Auf dem Weg zur Klimaneutralität haben die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg erste Maßnahmen eingeleitet. Ziel ist es, bis 2030 klimaneutral zu werden.
Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (SSG) wollen bis 2030 klimaneutral werden. Dazu haben die SSG im ersten Schritt eine CO2-Bilanz erstellen lassen. Die meisten Emissionen sind demnach den Gebäuden, die von den SSG betreut werden, zuzuordnen. Deshalb sollen im nächsten Schritt konkrete Maßnahmen für eine klimafreundliche Wärmeversorgung der Gebäude entwickelt werden.
„Unsere historischen Gärten leiden selbst stark unter dem Klimawandel. Wir müssen alles dafür tun, eine Verschärfung der Klimakrise zu verhindern. Dazu können wir einen Beitrag leisten, in dem sich die SSG auch auf den Weg machen, klimaneutral zu werden. Wir wollen den Klimaschutz in unseren historischen Monumenten voranbringen“, so Finanzstaatssekretärin Gisela Splett.
Grundlage für die künftigen Maßnahmen ist die CO2-Bilanz der SGG. Sie haben diese Bilanz für alle von ihnen betreuten Monumente und ihre Geschäftstätigkeit erstellen lassen. Die für 2019 ermittelten Daten kommen auf einen Gesamtwert für die SGG von rund 7.500 Tonnen CO2-Äquivalenten. Davon entfällt mit etwa 90 Prozent der bei weitem größte Anteil auf die von SSG genutzten Gebäude. Innerhalb dieser wiederum entfällt der größte Anteil auf den Wärmeverbrauch.
Fokus auf klimaneutrale Wärmeversorgung
Die SSG-Monumente sollen deshalb künftig auf eine weitgehend klimaneutrale Wärmeversorgung umgestellt werden. Hierzu sollen in den von SSG betreuten Gebäuden vor allem regenerative Energien verstärkt genutzt werden.
SSG-Geschäftsführer Michael Hörrmann: „Wir suchen denkmalgerechte Lösungen. Auch wenn auf den Monumenten selbst in der Regel keine Photovoltaikanlagen möglich sind, gibt es Nebengebäude oder Parkplätze, die sich dafür eignen können. Aktuell untersuchen wir solche Möglichkeiten in den Schlössern Mannheim und Schwetzingen und den Klöstern Schussenried und Ochsenhausen.“
Für die Wärmeversorgung müssen jeweils standortgerechte Lösungen gefunden werden. Beispielsweise wird im Schloss Ludwigsburg der Anschluss an eine Fernwärme mit hohem Anteil aus erneuerbaren Energien vorbereitet.
Ein weiteres Thema für die Staatlichen Schlösser und Gärten ist es, welche Maßnahmen auf den betreuten Liegenschaften helfen können, Kohlenstoff zu binden. Dabei geht es beispielsweise um die Anwendung von Pflanzenkohle in den historischen Gärten oder um Humusanreicherung auf Flächen wie der Keltenerlebniswelt Heuneburg.
CO2-Neutralität in der Verwaltung
Auch in der Verwaltung selbst wird bei SSG auf klimafreundliche Produkte und Recyclingpapier geachtet, beispielsweise bei der Erstellung von Publikationen. Hier ist die CO2-Neutralität das konkrete Ziel. Zudem werden Angebote zur klimafreundlichen Anreise ausgebaut: Etwa durch Werbung in Österreich und der Schweiz für die Anreise mit der Bahn, durch die Verbesserung der Serviceangebote für Gäste, die mit dem Fahrrad anreisen, oder durch Kooperationen mit der Biberbahn in Oberschwaben und dem Roten Flitzer in Maulbronn.