Das Klinikum Mittelbaden erhält über 5,4 Millionen Euro Förderung aus dem Krankenhausstrukturfonds sowie aus Landesmitteln. Mit den Mitteln werden unter anderem der Aufbau eines Mutter-Kind-Zentrums sowie eine modern ausgestattete Schule für Pflegeberufe finanziert.
Das Klinikum Mittelbaden erhält aus dem Krankenhausstrukturfonds des Bundes eine Förderung in Höhe von über 4,2 Millionen Euro für die Veränderungen der Krankenhausstrukturen in der Region. Zudem hat das Land eine Förderung in Höhe von 1,2 Millionen Euro aus dem Landeskrankenhausbauprogramm für die Modernisierung der Schule für Pflegeberufe in Aussicht gestellt. Das gaben Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha und Vertreterinnen und Vertreter des Klinikträgers nach Abschluss der von allen Seiten konstruktiv geführten Fördergespräche bekannt.
„Das Klinikum Mittelbaden erhält mit dieser Förderung die Möglichkeit, seine Krankenhausstrukturen an den Standorten Baden-Baden und Forbach zukunftsfest auszubauen. Damit wird eine qualitativ hochwertige und bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung der Menschen in Mittelbaden auch in Zukunft sichergestellt. Mit den Landesmitteln für die moderne Schule für Pflegeberufe trägt das Land zudem zur Fachkräftesicherung im Pflegebereich bei. Ich freue mich, dass wir dem Landkreis Rastatt und der Stadt Baden-Baden gemeinsam mit dem Bund bei den anstehenden notwendigen Investitionen zur Seite stehen können“, sagte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha. Das Land werde nun den Antrag für die Bereitstellung der Strukturfondsmittel beim Bundesversicherungsamt einreichen.
„Das Ministerium für Soziales und Integration hat unsere Richtung bestärkt. Mit den Mitteln von Bund und Land können wir für die Menschen in Mittelbaden langfristig eine hochwertige, zukunftsfähige medizinische Versorgung sicherstellen und die damit verbundenen, dringend erforderlichen Umstrukturierungen vornehmen sowie die Ausbildung von jungen Menschen in einer Vielzahl von Pflegeberufen stärken. Davon werden die Menschen im gesamten Landkreis Rastatt und der Stadt Baden-Baden profitieren“, begrüßten Baden-Badens Oberbürgermeisterin Margret Mergen und der Rastatter Landrat Jürgen Bäuerle das Angebot aus Stuttgart. Für die Schließung der Geburtshilfe in Bühl und der Chirurgie in Forbach gebe es strukturelle, qualitative, personelle und finanzielle Gründe, von denen viele auf die Rahmenbedingungen für medizinische Leistungen zurückzuführen seien.
Deutliche qualitative Verbesserungen für die Region
Jürgen Jung, Sprecher der Geschäftsführung der Klinikum Mittelbaden gGmbH, sieht im Aufbau eines Mutter-Kind-Zentrums in Baden-Baden ein Leuchtturmprojekt für die Region. In zukünftig optimalen räumlichen Bedingungen würden Kreißsäle, Sectio-OP, Frühgeborenenintensivbereich und alle erforderlichen Einrichtungen „rund um die Geburt“ auf einer Ebene vorhanden sein.
Wegfallende Betten der chirurgischen Abteilung und bisherige OP-Säle in Forbach bieten zukünftig Platz für ein Tages- und Kurzzeitpflegeangebot in der Klinik und ermöglichen moderne Kooperationsformen mit dem weiterhin im Haus vorhandenen akutstationär betriebenen altersmedizinischen und internistischen Angebot.
Wichtig für die Ausbildung und Gewinnung zukünftiger Pflegefachkräfte ist der Umbau des OP-Traktes der früheren DRK-Klinik am Baden-Badener Annaberg zu einer modern ausgestatteten Schule für Pflegeberufe. Dieser Umbau wird ausschließlich aus Landesmitteln finanziert.
Was ist der Krankenhausstrukturfonds?
Um die Krankenhäuser in Deutschland bei der Verbesserung ihrer Versorgungsstrukturen zu unterstützen, hat der Bund einen Strukturfonds (Krankenhausstrukturfonds) mit insgesamt 500 Millionen Euro aus Mitteln der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds gebildet. Jedem Land stehen davon Mittel zu, durch die Vorhaben gefördert werden, um ein Krankenhaus oder Teile dauerhaft zu schließen, Versorgungskapazitäten abzubauen, Vorhalteaufwand zu vermindern oder stationäre in nichtstationäre Versorgung umzuwandeln.
Der auf Baden-Württemberg entfallende Anteil am Krankenhausstrukturfonds beläuft sich auf 63,8 Millionen Euro, das Land stellt Mittel in derselben Höhe zur Verfügung. Diese Landesmittel sind Voraussetzung dafür, dass das Land Mittel aus dem Strukturfonds abrufen kann. Zusammen mit dem Jahreskrankenhausbauprogramm werden so in 2017 landesweit Mittel in Höhe von 525,5 Millionen Euro für Krankenhausinvestitionen bereitgestellt. Das ist der höchste Betrag, der jemals der Krankenhauslandschaft in Baden-Württemberg als Investitionsmittel zur Verfügung stand.
Weiterführende Informationen
Die Klinikum Mittelbaden gGmbH hatte vergangenes Jahr beim Ministerium für Soziales und Integration einen Antrag auf Förderung nach dem Krankenhausstrukturfonds gestellt und Kosten für zwei Maßnahmen in Höhe von 6,35 Millionen Euro angemeldet. Nach Prüfung durch das Land sind davon über 4,2 Millionen Euro über den Krankenhausstrukturfonds förderfähig. Für die Weiterentwicklung der Ausbildungsangebote in der Pflege wurde eine Förderung aus Krankenhausinvestitionsmitteln des Landes in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro in Aussicht gestellt.