Innenminister Thomas Strobl hat die Jahresbilanz des Verkehrswarndienstes vorgestellt. Während die Zahl der Warnmeldungen insgesamt gestiegen ist, gingen die Meldungen über Falschfahrer und auch die Falschfahrerunfälle erfreulicherweise deutlich zurück.
„Im Jahr 2017 waren die Falschfahrermeldungen zum Glück rückläufig: 353 Meldungen – das ist der niedrigste Wert seit fünf Jahren. Aber es sind immer noch deutlich zu viele“, sagte Innenminister Thomas Strobl bei der Vorstellung der Jahresbilanz der Landesmeldestelle für den Verkehrswarndienst. 2016 waren es noch 410 Falschfahrermeldungen, was einen deutlichen Rückgang im vergangenen Jahr bedeutet. Besonders an den Wochenenden kommt es zu Häufungen. Die Zahl der Verkehrsunfälle ist in diesem Zusammenhang von 53 auf 34 deutlich zurückgegangen, wovon 19 glücklicherweise mit einem Blechschaden endeten. Leider starben bei Unfällen im Zusammenhang mit Falschfahrern auch zwei Menschen, neun trugen schwere und 19 leichte Verletzungen davon.
Der Rückgang lässt sich unter anderem auf bauliche Verbesserungen an den Autobahnauffahrten zurückführen. Geänderte Markierungen, neu angebrachte Markierungspfeile auf der Fahrbahn sowie Beschilderungen sollen unbeabsichtigte Falschfahrten verhindern. Landesweit sind zwischenzeitlich alle Anschlussstellen und Rastanlagen der Autobahnen und zweispurigen Bundesstraßen mit der neuen Markierung ausgestattet. Zusätzlich weisen Falschfahrerwarntafeln deutlich auf die falsche Fahrtrichtung hin. „Die Maßnahmen zeigen erfreulicherweise die beabsichtigte Wirkung“, stellte Innenminister Thomas Strobl fest.
Zahl der Warnmeldungen insgesamt gestiegen
Insgesamt ist im vergangenen Jahr die Zahl der eingegebenen Verkehrswarnmeldungen nochmals erkennbar gestiegen: Sie hat mit 47.788 (2016: 43.802) einen neuen Höchststand erreicht. Auf die Autobahnen entfielen dabei 32.951 (30.323) und auf die Bundesstraßen 10.327 (9.772) Meldungen. Die in beiden Fahrtrichtungen am stärksten betroffenen Autobahnabschnitte waren die A8 Stuttgart-Karlsruhe, dicht gefolgt von der A5 Basel-Karlsruhe und die A6 von Mannheim in Richtung Heilbronn. Ursächlich waren auf diesen Streckenabschnitten mehrere beidseitige Großbaustellen.
Der längste Stau mit 32 Kilometern Länge ist im Mai 2017 auf der A8 von München in Richtung Karlsruhe, zwischen der Anschlussstelle Kirchheim Teck-West und dem Dreieck Leonberg, gemeldet worden. Grund hierfür ist zu hohes Verkehrsaufkommen gewesen. In diesem Zusammenhang appellierte Innenminister Strobl an die Verkehrsteilnehmer: „Wenn Sie im Stau stehen, bilden Sie eine Rettungsgasse. Sie erleichtern den Einsatzkräften die Arbeit und helfen, Menschenleben zu retten! Da zählen oft Sekunden.“
Erneut angestiegen sind die Gefahrenmeldungen wegen Gegenständen auf der Fahrbahn. Diese haben um 2.457 auf 18.292 Meldungen im vergangenen Jahr zugenommen. Ursächlich dafür ist größtenteils eine unzureichende Ladungssicherung. So wurden Unterlegkeile, Spanngurte, Kanthölzer und Möbel jeglicher Art zu gefährlichen Hindernissen auf den Straßen.
Weniger Radfahrende auf der Autobahn – aber immer noch zu viele
Kurios ist auch der Umstand, dass Fahrradfahrende regelmäßig – auch in der Nacht – auf Autobahnen und Kraftfahrstraßen angetroffen wurden. „Es ist mir unerklärlich, warum Radfahrende auf der Autobahn unterwegs sind. Dieses Verhalten ist verboten und lebensgefährlich, nicht nur für die Radfahrenden selbst, sondern auch für alle anderen Verkehrsteilnehmer“, warnte der Innenminister. Die Zahl der registrierten Meldungen ist von 333 auf 303 gesunken.
Letztes Jahr hielten wieder vermehrt Tiere die Polizei auf Trab. In 2.757 Fällen (2.636) warnte die Polizei neben Enten, Eseln und Ziegen auch vor Wasserbüffeln und Pferden. Sogar ein Känguru war vor der Polizei auf der Flucht. Es konnte aber gefasst und dem rechtmäßigen Eigentümer wohlbehalten übergeben werden.