Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch und Landtagsabgeordneter Karl Rombach besuchten das „Tierärztliche“, wie die Aulendorfer die tierärztlichen Einrichtungen des Landes und der Tierseuchenkasse bezeichnen. Dabei konnten sie sich in einem Rundgang durch die Labore des Diagnostikzentrums über verschiedene Tiergesundheitsthemen informieren und von der Leistungsfähigkeit der beiden Einrichtungen überzeugen.
„Die Erhaltung der Tiergesundheit und der gesundheitliche Verbraucherschutz sind der Landesregierung ein großes Anliegen. Das Staatliche Tierärztliche Untersuchungsamt (STUA) - Diagnostikzentrum - Aulendorf leistet dabei einen wesentlichen Beitrag zur Tiergesundheit und übernimmt somit eine wichtige Funktion im gesundheitlichen Verbraucherschutz. Nur von gesunden Tieren lassen sich sichere Lebensmittel gewinnen“, sagte Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch.
Im Mittelpunkt des Besuchs standen neben dem Probenmanagement von über 2.000 Proben pro Tag die diagnostischen Untersuchungsverfahren zur Ermittlung von ansteckenden Tierkrankheiten und insbesondere anzeige- und bekämpfungspflichtigen Tierseuchen, wie zum Beispiel die Herpesvirusinfektion des Rindes und die Blauzungenkrankheit. Die Besucher konnten sich über ansteckende Tierkrankheiten bei landwirtschaftlichen Nutztieren sowie sogenannten Hobbytieren und Bienen informieren. Das Diagnostikzentrum in Aulendorf leistet auf diesem Gebiet hervorragende Arbeit, die durch die Akkreditierung durch die Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH (DAkkS) zuletzt im Februar dieses Jahres wieder anerkannt wurde“, lobte Staatssekretärin Gurr-Hirsch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Aulendorf.
Aus Qualitätssicherung wurde Qualitätsmanagement
Das Diagnostikzentrum Aulendorf ist eines der ersten diagnostischen Laboratorien in Deutschland, das die internationale Qualitätsnorm ISO/IEC 17025 erfüllt hat. In Aulendorf wurden auch erstmals mit einem Pipettierautomaten sowohl Blut- als auch Milchproben bearbeitet. In den vergangenen 15 Jahren wurden im Diagnostikzentrum über sieben Millionen Proben auf verschiedene Tierkrankheiten und Tierseuchen untersucht. Mit modernen wirtschaftlichen Verfahren wird auch kostengünstig die verlustreichste Rinderkrankheit, die sogenannte „Bovine Virus Diarrhoe (BVD)“ erkannt. Seit Einführung der Ohrstanztechnik im April 2010 wurden in Aulendorf über zwei Millionen Ohrstanzproben untersucht. In weniger als zwei Arbeitstagen kann der Tierhalter das Untersuchungsergebnis online einsehen. Der Anteil der dauerhaft mit dem BVD-Virus infizierten Kälber ist bereits deutlich zurückgegangen. Von dieser Technik profitiert vor allem die Region Oberschwaben, da sie als Milchkammer Baden-Württembergs gilt.
Vier diagnostische Labore im Land
Das Land Baden-Württemberg unterhält in jedem Regierungsbezirk ein diagnostisches Labor, um für Landwirte und Tierhalter flächendeckend Untersuchungen auf Tierkrankheiten anbieten zu können. Neben dem Staatlichen Tierärztlichen Untersuchungsamt Aulendorf (Diagnostikzentrum) sind dies die Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter Freiburg, Karlsruhe und Stuttgart.
Die Untersuchungsämter für Lebensmittelüberwachung und Tiergesundheit
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Tierschutz und Tiergesundheit