Zum Tag der Organspende am 3. Juni hat Gesundheitsminister Manne Lucha für den Organspendeausweis geworben. Entscheidend sei der persönliche Wille eines jeden Einzelnen. Jede Spende könne schwerkranken Patienten das Leben retten, so Lucha.
Zum Tag der Organspende am 3. Juni hat Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha für den Organspendeausweis geworben. „Zwischen dem Bedarf an Spenderorganen und vermittelbaren Organen klafft in Deutschland eine große Lücke. Jede Spende kann schwerkranken Patientinnen und Patienten, die auf ein Spenderorgan warten, das Leben retten. Aber obwohl sich in Umfragen die meisten Deutschen zu einer Organspende bereit erklären, besitzt nur gut jeder Dritte einen Organspendeausweis. Wer einen Ausweis ausfüllt, schafft Klarheit – nicht nur für sich selbst, sondern besonders für seine Angehörigen“, sagte Lucha.
Entscheidend ist der persönliche Wille eines jeden Einzelnen
Das Land arbeite gemeinsam mit allen relevanten Akteuren im Aktionsbündnis Organspende seit mehr als zehn Jahren kontinuierlich daran, das Thema in Baden-Württemberg weiter voranzubringen. „Eines der wesentlichen Ziele des Bündnisses ist es, dass sich möglichst viele Bürgerinnen und Bürger mit einer möglichen Spende auseinandersetzen. Die Spende ist ja ein freiwilliges Geschenk, das nicht eingefordert werden kann. Entscheidend ist der persönliche Wille eines jeden Einzelnen. Damit jeder Einzelne eine freie Entscheidung treffen kann, ist eine offene, ausführliche und sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema Organspende wichtig. Das Ergebnis sollte dann in dem Ausweis festgehalten werden“, so Lucha.
Aktionsbündnis Organspende Baden-Württemberg
Das 2006 ins Leben gerufene Aktionsbündnis Organspende Baden-Württemberg ist beim Ministerium für Soziales und Integration angesiedelt. In dem Bündnis haben sich Akteure wie die Landesverbände der Krankenkassen, die Landesärztekammer, die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft, die Deutsche Stiftung für Organtransplantation (DSO), Patientenvertreter und weitere zusammengeschlossen. Das Bündnis informiert über Organspende auf Veranstaltungen, Märkten, Publikums- und Fachmessen. An weiterführenden Schulen und Pädagogischen Hochschulen führt das Bündnis gut besuchte kostenlos Schulungen und Seminare durch.
Weitere Informationen
Mehr als 10.000 schwerkranke Menschen in Deutschland warten auf ein Spenderorgan. Allein in Baden-Württemberg stehen über 1.000 Menschen auf der Warteliste. Eine repräsentative Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung aus 2016 zeigt zwar, dass die Akzeptanz der Organspende in Deutschland mit über 80 Prozent auf internationalem Niveau ist. Gleichzeitig hält sich jedoch die Anzahl der realisierten Organspenden seit Jahren bundesweit auf niedrigem Niveau.
In Deutschland gilt bei der Organspende die Zustimmungslösung. Wer für eine Organspende nach seinem Tod ist, muss das durch einen Ausweis belegen. Liegt kein Ausweis vor, so werden im Fall einer möglichen Organspende die Angehörigen nach dem mutmaßlichen Willen des Verstorbenen befragt. Für sie ist eine Entscheidung in dieser Situation oft eine Überforderung.
Die zentrale Veranstaltung zum Tag der Organspende am 3. Juni findet in diesem Jahr in Erfurt statt.