Umweltminister Franz Untersteller hat Äußerungen seines bayerischen Amtskollegen zur Standortsuche für ein atomares Endlager kritisiert.
„Es ist unglaublich, wie Bayern versucht, sich aus dem Endlagersuchprozess zu stehlen und den nationalen Konsens aufzukündigen“ sagte Umweltminister Franz Untersteller kurz vor Veröffentlichung des ersten Zwischenberichts der Bundesgesellschaft für Endlagerung am morgigen Montag. Er reagierte damit auf wiederholte Äußerungen seines bayerischen Amtskollegen Thorsten Glauber, der die bayerischen Granitvorkommen für ungeeignet hält und aus dem Suchprozess ausschließen will.
Länderegoismen unangebracht
„Bayern hat dem Endlagersuchgesetz zugestimmt und damit Salz, Ton und Granit als grundsätzlich geeignete geologische Formationen für ein atomares Endlager anerkannt. Warum bayerischer Granit ohne nähere Untersuchung ungeeigneter sein soll als Granit in einem anderen Bundesland, ist nicht nachvollziehbar.“
Glauber greife dem Prozessergebnis vor und kündige mit seinen Äußerungen den nationalen Konsens. „Das ist unsolidarisch und es widerspricht dem Endlagersuchgesetz.“
Untersteller forderte Bayern auf, sich an den vereinbarten Prozess zu halten. „Länderegoismen sind in diesem Fall vollkommen unangebracht. Ich erwarte von Bayern, dass es sich dem Suchverfahren stellt, wie alle anderen Bundesländer auch.“
Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE): Zwischenbericht Teilgebiete