Für das Projekt „Bio in der Gemeinschaftsverpflegung“ wurden sechs Bio-Musterregionen ausgewählt. Damit sollen „Bio-Leuchttürme“ in Baden-Württemberg entstehen und wichtige Erkenntnisse für den Aufbau und die Etablierung regionaler Verarbeitungs- und Lieferstrukturen für Bio-Lebensmittel gewonnen werden.
„Der Einsatz von Bio- und insbesondere bio-regionalen Lebensmitteln in Kantinen und Mensen trägt zu einer nachhaltigen, gesundheitsfördernden und genussvollen Ernährung bei. Gleichzeitig stärkt dies die regionale Wertschöpfung. Die Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg sind hierbei wichtige Vorreiter, indem sie an dem neuen überregionalen Projekt ‚Bio in der Gemeinschaftsverpflegung in Bio-Musterregionen‘ teilnehmen“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk.
In den Bio-Musterregionen Bodensee, Freiburg, Heidenheim, Biberach, Hohenlohe und Enzkreis werden rund 40 Kantinen, Caterer und Mensen mit Coachings und Veranstaltungen vom Ministerium dabei unterstützt, ihre Verpflegung anhand der Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) auszurichten, sowie ihren Bio-Anteil – bevorzugt aus der Region – auf mindestens 30 Prozent zu steigern. Die Bio-Musterregion Biberach kooperiert hierbei mit der Bio-Musterregion Ravensburg, die Bio-Musterregion Hohenlohe mit der Bio-Musterregion Neckar-Odenwald.
Wichtiger Hebel zur Steigerung der Nachfrage nach regionalen Bio-Lebensmitteln
„Durch die kontinuierlichen Essenszahlen, die in Einrichtungen und Betrieben der Gemeinschaftsverpflegung täglich zubereitet werden, stellen diese einen wichtigen Hebel dar, um die Nachfrage nach regionalen Bio-Lebensmitteln zu steigern“, sagte Minister Hauk. „Damit kommen wir dem Ziel der Landesregierung, 30 bis 40 Prozent Bio bis 2030 zu erreichen, ein gutes Stück näher. Dies gilt nicht nur für die regionale Erzeugung, sondern auch für die Etablierung von Verarbeitungs- und Lieferstrukturen in den Regionen“, betonte der Minister. Denn bisherige Modellprojekte hätten gezeigt, dass der Wille zu mehr Bio oft da sei, die Nachfrage aber wegen mangelnder regionaler Strukturen oft nicht bedient werden könne. Hier erhoffe man sich über dieses Projekt weitere wichtige Erkenntnisse und den Anstoß für den Aufbau und die Etablierung regionaler Strukturen.
Am Projekt nehmen Einrichtungen und Betriebe aus allen Lebenswelten teil, wie Kitas, Schulen, Betriebe, Kliniken und Seniorenheime sowie Caterer. Coachings, Workshops, überregionale Weiterbildungsformate und öffentliche Fachtage bieten den Verantwortlichen in den Einrichtungen und Betrieben die Möglichkeit, sich fachlich fortzubilden, sich über bisherige Erfahrungen auszutauschen und sich zu vernetzen. Um der verstärkten Nachfrage von regionalen Bio-Lebensmitteln nachzukommen und regionale Wertschöpfungsketten zu fördern, wird ein externer Berater vor Ort beim Aus- und Aufbau regionaler Produktions-, Verarbeitungs- und Lieferstrukturen unterstützen.
Das Projekt wird über einen Zeitraum von zwei Jahren vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz durchgeführt und entspricht einer Maßnahme des Aktionsplans „Bio aus Baden-Württemberg“ zur Steigerung des ökologischen Anbaus in Baden-Württemberg.
Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Ökologischer Landbau