Mit dem Fahrplanwechsel wurde das Angebot im regionalen Schienennahverkehr deutlich ausgeweitet. Zum Start des neuen Fahrplans kam es zu vereinzelten Störungen, Verspätungen und Zugausfällen. Insgesamt verlief der Fahrplanwechsel aber weitgehend fahrplanmäßig.
Nach dem Fahrplanwechsel am vergangenen Sonntag mit zahlreichen Änderungen in verschiedenen Netzen läuft der regionale Schienenverkehr im Land weitgehend stabil. Am Sonntag wechselten in einigen Bahnnetzen des Landes die Betreiber der Regionalzüge. Zudem wurde das Angebot auf etlichen Strecken ausgeweitet. Bis auf mehrere Störungen, Verspätungen und vereinzelte Zugausfälle auf der Breisgau-S-Bahn, wo DB Regio mit einer elektrifizierten Verbindung vom Kaiserstuhl in den Schwarzwald, neuen Fahrzeugen und kürzeren Takten an den Start ging, rollten die Züge auch nach den Änderungen im Land weitgehend fahrplanmäßig.
Der Amtschef des Verkehrsministeriums Prof. Uwe Lahl sagte, im Stuttgarter Netz sei die jetzige zweite Inbetriebnahmestufe durch GoAhead und Abellio deutlich besser gelaufen als die erste Stufe im vergangenen Juni. Er kündigte zugleich an, die seit einigen Monaten laufenden wöchentlichen Treffen mit allen Bahnunternehmen fortzusetzen, um gemeinsam weiter an der Verbesserung im regionalen Schienenverkehr zu arbeiten.
Im Netz Neckartal ist Abellio nach eigenen Angaben in der zweiten Inbetriebnahmestufe gut auf die Schiene gekommen und leistet seither einen stabilen Fahrbetrieb. Am Sonntag konnte der Fahrplan auf den beiden neuen Abellio-Linien zwischen Stuttgart und Mannheim beziehungsweise Osterburken vollumfänglich gefahren werden. Am Montagmorgen kam es zu einzelnen Teilausfällen aufgrund einer Weichenstörung sowie einer Oberleitungsstörung in Mannheim. Zudem kam es bei einigen Fahrten auf der Teilstrecke Heilbronn-Mannheim zum Einsatz zu kurzer Züge, da momentan nur vier der sechs neu gelieferten Talent 2-Fahrzeuge zur Verfügung stehen. Der Fahrzeughersteller Bombardier hatte zwei Züge erst am späten Samstagabend mit einigen Mängeln ausgeliefert, weshalb Abellio diese bislang noch nicht einsetzen kann. Der Amtschef des Verkehrsministeriums, Prof. Lahl, erklärte: „Dieses Beispiel zeigt erneut, dass der Zughersteller Bombardier unzuverlässig ist.“ Für die Unannehmlichkeiten bittet Abellio seine Fahrgäste um Entschuldigung. Die infrastrukturbedingten Störungen sollten im Laufe des Tages behoben und die beiden mängelbehafteten Neufahrzeuge schnellstmöglich instandgesetzt werden.
Gute Pünktlichkeitsquoten
Für GoAhead Baden-Württemberg erklärte Geschäftsführer Hans-Peter Sienknecht: „Angesichts einer Pünktlichkeitsquote von gut 90 Prozent sind wir sehr zufrieden mit dem gestrigen Betriebsstart auf der Filstalbahn, Frankenbahn und Murrbahn." Auf allen Go-Ahead-Linien habe es lediglich zwei Zug(teil-)ausfälle mit Hin- und Rückfahrt gegeben. Die ersatzweise eingesetzten Leihfahrzeuge auf der Murrbahn fuhren am 15. Dezember mit fünf bis zehnminütiger Verspätung. Eine Fahrt war durch einen Lokschaden, der zügig behoben werden konnte, rund 35 Minuten verspätet. Am Montag konnte Go-Ahead mit den geforderten Fahrzeugkapazitäten in den Berufsverkehr starten, obwohl zwei Fahrzeuge mit technischen Störungen ausgefallen sind.
Die Westfrankenbahn nahm nach eigenen Angaben mit der Fahrt von Aschaffenburg bis nach Bad Mergentheim am Sonntag den Betrieb für das neue Netz Hohenlohe-Franken-Untermain erfolgreich auf. Allerdings sei das neue Fahrplankonzept nur durch ein komplexes Betriebssystem, maximale Ausnutzung der Infrastruktur und optimales Zusammenspiel aller Zahnräder im Uhrwerk möglich. Der erste Tag zeige das deutlich, denn kleinere Infrastrukturstörungen führten hier zu Störungen im Betriebsablauf. Zufrieden zeigt sich Denis Kollai, Sprecher der Geschäftsleitung darüber, dass alle Fahrzeuge und das Personal fristgerecht an Bord sind und damit Hand in Hand das komplexe Nahverkehrsangebot sichergestellt wurde. Damit seien die Grundvoraussetzungen für ein attraktives Angebot im in der Region geschaffen.
David Weltzien, Vorsitzender der Regionalleitung bei DB Regio Baden-Württemberg erklärte, die Herausforderung beim Start der Breisgau-S-Bahn sei ein komplexes Betriebskonzept mit 120 Zugteilungs- und Kupplungsvorgängen. Dabei werden die Züge in Titisee und Gottenheim jeweils getrennt, wieder zusammengeführt und auf eingleisiger Strecke in 20-minütigem Takt gefahren. Aufgrund von Beeinträchtigungen in der Infrastruktur am Kaiserstuhl, die insbesondere beim Start des gestrigen Tages behinderten, seien nicht alle Züge innerhalb dieses Netzes wie geplant gefahren. Vorrang habe ein stabiler und verlässlicher Fahrplan. Deshalb werden zwischen Gottenheim und Endingen Züge vorerst im Stundentakt hin- und herpendeln, bis sichergestellt ist, dass es keine weiteren Beeinträchtigungen gibt. Das Höllental wird wie geplant vollständig befahren. Weltzien sagte: „Mit unseren Mitarbeitern und auch unseren Fahrzeugen bin ich sehr zufrieden, um eine Verbesserung der Kommunikation im Störungsfall müssen wir uns noch bemühen.“
Die Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG (SWEG) teilte mit, die Inbetriebnahme des Netzes 9b („Freiburger Y“) lief auf der Münstertalbahn (Bad Krozingen-Staufen-Münstertal) und auf der Elztalbahn (Freiburg-Denzlingen-Elzach) weitgehend störungsfrei. Auf der Kaiserstuhlbahn (Breisach-Endingen-Riegel-Malterdingen) kam es zeitweise zu Verspätungen, die die Folge von Signalstörungen auf der östlichen Kaiserstuhlbahn und von Anschlussaufnahmen von der DB Regio waren.
Pressemitteilung: Deutliche Verbesserungen im regionalen Schienenverkehr