Das 1994 vom Land Baden-Württemberg ins Leben gerufene Landesprogramm Kontaktstellen Frau und Beruf feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen. Im Rahmen der feierlichen Jubiläumsveranstaltung dankte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, im Look21 in Stuttgart allen Beteiligten für ihren engagierten Einsatz: „Die Kontaktstellen leisten mit ihrer langjährigen Arbeit einen maßgeblichen und nachhaltigen Beitrag für die berufliche Chancengleichheit und die Erschließung des Fachkräftepotenzials von Frauen. Das Landesprogramm Kontaktstellen Frau und Beruf ist eine dreißigjährige Erfolgsgeschichte“, so Hoffmeister-Kraut.
Ministerin lobt Zusammenarbeit mit regionalen Trägern der Kontaktstellen
„Diese erfolgreiche Entwicklung war und ist kein Selbstläufer. Sie konnte nur gelingen durch außerordentliches Engagement, einen starken Zusammenhalt und Einigkeit im Ziel“, führte die Ministerin fort. Ein entscheidender Erfolgsfaktor sei dabei die überaus konstruktive Zusammenarbeit mit den regionalen Trägern der Kontaktstellen, denen Hoffmeister-Kraut ihren besonderen Dank aussprach. „Ohne Ihre langjährige Bereitschaft zur Mitfinanzierung und Trägerschaft des Programms wäre es nicht möglich gewesen, eine solche nachhaltige Beratungsstruktur im Land aufzubauen, fest zu implementieren und stetig weiterzuentwickeln.“ Die Ministerin betonte in ihrer Rede: „Eine innovative und zukunftsfähige Wirtschaft braucht starke Frauen als qualifizierte Fach- und Führungskräfte, Gründerinnen und Unternehmerinnen. Sie sind unverzichtbar für unsere Wirtschaft. Nur gemeinsam kann es uns gelingen, das Fachkräftepotential von Frauen für unsere Wirtschaft zu erschließen und die Gleichstellung in der Arbeitswelt voranzubringen!“
Zeitgemäße und innovative Ausrichtung des Programms zum Ziel
Hoffmeister-Kraut schloss in ihrer Begrüßungsrede mit den Worten: „Wir wollen die Weichen für die Zukunft stellen und das Programm weiterhin zeitgemäß und innovativ ausrichten. Dabei geht es mir nicht nur um eine gute Ausstattung. Es geht mir auch um innovative und zielgruppengerechte Ansätze im Hinblick auf die demografische Entwicklung und Fachkräftesicherung, die wachsende Vielfalt im Land und Zuwanderung sowie die Veränderungen der Arbeitswelt durch die Digitalisierung und Künstliche Intelligenz. Dies sind Herausforderungen, die entscheidend für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Baden-Württemberg sind. Lassen Sie uns an die hervorragende Arbeit der vergangenen 30 Jahre anknüpfen und gemeinsam an einer ebenso erfolgreichen Zukunft weiterarbeiten.“
Kontaktstellen Frau und Beruf
Mit dem Landesprogramm Kontaktstellen Frau und Beruf verfolgt das Land seit 30 Jahren die Ziele, die Gleichstellung von Frauen im Beruf voranzubringen, das weibliche Fachkräftepotenzial für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg zu erschließen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. Aktuell fördert das Land neun Kontaktstellen an 15 Standorten in Baden-Württemberg. Mit ihren regionalen Angeboten leisten die Kontaktstellen seit drei Jahrzehnten einen unverzichtbaren Beitrag zur Integration von Frauen ins Erwerbsleben. Sie bieten rund 6000 Frauen jährlich eine kostenfreie, qualifizierte und niederschwellige Beratung zu beruflichen Themen wie berufliche Orientierung, Wiedereinstieg, Weiterbildung, Aufstieg, Unternehmensgründung sowie zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Dabei kooperieren sie eng mit Wirtschaftsorganisationen, Bildungsträgern, Arbeitsagenturen und Unternehmen. Jährlich werden zudem rund 10.000 Frauen und 3.000 Unternehmen über Veranstaltungen der Kontaktstellen im Land erreicht.
Historie des Landesprogramms
Das Landesprogramm Kontaktstellen Frau und Beruf wurde 1994 gestartet.
- Die aktuellen Ziele des Landesprogramms sind:
- die Erschließung des Fachkräftepotenzials von Frauen für die Wirtschaft,
- die Gleichstellung und gleichberechtigte Teilhabe von Frauen am Erwerbsleben,
- eine qualifizierte Beschäftigung und finanzielle Absicherung,
- eine erfolgreiche Integration von Migrantinnen in den Arbeitsmarkt und
- die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Sorgearbeit. - 2012 wurde das Landesprogramm Kontaktstellen Frau und Beruf evaluiert. Die Evaluationsergebnisse bestätigten den Erfolg und die Wirksamkeit der Arbeit der Kontaktstellen.
- Im Oktober 2015 wurde eine Service- und Koordinierungsstelle eingerichtet. Sie bündelt und professionalisiert übergreifende Aufgaben wie Marketing und Qualitätssicherung und unterstützt die Kontaktstellen und das Wirtschaftsministerium bei der Umsetzung der Programmziele.
- Seit 2015/2016 wurde das Landesprogramm nach der erfolgreichen Evaluierung regional und qualitativ ausgebaut.
- Seit März 2017 führen die Kontaktstellen jährlich das „Mentorinnen-Programm für Migrantinnen“ durch. Rund 600 Tandems aus Mentorinnen und Mentees haben bisher das Programm erfolgreich absolviert und viele sind mit Erfolg in den Beruf oder eine Aus- und Weiterbildung eingestiegen.
- Aktuell fördert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus im Rahmen des Landesprogramms Kontaktstellen Frau und Beruf neun Beratungseinrichtungen an 15 Standorten mit jährlich rund 1,82 Millionen Euro. Seit Beginn des Programms 1994 bis 2023 betrug das Fördervolumen insgesamt rund 34 Millionen Euro.
- Im Jahr 2022 wurde die zentrale Digitale Plattform Landesportal Frau und Beruf Baden-Württemberg für alle Themen rund um Frau und Beruf als landesweites Informationsportal eingerichtet