Anlässlich des Auftakts der Vor-Ort-Kampagne „Wir versorgen unser Land“ hat Landwirtschaftsminister Peter Hauk den Heinrich Hof in Obrigheim besucht.
„Im April dieses Jahres riefen wir die Landwirtschaftskampagne ‚Wir versorgen unser Land‘ ins Leben, um gezielt die Menschen hervorzuheben, die tagtäglich für unsere vielfältigen regionalen Lebensmittel und unser leibliches Wohl ‚ackern‘. Aufgrund des großen Erfolgs der Kampagne haben wir uns entschlossen, diese zu erweitern und konnten hierfür mit Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau unsere baden-württembergischen Verbände des Ökolandbaus und deren Mitgliedsbetriebe gewinnen“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, auf dem Heinrich Hof in Obrigheim im Neckar-Odenwald-Kreis anlässlich des Auftakts der Biokampagne „Wir versorgen unser Land“, der im Rahmen der Öko-Aktionswochen Baden-Württemberg stattfand.
Landwirtschaft und Ernährungshandwerk im Land
Partner der Biokampagne, die unter dem Dach der Regionalkampagne „Natürlich. VON DAHEIM“ läuft, sind Bioland Baden-Württemberg, Demeter Baden-Württemberg, Ecoland, Ecovin und Naturland Baden-Württemberg, die allesamt der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau (AÖL) angehören.
„Es ist wichtig, durch diese Kampagne den Menschen innerhalb der Landwirtschaft und des Ernährungshandwerks ein Gesicht zu geben. Da wir bisher viele positive Rückmeldungen erhalten haben, ist es unser Ziel, die Kampagne zu erweitern. Grundsätzlich wird die Landwirtschaft in Bezug auf die Nahrungsversorgung, unabhängig der Produktionsweise, als Gesamtes betrachtet. Dennoch konnten wir darüber hinaus unsere Landwirtinnen und Landwirte, die ökologisch wirtschaften, für die Kampagne hinzugewinnen. Und eine Kampagne wie diese braucht starke Partner, die hinter ihr stehen und sie in der Fläche unterstützen“, betonte Minister Hauk.
Die Kampagne „Bio aus Baden-Württemberg“
„Über die Bereitschaft der AÖL, bei der Biokampagne mitzuwirken, freue ich mich sehr. Mit den baden-württembergischen Verbänden des Ökolandbaus und deren breit aufgestellten Ökobetrieben möchten wir mit diesem wichtigen Aspekt der Kampagne starten, um auch hier auf diesen unabdingbaren Teil der heimischen Landwirtschaft aufmerksam zu machen. Manche der beteiligten Verarbeitungsbetriebe sind zudem erfolgreiche Zeichennutzer des Bio-Zeichens Baden-Württemberg“, so der Minister weiter.
AÖL-Vorstand Marcus Arzt betonte: „Mit dem Beschluss des Biodiversitätsstärkungsgesetzes hat sich das Land vor wenigen Wochen zur Ausweitung des ökologischen Landbaus auf 30 bis 40 Prozent bis 2030 verpflichtet. Durch die Kampagne ‚Wir versorgen unser Land‘ werden Verbraucherinnen und Verbraucher gezielt auf die Bedeutung der regionalen Biolandwirtschaft aufmerksam gemacht. Wir sind froh, dass die Landesregierung mit dieser Kampagne Bio aus Baden-Württemberg unterstützt und landesweit sichtbar macht.“
Der Aktionsplan „Bio aus Baden-Württemberg“
Die Biokampagne ist ein Bestandteil des weiterentwickelten Aktionsplans „Bio aus Baden-Württemberg“. Regionalem Bio kommt eine tragende Rolle zu, um das Ziel 30 bis 40 Prozent Bio bis zum Jahr 2030 zu erreichen. Es erfordert eine markt- und vor allem nachfrageorientierte Entwicklung, bei dem die Entwicklung von Wertschöpfungsketten und die Verbraucherinformation im Fokus stehen. Mit dem Aktionsplan werden eine Vielzahl an Maßnahmen, Aktionen und Projekte auf den Weg gebracht, um den Ökolandbau in Baden-Württemberg zu stärken. So finden in diesem Zusammenhang aktuell auch die Öko-Aktionswochen Baden-Württemberg statt. „Durch Mitmachaktionen, Workshops und Führungen erhalten Verbraucherinnen und Verbraucher vor Ort auf Biobetrieben einen spannenden und interessanten Einblick in die ökologische Land- und Ernährungswirtschaft. Die Öko-Aktionswochen bündeln diese Veranstaltungen und machen die Menschen auf den ökologischen Landbau in unserer Heimat aufmerksam“, so Minister Hauk.
In den kommenden Wochen werden im Rahmen der Biokampagne „Wir versorgen unser Land“ 22 Biolandwirtinnen, Biolandwirte und Bioverarbeiter aus Baden-Württemberg vorgestellt. Vielfach sind diese auch Zeichennutzer und Erzeuger des Bio-Zeichens Baden-Württemberg. Die 22 Betriebe stehen stellvertretend für insgesamt rund 12.300 Erzeuger und Verarbeiter, die sich im Öko-Kontrollverfahren befinden. Knapp 187.000 Hektar, also 13,2 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche in Baden-Württemberg, werden ökologisch bewirtschaftet. Jährlich nehmen die Zahlen zu. In den letzten zehn Jahren stieg die Anzahl der landwirtschaftlichen Ökobetriebe um 51 Prozent und die ökologisch bewirtschaftete Fläche sogar um 74 Prozent. Gut 60 Prozent aller Bioerzeugerbetriebe sind in den Ökoanbauverbänden mit geschütztem Markenzeichen, wie Bioland, Demeter, Ecoland, Ecovin oder Naturland, organisiert. Biobauern oder verarbeitende Betriebe, die ihre Produkte unter dieser Marke vermarkten wollen, müssen Mitglied in einem dieser Anbauverbände sein und einen Vertrag mit dem jeweiligen Anbauverband abschließen. Dieser verpflichtet sie zur Einhaltung strenger Richtlinien und umfasst regelmäßige Kontrollen.
Die 22 Biolandwirtinnen, Biolandwirte und Bioverarbeiter der Kampagne „Wir versorgen unser Land“ sind auf Plakaten und Bannern zu sehen, die das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz gemeinsam mit seinen Partnern im ganzen Land aufhängt. Zudem stellen sie sich und ihre Betrieben in einem Kurzfilm vor, in dem sie einen Einblick in ihre tägliche Arbeit geben. Die Plakate und Videos werden in den kommenden Wochen auch nach und nach in den sozialen Medien des Ministeriums präsentiert. Das ist ein vom Land getragenes Qualitätsprogramm, das von der EU-notifiziert und anerkannt ist.
Öko-Aktionswochen Baden-Württemberg
Natürlich. VON DAHEIM: „Wir versorgen unser Land“
Gemeinschaftsmarketing Baden-Württemberg: Bio-Zeichen Baden-Württemberg