Sprache ist zentral für die Integration. Um Geflüchtete und andere Menschen mit Migrationshintergrund besser und schneller in das Alltags- und Berufsleben zu integrieren, fördert das Sozialministerium Deutschkurse mit über sieben Millionen Euro.
Um Geflüchtete und andere Menschen mit Migrationshintergrund besser und schneller in das Alltags- und Berufsleben zu integrieren, stellt das Ministerium für Soziales und Integration den Stadt- und Landkreisen vier Millionen Euro aus dem Landeshaushalt und weitere 3,3 Millionen Euro aus dem Pakt für Integration für Deutschkurse zur Verfügung. Das gab Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha bekannt.
„Sprache ist zentral für die Integration, aber auch für den persönlichen Lebensweg, für einen Erfolg in der Ausbildung und für den Zugang zum Arbeitsmarkt. Mit unserem neuen Sprachförderprogramm wollen wir nicht nur die Geflüchteten in den Blick nehmen, sondern auch anderen Menschen mit Migrationshintergrund, die schon länger hier leben, die Möglichkeit geben, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern“, sagte Lucha.
Programm ergänzt die Sprachförderung des Bundes
Das Programm – die sogenannte Verwaltungsvorschrift Deutsch – ergänzt die Sprachförderung des Bundes. Die Kurse sind in vielen Punkten analog zu den Integrationskursen und Berufssprachkursen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge angelegt, so dass ein Übergang ohne weiteres möglich ist, sobald die rechtlichen Voraussetzungen dafür vorliegen. Anders als im Bund erfolgt die Steuerung der Kurse und die Auswahl der Kursteilnehmenden aber vor Ort auf Ebene der Kreise. Diese beziehen dabei ein Netzwerk aus Integrationsbeauftragten, Sprachkurs- und Bildungsträgern, Engagierten in der Flüchtlingssozialarbeit und im Integrationsmanagement sowie beispielsweise berufliche Schulen, Arbeitsagenturen oder Kammern mit ein. „Damit können wir passgenaue Lösungen schaffen“, so Lucha weiter. „Vor Ort ist das lokale Sprachkursangebot bekannt und die Beteiligten wissen über die Sprachkompetenzen und besonderen Bedarfe von Geflüchteten oder anderen Migrantinnen und Migranten Bescheid.“
Große Nachfrage nach Deutschintensivkursen in den Sommerferien
Von 2019 an gibt es neben den Alphabetisierungs-, Grund- und Aufbaukursen auch spezifische Sprachkurse für die Zielgruppen Frauen und Eltern, für Erwerbstätige und für junge Menschen vor der Ausbildung. Nicht wenige Geflüchtete in Ausbildung haben Schwierigkeiten, im Unterricht der Berufsschule mitzukommen. Das dort erforderliche Sprachlevel ist für sie zu hoch. Um ihnen von Beginn der Ausbildung an einen besseren Start zu ermöglichen, hat das Ministerium für Soziales und Integration in Abstimmung mit dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau sowie der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit letztes Jahr einen Deutschintensivkurs in den Sommerferien sowie Sprachkurse begleitend zu einer Einstiegsqualifizierung aufgelegt. „Die große Nachfrage nach diesen neuen Formaten hat uns veranlasst, den Sommerintensivkurs noch um eine weitere Variante zu ergänzen. Bei dieser läuft der Kurs nach dem Block im Sommer während des ersten Ausbildungsjahres weiter. Mit diesen drei Angeboten wollen wir dazu beitragen, dass die jungen Leute besser für die sprachlichen Anforderungen in der Berufsschule gerüstet sind, das ist uns ein großes Anliegen“, so der Integrationsminister abschließend.