Mit der Ressourceneffizienzstrategie verfolgen Landesregierung und baden-württembergische Wirtschaft das Ziel, auch in Zukunft eine Versorgung mit Rohstoffen sicherstellen zu können. Baden-Württemberg verfüge nur über Holz, Steine, Kies und Salz, hob Umweltminister Franz Untersteller in der Landtagsdebatte hervor. Daher habe Ressourceneffizienz für Baden-Württemberg eine zentrale Bedeutung. Sie sei unerlässlich zur Sicherung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen im Land.
„Die Ressourcen- und Materialkosteneffizienz spielt in der politischen Debatte bisher eine zu geringe Rolle”, machte Umweltminister Franz Untersteller deutlich. „In einer immer unsicherer werdenden Welt. In einer Welt, in der wir volatile Preise bei vielen Rohstoffen sehen. In einer Welt, in der manche Länder Rohstoffe auch nutzen, um sie strategisch einzusetzen, weil sie die einzigen sind, die sie produzieren und die darauf Zugriff haben – macht es selbstverständlich Sinn, zu schauen, was können wir machen, um die Rohstoffsicherheit zu verbessern.“
Untersteller machte deutlich, dass Ressourceneffizienz für Baden-Württemberg von zentraler Bedeutung sei. Sie sei unerlässlich zur Sicherung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen im Land. Außerdem sei es durch Ressourceneffizienz möglich, die Umweltbelastungen bei der Rohstoffgewinnung deutlich zu senken. Und nicht zuletzt liege in der Ressourceneffizienz eine Exportchance für die hiesige Wirtschaft. Ein Technologieland wie Baden-Württemberg, das die Maschinen und die Anlagen produziere, die für ressourceneffiziente Technologien relevant seien, eröffne sich ein neuer internationaler Markt. Denn auch andere Länder seien auf diese Technik angewiesen. „Da hängen Zukunftsarbeitsplätze dran und Chancen für den Wirtschaftsstandort hier in Baden-Württemberg dran“, so Untersteller.
Zusammenspiel von Ökologie und Ökonomie
Untersteller betonte ausdrücklich das Zusammenspiel von Ökologie und Ökonomie: „Es sind ökologische Notwendigkeiten, die uns zur Ressourceneffizienz verpflichten, es sind aber auch gewaltige ökonomische Chancen.“
Aktuell wird die Ressourceneffizienzstrategie der Landesregierung, die gemeinsam mit der Industrie und den Industrieverbänden entwickelt wurde, umgesetzt. Für die Zukunft ist die Auszeichnung besonders ressourceneffizienter Betriebe ebenso geplant wie die Möglichkeit, eine Ausgleichszahlung für die Nutzung ressourceneffizienter Technologien zu beantragen. Auch im Bereich des Recyclings von Baustoffen sieht der Umweltminister noch großes Potenzial. Ein gemeinsamer Think Tank von Industrie und Land soll das Land und das Thema Ressourceneffizienz auch in der Forschung voranbringen.
Umweltminister Franz Untersteller sieht künftig neben dem Trend zur Digitalisierung auch einen Trend zur Dematerialisierung: „Wir brauchen Technologiesprünge, die nur durch die Digitalisierung und die Vernetzung erzielt werden können. Mit einer digitalvernetzten Wirtschaft mit effizientem Rohstoffeinsatz in der Produktion, verbunden mit einer verstärkten Rückgewinnung von Rohstoffen als Sekundärrohstoffe, gelingt uns der Sprung in eine ressourceneffiziente Wirtschaft 5.0.“