Derzeit häufen sich die Meldungen, dass angebliche Mitarbeiter der Firma Microsoft unter einem Vorwand anrufen, um so Zugriff auf den heimischen Computer zu erhalten, um ahnungslose Verbraucherinnen und Verbraucher abzuzocken. Tausende sollen bundesweit betroffen sein.
„Schon seit längerer Zeit versuchen vermeintliche Microsoft-Servicekräfte, oftmals in gebrochenem Deutsch oder Englisch, die Angerufenen davon zu überzeugen, dass es ein Problem mit ihrem Computer gibt und sie helfen können. So behaupten die falschen Anrufer etwa, dass der Rechner deshalb so langsam sei, weil sich ein Virus eingenistet habe. Sobald die Betroffenen nach den Anweisungen der Anrufer handeln und beispielsweise eine Fernwartungs-Software oder einen Trojaner installieren, haben die Betrüger Zugriff auf den Rechner und können sensible Daten ausspähen oder Passwörter ändern“, warnte Verbraucherminister Peter Hauk.
„Anschließend verlangen die Betrüger einen Geldbetrag für die angebliche Reparatur von bis zu 250 Euro, die über eine Online-Überweisung mit der Kreditkarte oder Überweisung per Western Union gezahlt werden soll. Mit Drohungen, Daten zu löschen oder den Rechner zu sperren werden die Betroffenen erpresst, falls sie sich weigern zu bezahlen“, erklärte Hauk.
Die Anrufe könnten nur schwer zurückverfolgt werden. Ermittler fanden aber heraus, dass einige Anrufer aus Callcentern in Indien agierten. Dort gab es auch bereits Durchsuchungen und Festnahmen von Verdächtigen.
„Leider gibt es noch keine Entwarnung. Verbraucherinnen und Verbraucher sollen bei Anrufen dieser Art sofort das Gespräch beenden. Microsoft ruft nicht unaufgefordert bei Kundinnen und Kunden an. Haben Betroffene bereits auf Anweisung der Betrüger etwas an ihrem PC unternommen, sollen diese umgehend die Internet-Verbindung trennen und Zugangsdaten sowie Passwörter insbesondere vom Online-Banking austauschen“, warnte der Minister. „In diesem Fall kann ich nur empfehlen, einen Experten hinzuzuziehen, um den Schaden im besten Fall zu minimieren. Außerdem können Verbraucherinnen und Verbraucher den Vorfall der Polizei melden. Auch Microsoft und der Marktwächter Digitale Welt nehmen Meldungen über Betrugsversuche entgegen“, erklärte Hauk.
Verbraucherzentrale: Hintergrundinformationen und Tipps, Links zu Microsoft