Bundesweit ist in Baden-Württemberg die Lebenserwartung am höchsten. Im Land erreichen die Menschen in Heidelberg im Schnitt die höchste Lebenserwartung.
Ein Junge der heute in Baden-Württemberg geboren wird, hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von 79,9 Jahren. Bei einem Mädchen sind es sogar 84,2 Jahre. Dies geht aus den jüngsten Sterbetafelberechnungen für den Zeitraum 2018 bis 2020 hervor. Damit liegt die Lebenserwartung Neugeborener nach Angaben des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg um knapp zehn Jahre bei den Frauen und um gut elf Jahre bei den Männern höher als noch Anfang der 1970er-Jahre.
Die stetig steigende Lebenserwartung ist vor allem auf die deutlich verringerte Säuglingssterblichkeit zurückzuführen. 1970/1972 lag die Säuglingssterblichkeit noch sieben Mal höher. Während Anfang der 1970er-Jahre etwa 20 von jeweils 1.000 Lebendgeborenen im ersten Lebensjahr starben, sind es gegenwärtig nur ungefähr drei von 1.000 Neugeborenen.
Aber auch im höheren Alter hat die Sterblichkeit aufgrund der verbesserten gesundheitlichen Vorsorge und Gesundheitsversorgung beträchtlich abgenommen. So können 75-jährige Männer nach den aktuellen Berechnungen eine weitere Lebensdauer von durchschnittlich elf Jahren erwarten; Anfang der 1970er-Jahre waren es lediglich etwa sieben Jahre. Bei den 75-jährigen Frauen sind es derzeit sogar 13 Jahre, 1970/1972 waren es dagegen nur etwas mehr als acht Jahre.
Baden-Württemberg hat seit Beginn der 1970er-Jahre im bundesweiten Vergleich regelmäßig die höchste Lebenserwartung Neugeborener. Im Zeitraum 2018 bis 2020 lag die Lebenserwartung neugeborener Mädchen in Deutschland bei 83,4 Jahren, die der Jungen bei 78,6 Jahren.
Höchste Lebenserwartung in Heidelberg
Innerhalb des Landes haben sowohl Frauen als auch Männer in Heidelberg derzeit die höchste Lebenserwartung, gefolgt von den Landkreisen Tübingen und Breisgau-Hochschwarzwald. Am geringsten ist die Lebenserwartung in Mannheim.
Die Gründe für die regional unterschiedliche Lebenserwartung sind vielfältig. Entscheidend hierfür dürften nicht zuletzt das Bildungsniveau und die daraus resultierende Einkommenssituation sein: Je besser der Bildungsstand und die Einkommensverhältnisse, desto niedriger fällt tendenziell die Sterblichkeit aus.
Die höhere Lebenserwartung der Frauen gegenüber der der Männer ist teilweise genetisch bedingt, vor allem aber auch auf unterschiedliche Verhaltensweisen zurückzuführen: Frauen ernähren sich im Schnitt gesünder; sie setzen sich im Alltag weniger Gefahren aus, verüben deutlich seltener Suizid und nehmen häufiger Gesundheitsvorsorgeuntersuchungen in Anspruch.
Mehr Zahlen und Fakten zu Baden-Württemberg finden Sie auch in unserer Ländervergleichskarte.
Quelle:
/red