Die Erhaltungsprogramme zur Sanierung der Straßeninfrastruktur werden weiter erfolgreich umgesetzt. Durch einen zielgerichteten und effektiven Einsatz der Mittel wird das Straßennetz in Baden-Württemberg leistungsfähig und zukunftsfest.
„Durch einen zielgerichteten und effektiven Einsatz der Sanierungsmittel machen wir das Straßennetz in Baden-Württemberg leistungsfähig und zukunftsfest“, erklärte Verkehrsminister Winfried Hermann anlässlich der Vorstellung des Sanierungsprogramms 2018 für die Straßeninfrastruktur. Auf Grundlage des Erhaltungsprogramms 2017 – 2019 an Bundesstraßen und des Erhaltungsprogramms 2017 – 2020 an Landesstraßen, wird ein bedarfsgerechtes Vorgehen sichergestellt. Die Laufzeiten der beiden Erhaltungsprogramme wurden dabei an den Rhythmus der Straßenzustandserfassungen angepasst. Sie dienen auch als Maßstab für die bedarfsgerechte Verteilung der Haushaltsmittel auf die vier Regierungspräsidien und sind maßgebender Leitfaden bei der Festlegung der jährlichen Sanierungsbauprogramme. „Unser fachlich fundiertes strategisches Vorgehen, transparent und wohlbegründet, hat sich bewährt“, so Hermann.
Das Sanierungsprogramm 2018
„Auch im Jahr 2018 läuft die Sanierung der Bundesfern- und Landesstraßen auf Hochtouren weiter. Insgesamt werden landesweit mehr als 280 neue Maßnahmen umgesetzt“, so Verkehrsminister Winfried Hermann. An den Bundesfernstraßen werden voraussichtlich rund 390 Millionen Euro und an den Landesstraßen rund 110 Millionen Euro in den Erhalt der Straßeninfrastruktur investiert, zuzüglich Planungskosten in zweistelliger Millionenhöhe. Das Sanierungsprogramm 2018 sieht auch wieder größere Erhaltungsmaßnahmen unter anderem an den Autobahnen vor. So werden auch in diesem Jahr wieder Abschnitte erneuert, bei denen die Gefahr des Auftretens von Hitzeschäden, sogenannten Blow-ups, besteht. An einigen Abschnitten der A 5 und A 6 werden Entlastungsstreifen aus Asphalt über die gesamte Fahrbahn gezogen. „Auch in diesem Jahr werden die Bauwerke wieder im Fokus stehen. Als Rückgrat des Straßennetzes nehmen sie eine zentrale Rolle beim Erhaltungsmanagement ein“, so Verkehrsminister Hermann.
Beispielprojekte
Auf der A 98 wird die Fahrbahndeckenerneuerung bei Volkertshausen / Beuren mit Gesamtkosten in Höhe von 2,7 Millionen Euro umgesetzt. Die Länge beider Fahrtrichtungen beträgt dabei rund 3 Kilometer. Die Sanierung ist erforderlich, da der torfige Untergrund eine immer stärker werdende Verformung der Autobahn verursacht.
Die Rheinbrücke Maxau im Zuge der B 10 muss aus Gründen der Verkehrssicherheit und der Dauerhaftigkeit ertüchtigt werden. Dabei wird eine hochfeste Betonfahrbahnplatte eingebaut und Verstärkungen im Innern des Stahlüberbaus vorgenommen. Die Gesamtkosten liegen bei 12,3 Millionen Euro. Die voraussichtliche Bauzeit geht bis Dezember 2019.
Die L 307 zwischen Eberhardzell und Awengen wird in der Zeit von Anfang Juni bis voraussichtlich Mitte Juli 2018 saniert. An der 1,4 Kilometer langen Strecke werden aus Verkehrssicherheitsgründen lokal Verbesserungen durchgeführt und die Deck- und Tragschichten der Straße, sowie die Brücke über den Romersbach erneuert. Die Kosten der Erhaltungsmaßnahme liegen bei zirka. 0,8 Millionen Euro.
An der B 29 finden Instandsetzungsarbeiten an der Bahnbrücke und an der Remsbrücke bei Urbach in Fahrtrichtung Stuttgart statt. Im Zuge der Maßnahme wird auch die Lärmschutzwand ertüchtigt und anschließend die Fahrbahndecke erneuert. Das Gesamtprojekt ist mit zirka 2,7 Millionen Euro veranschlagt.
Rückblick auf das Erhaltungsprogramm 2017
Bei den Bundesfernstraßen wurden im Jahr 2017 rund 115 Kilometer Richtungsfahrbahnen und 53 Bauwerke (Brücken, Stütz- und Schallschutzmauern etc.) an Autobahnen, sowie 267 Kilometer Fahrbahnen und 58 Bauwerke an Bundesstraßen saniert. Darunter fallen beispielsweise die Fahrbahndeckenerneuerungen Ettlingen, Nonnenweier und Höfen im Zuge der A 5, sowie die Fahrbahndeckenerneuerung an der B 10 zwischen Stuttgart und Hedelfingen und die Sanierung zwischen Oberuhldingen und Meersburg im Zuge der B 31.
Allein rund 95 Millionen Euro flossen im Jahr 2017 in den Erhalt der Landesstraßen. So wurden mit dem Bauprogramm 2017 insgesamt 103 Kilometer Fahrbahnen und 47 Bauwerke an Landesstraßen saniert. Dabei wurden vermehrt kostenintensivere Maßnahmen umgesetzt, bei denen über die reine Sanierung der Fahrbahndecke hinaus auch weitere Maßnahmen wie beispielsweise die Sanierung oder Erneuerung der Entwässerungsanlagen erforderlich wurde.
Als Großprojekt wurde im Jahr 2017 auf der L 280 die Fahrbahndecke zwischen Bad Buchau und Oggelshausen erneuert. Die Kosten lagen bei rund 5 Millionen Euro. Aufgrund der komplexen Untergrundverhältnisse waren hier neben der reinen Erneuerung der Fahrbahndecke auch aufwändige Maßnahmen beim Straßenaufbau beziehungsweise der Gründung erforderlich. Zudem mussten große Mengen an teerhaltigem Material entsorgt werden.
Bei einer Rutschungssanierung an der L 1080 zwischen Welzheim und Klaffenbach investierte das Land rund 2,4 Millionen Euro. Nach dem Starkregen Anfang Juni 2016 kam es hier zu Rutschungsereignissen sowie diversen Fahrbahnschäden. Der Streckenabschnitt war aus Gründen der Verkehrssicherheit für alle VerkehrsteilnehmerInnen vollgesperrt.
Im Jahr 2017 wurde auch auf der L 351 der Meisterntunnels weiter ertüchtigt. Hier wurde neben technischer Nachrüstungen beim Brandschutz auch ein neuer Fluchtstollen hergestellt. Allein im Jahr 2017 beliefen sich die Kosten auf 3,7 Millionen Euro. Zu den baulichen Nachrüstungen zählt auch das am Nordportal errichtete Betriebsgebäude.
Mit dem letzten Bauabschnitt der Fahrbahndeckenerneuerung auf der L 422 zwischen Rötenberg und Rötenbach waren umfangreiche Hangsicherungsmaßnahmen verbunden. Aufgrund von starken Rutschungen musste der Untergrund mittels Stützscheiben ertüchtigt werden. Das Land investierte hier rund 1 Million Euro in den Erhalt der Straßeninfrastruktur.