Nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Landesamtes hat sich der Tourismus in Baden-Württembergs im ersten Halbjahr 2022 spürbar von den Folgen der Corona-Pandemie erholt. Von Januar bis Juni 2022 kamen 266 Prozent mehr Gäste an als in dem noch stark von Corona beeinträchtigen ersten Halbjahr 2021.
Der negative Einfluss der Corona-Pandemie auf den Tourismus in Baden-Württembergs hat im 1. Halbjahr 2022 spürbar nachgelassen. Nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Landesamtes kamen im Zeitraum Januar bis Juni 2022 in den geöffneten Beherbergungsbetrieben insgesamt 8,3 Millionen Gäste an, und damit eine beachtliche Zahl von 5,7 Millionen Gäste mehr. Das entspricht einen Anstieg um 266 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2021. Die Zahl der Übernachtungen stieg um massive 12,6 Millionen Übernachtungen auf knapp 22,0 Millionen Übernachtungen – ein Anstieg von 133,5 Prozent. Damit ist der Tourismus im Land fast wieder auf dem Niveau von vor dem Einbruch durch die Corona-Krise. Im ersten Halbjahr 2019 gab es 10,6 Millionen Ankünfte und 25,8 Millionen Übernachtungen.
„Es ist sehr erfreulich, dass unsere Reisegebiete im Land von der neuen Reiselust profitieren können“, kommentierte Tourismusstaatssekretär Dr. Patrick Rapp die aktuellen Zahlen. „Auch wenn die Zahlen noch nicht das Vorkrisenniveau erreicht haben, ist spürbar, dass die Menschen Lust auf Reisen haben. Sie wollen wieder Neues entdecken. Das zeigt sich auch bei den ausländischen Touristinnen und Touristen, die im ersten Halbjahr wieder vermehrt ihren Weg nach Baden-Württemberg finden.“
Positiver Trend hat sich noch beschleunigt
Dabei wurden schon Ende 2021 deutlich höhere Übernachtungszahlen als in den entsprechenden Vorjahresmonaten gemeldet. Dieser Trend beschleunigte sich im April 2022 (+259,1 Prozent) und Mai 2022 (+191,6 Prozent) nochmals, so dass das Niveau der Übernachtungen im Juni 2022 mit gut drei Prozent nur noch leicht unter dem Referenzwert des Vorkrisenmonats Juni 2019 lag. Insgesamt zeichnet sich für das erste Halbjahr 2022 eine deutliche, bis Juni andauernde Erholung ab, die sich angesichts der laufenden touristischen Hochsaison vorerst weiter fortsetzen dürfte.
Deutlich erholt zeigte sich auch der Auslandstourismus: Während im Vorjahreszeitraum nur 9,4 Prozent der Touristen aus dem Ausland und 90,6 Prozent aus dem Inland stammten, waren im ersten Halbjahr 2022 bereits 18,5 Prozent der Ankünfte ausländische Touristen und entsprechend 81,5 Prozent inländische Touristen. Ähnlich verteilten sich auch die Marktanteile der Übernachtungen: im erste Halbjahr 2022 entfielen hier 83,7 Prozent auf Gäste aus Deutschland und 16,3 Prozent der Übernachtungen auf ausländische Gäste. Der Anteil inländischer Übernachtungen lag damit noch immer höher als vor Einsetzen der Corona-Pandemie (erstes Halbjahr 2019: 79,9 Prozent), der Markanteil ausländischer Übernachtungen noch immer darunter (erstes Halbjahr 2019: 20,1 Prozent).
Land hat Tourismusbranche unterstützt
„Ich gehe davon aus, dass sich die Erholung den Sommer über fortsetzt. Gleichzeitig muss uns bewusst sein, dass sich die Situation im Herbst und Winter wieder ändern kann.“ Es habe sich gelohnt, dass das Land die Akteurinnen und Akteure während der Corona-Pandemie bei ihren Investitionen unterstützt habe. „So können sie jetzt bei den reiselustigen Gästen mit neuen Angeboten punkten“, erklärte Rapp.
Innerhalb des Landes gelang es im 1. Halbjahr 2022 allen neun Reisegebieten, die Übernachtungszahlen im Vergleich zum schwachen Vorjahreszeitraum zu steigern. Das Plus an Übernachtungen betrug landesweit 133,5 Prozent. Nach Reisegebieten zeigt sich folgende Abfolge:
- Region Stuttgart (+152,4 Prozent)
- Mittlerer Schwarzwald (+148,9 Prozent)
- Südlicher Schwarzwald (+144,2 Prozent)
- Nördlicher Schwarzwald (+137,3 Prozent)
- Bodensee (+125,9 Prozent)
- Württembergisches Allgäu-Oberschwaben (+125,8 Prozent)
- Schwäbische Alb (+124,3 Prozent)
- Nördliches Baden-Württemberg (+117,4 Prozent)
- Hegau (+59,9 Prozent)
Auch bei der regionalen Betrachtung ist zu beachten, dass die Werte aus dem 1. Halbjahr 2021 bereits weit unter den Vorkrisenergebnissen des ersten Halbjahres 2019 lagen.
Quelle:
/red