Zum 1. Juli 2020 übernimmt Dr. Heike Goll von Dr. Martin Hartmann das Amt der Landesveterinärin. Damit übernimmt erstmals eine Frau diese herausragende Funktion in Baden-Württemberg.
„Sie hinterlassen Ihrer Nachfolgerin ein gut aufgestelltes Haus und eine gut aufgestellte Veterinärverwaltung mit sehr vielen jungen, sehr engagierten Tierärzten, die täglich zum Wohle für Mensch und Tier im Einsatz sind. Gleichzeitig freue ich mich, Dr. Heike Goll als erste Landestierärztin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz begrüßen zu dürfen“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, anlässlich des Wechsels im Amt des Landesveterinärs in Baden-Württemberg.
Zum 1. Juli 2020 übernimmt Dr. Heike Goll von Dr. Martin Hartmann das Amt der Landesveterinärin. Als Amtsleiter des Veterinäramtes des Hohenlohekreis wurde Dr. Hartmann vor sieben Jahren Landestierarzt von Baden-Württemberg im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. „Er war ausgezeichnet vernetzt, insbesondere mit den Berufsverbänden auf Landes-, Bundes- und Europäischer-Ebene. Als Chief Veterinäry Officer (CVO) vertrat er die Bundesländer während dieser Zeit in Brüssel in der Arbeitsgruppe der Leiter der Veterinärdienste und als Ansprechpartner für die Bundesregierung bzw. Koordinator für die Bereiche ‚Veterinärwesen‘ und ‚Verbraucherschutz‘ auf Ratsebene und bei der EU-Kommission. Er verstand es, zu jeder Zeit seine Nähe zur Basis und seine nationalen sowie internationalen Beziehungen zum Wohle von Mensch und Tier einzusetzen. Dabei gelang es ihm in hervorragender Weise die baden-württembergischen Belange an entscheidenden Stellen mit einzubringen. Ein wichtiges Anliegen war ihm die Qualifizierung von zukünftigen Führungskräften auf ihre verantwortungsvolle Aufgabe“, so Minister Hauk.
„Während Dr. Hartmann seine langjährige, fundierte Erfahrung aus dem Bereich des Vollzuges in allen Bereichen des amtstierärztlichen Dienstes in das Amt einbringen konnte, kann Frau Dr. Goll auf eine reichhaltige Erfahrung an verschiedenen Untersuchungsämtern, zuletzt als Leiterin des CVUA Freiburg zurückgreifen. Ich freue mich, dass wir mit ihr eine engagierte und führungserfahrene Kollegin gewinnen konnten, die sowohl die zentralen Themen im Verbraucherschutz kennt als auch mit Personalplanung und Personalentwicklung sowie organisatorischen und konzeptionellen Aufgaben vertraut ist“, betonte Peter Hauk.
Aufgaben des Landestierarztes/der Landestierärztin
Der Landestierarzt ist verantwortlich für konzeptionelle Grundsatzfragen des Veterinärwesens und die Personalentwicklung in der Veterinärverwaltung. Er koordiniert Themen im Bereich des Veterinärwesens und der Lebensmittelüberwachung und ist Ansprechpartner für Kammern und Verbände. Er vertritt die Veterinärverwaltung nach außen. Der Landestierarzt in Baden-Württemberg ist zugleich Bundesratsbeauftragter für die Leiter der Veterinärdienste auf Kommissions- und Ratsebene und Ansprechpartner für die Bundesregierung bzw. Koordinator für die Bereiche Veterinärwesen und Verbraucherschutz.
Als Referatsleiter für Allgemeine Veterinärangelegenheiten im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz ist er darüber hinaus verantwortlich für die Personalplanung und Personalentwicklung des tierärztlichen Landespersonals, für die Überwachung des Verkehrs mit Tierarzneimitteln, das Qualitätsmanagementsystem in den Behörden des gesundheitlichen Verbraucherschutzes und die Konzeption sowie Durchführung der Aus-, Fort und Weiterbildung des Kontrollpersonals in der Veterinär- und Lebensmittelüberwachung sowie für Tierarzneimittel.
Dr. Martin Hartmann
Dr. Martin Hartmann, geboren 1954 in Wittislingen/Bayern, studierte an der Freien Universität in Berlin Veterinärmedizin. Nach mehreren Jahren in verschiedenen Tierarztpraxen absolvierte er von 1984 bis 1985 den Vorbereitungsdienst für den amtstierärztlichen Dienst in Bayern. 1986 trat er in die baden-württembergische Veterinärverwaltung beim Staatlichen Veterinäramt Schwäbisch Hall ein. Von 1988 bis 1995 war er Leiter der Außenstelle Öhringen des Staatlichen Veterinäramts Schwäbisch Hall. Nach der Eingliederung der Veterinärämter in die unteren Verwaltungsbehörden wurde er 1995 Leiter des Veterinäramtes Hohenlohekreis. Von dort wechselte er 2013 als Landestierarzt in das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Er war damit der erste Tierarzt, der direkt von der Basis als Landestierarzt in das Ministerium berufen wurde. Seit Juli 2019 war er stellvertretender Leiter der Abteilung Verbraucherschutz. Dr. Hartmann setzte sich in seinem ganzen Berufsleben im Ehrenamt für die Belange der Tierärzte ein. Er war von 2004 bis 2011 Vorsitzender des Landesverbandes der beamteten Tierärzte Baden-Württemberg. Von 2011 bis 2014 war Dr. Hartmann Präsident des Bundesverbandes der beamteten Tierärzte und ist seit 2014 dessen Ehrenpräsident. Er war von 2008 bis 2013 Vizepräsident der Landestierärztekammer Baden-Württemberg und ist seit 2016 Vizepräsident und Schatzmeister der Bundestierärztekammer.
Dr. Heike Goll
Dr. Heike Goll, geboren 1959 in Landau a. d. Isar, studierte Tiermedizin in Berlin. Nach ihren ersten Berufsjahren an der Freien Universität Berlin und der damaligen Bundesanstalt für Fleischforschung in Kulmbach, trat sie im Juli 1989 in den Landesdienst Baden-Württemberg ein. Als Laborleiterin und Fachtierärztin für Lebensmittelhygiene war sie mehrere Jahre am ehemaligen STUA Heidelberg und am STUA Aulendorf - Diagnostikzentrum - tätig, gefolgt von einer jeweils mehrmonatigen Abordnung an das Veterinäramt Biberach und das Ministerium. Als erste Tierärztin absolvierte sie 1995/96 erfolgreich die Führungsakademie und hospitierte in dieser Zeit bei der Food and Drug Administration (FDA) in Washington D.C. und bei einem oberschwäbischen Arzneimittelhersteller. Anschließend war sie wieder im Ministerium tätig, bis sie im September 2000 die stellvertretende Amtsleitung des CVUA Freiburg und Leitung der Abteilung ‚Lebensmittel tierischer Herkunft, Mikrobiologie‘ übernahm. Seit Juli 2011 leitete Dr. Heike Goll das CVUA Freiburg.
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Tiergesundheit