunikationstechnik. Etablierte Unternehmen im Zusammenhang mit der Entwicklung und Realisierung von digitalen Produkten und Dienstleistungen.
Baden-Württemberg soll Gründerland werden
Um ein positives Gründungsklima an den Hochschulen zu schaffen, das Thema Entrepreneurship stärker in der Lehre zu verankern und innovative Gründungsprojekte aus Hochschulen umfassend zu unterstützen, sind Hochschulinkubatoren und Gründungsnetzwerke entstanden. Diese sorgen dafür, dass Gründerinnen und Gründer in der Startphase auf dem Campus bleiben und die Ressourcen der Hochschule oder der Forschungseinrichtung kostenlos oder kostengünstig nutzen können. Mit dem Projekt „Start auf dem Campus“ und dem Förderprogramm „Junge Innovatoren“ sowie dem Programm „Gründungskultur in Studium und Lehre“ hilft das Land jungen Gründerinnen und Gründern auf dem Weg in die Selbstständigkeit.
Mit Veranstaltungen und Wettbewerben die Gründungskultur fördern
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Start Up Stories – Studierst Du noch oder gründest Du schon?“ besucht Wissenschaftsministerin Theresia Bauer gemeinsam mit Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft zehn Hochschulstandorte, um sich vor Ort ein Bild über die Gründungskultur im Land zu machen. Gründer kommen ebenso zu Wort wie die Projektbetreuer der Hochschulen und natürlich besteht die Möglichkeit zum Networking.
Im Rahmen der Frauenwirtschaftstage finden zahlreiche Workshops, Kongresse oder Veranstaltungen zu den Themen Existenzgründung und Unternehmensnachfolge statt.
Mit dem Elevator Pitch und dem CyberOne Hightech Award bietet Baden-Württemberg Gründerinnen und Gründern, Start-ups und Jungunternehmern die Möglichkeit, ihre Geschäftsideen zu präsentieren, zu überprüfen und Zugang zu Investoren und Geschäftspartnern zu bekommen. Beim CyberOne Hightech Award warten Geld- und Sachpreise im Wert von über 100.000 Euro auf die Finalisten.
Mit dem Landespreis für junge Unternehmen zeichnen Landesregierung und L-Bank vorbildliche und leidenschaftliche Unternehmer mit guten Ideen, innovativen Konzepten, Persönlichkeit und sozialem Engagement aus. Auch hier gibt es neben Ruhm und Ehre ein ordentliches Preisgeld.
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau: Start-up BW
Quelle:
/red