Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut hat das Inkrafttreten des Freihandelsabkommens EPA zwischen der Europäischen Union und Japan begrüßt. Als Partner auf Augenhöhe können Japan und Baden-Württemberg stark voneinander profitieren.
Wirtschafts- und Arbeitsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut hat das Inkrafttreten des Freihandelsabkommens EPA (Economic Partnership Agreement, umgangssprachlich JEFTA) zwischen der Europäischen Union und Japan am 1. Februar 2019 begrüßt. „Als Wirtschaftsministerin des exportstärksten deutschen Bundeslandes begrüße ich dieses Abkommen außerordentlich. Damit wird ein wichtiges Signal für den globalen Freihandel mit fairen Bedingungen gesetzt. Der Austausch mit anderen Ländern ist nach meiner Auffassung der richtige Weg zur Sicherung unserer Wirtschaftsstärke. EPA kann uns hier enorm voranbringen“, so Hoffmeister-Kraut.
Japan und Baden-Württemberg können stark voneinander profitieren
Japan, die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt, sei ein High-Tech-Land erster Güte, hoch industrialisiert, offen für neue Trends und zweitwichtigster Handelspartner Baden-Württembergs in Asien. „Als Partner auf Augenhöhe können Japan und Baden-Württemberg stark voneinander profitieren“, sagte die Ministerin.
„Dass mit dem Freihandelsabkommen nun nahezu sämtliche Zölle im gegenseitigen Handelsverkehr zwischen der EU und Japan beseitigt werden, kann auch den Unternehmen aus Baden-Württemberg einen wichtigen Schub ihrer Exportgeschäfte geben“, unterstrich die Wirtschaftsministerin. Angesichts der derzeitigen Unsicherheiten in den Handelsbeziehungen mit den USA oder auch mit dem Vereinigten Königreich sei das Abkommen ein ermutigendes Signal.
Das Wirtschaftspartnerschaftsabkommen ist eines der wichtigsten Handelsabkommen, das die EU jemals geschlossen hat; mit ihm wird die größte Freihandelszone der Welt geschaffen. Insgesamt umfassen die EU und Japan mehr als 638 Millionen Einwohner.
Wirtschaftsbeziehungen Japan – Baden-Württemberg
In Asien ist Japan nach China zweitwichtigster Handelspartner Baden-Württembergs. 2017 wurden aus Baden-Württemberg Waren für knapp über 4,5 Milliarden Euro nach Japan exportiert, nahezu ein Viertel (23 Prozent) aller deutschen Exporte nach Japan. Bei den Ausfuhren liegt Japan damit auf Platz 14 der wichtigsten Exportländer Baden-Württembergs. 2017 nahmen die Exporte nach Japan deutlich um 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. Die mit Abstand meisten Exporte nach Japan finden traditionell aufgrund der starken Kernbranchen Baden-Württembergs im Bereich Kraftwagen und Kraftwagenteile (rund 1,9 Milliarden Euro) statt, gefolgt von pharmazeutischen Erzeugnissen (rund 838 Millionen Euro) und Maschinen (rund 705 Millionen Euro).
Auch bei den Einfuhren ist Japan nach China ebenfalls zweitwichtigster Handelspartner in Asien und liegt auf Platz 16 der Importländer. Importiert aus Japan wurden nach Baden-Württemberg im Jahr 2017 Güter im Wert von circa 3,2 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nahmen die Importe um 1,3 Prozent ab. Wichtigste Importgüter aus Japan sind traditionell Maschinen (rund 1,5 Milliarden Euro), gefolgt von Datenverarbeitungsgeräten sowie elektrischen und optischen Erzeugnissen (zusammen rund 432 Millionen Euro).