Ein Kompetenz-Netzwerk soll die Probleme von Schäferinnen und Schäfern praxisnah angehen. Umweltminister Franz Untersteller betonte die Bedeutung der Schäfereibetriebe für die Kulturlandschaft in Baden-Württemberg.
Umweltminister Franz Untersteller hat auf dem Hof der Schäferei Banzhaf in Gerstetten-Heldenfingen im Landkreis Heidenheim das neue Schäferei-Kompetenz-Netzwerk des Landes vorgestellt. Es wird beim Landschaftserhaltungsverband Heidenheim angesiedelt sein und zusammen mit Experten aus der Verwaltung und dem Landesschafzuchtverband aktuelle Themen, die den Schäfereien wichtig sind, diskutieren und praxisnahe Lösungen entwickeln.
Impulse für die Schäfereien im Land
„Das Schäferei-Kompetenz-Netzwerk wird somit wichtige Impulse für die Schäfereien im Land setzen, landesweit Empfehlungen zur Umsetzung erarbeiten, Hemmnisse bei der Förderung abbauen und die zuständigen Personen vor Ort bei der Umsetzung unterstützen“, sagte Umweltminister Untersteller. Für Projekte, die aus der Arbeit des Netzwerks hervorgehen, stellt das Land zusätzlich zwei Millionen Euro zur Verfügung.
Mit diesem Geld sollen die Schäfereien dabei unterstützt werden, fehlende Infrastruktur auf- und auszubauen. Dazu gehören beispielsweise Schafställe, die viele Betriebe ohne Unterstützung finanziell überfordern würden. Oder auch Triebwege, damit die Schafherden sicher von einer Weide zur nächsten ziehen können. Das Netzwerk sei ein innovativer und neuer Ansatz, fügte Untersteller hinzu, „der meiner bisherigen Linie treu bleibt: Naturschutz ist nur zusammen mit der Landwirtschaft möglich.“
Schäfereien gehören zur Kulturlandschaft
Für den Minister sind die Schäfereien im Land eine Herzenssache, weil sie gemeinsam mit den landwirtschaftlichen Betrieben unsere Kulturlandschaft und die Vielfalt so einzigartig machten. „Durch die intensive Beweidung sind heute seltene und wertvolle Lebensräume entstanden“, hob Untersteller hervor. Den Schäfereien sei es zu verdanken, dass Wacholderheiden, Magerrasen und artenreiches Grünland typisch und landschaftsprägend für Baden-Württemberg sind. „Mit jeder Schäferei die aufgibt, geht somit auch ein Stück unserer Kulturlandschaft verloren.“
Jeder könne seinen Beitrag dazu leisten, die Schäfereien zu erhalten, sagte Umweltminister Untersteller bei seinem Besuch in Gerstetten-Heldenfingen. Die Verbraucherinnen und Verbraucher im Land sollten darüber nachdenken, Produkte vom Schaf aus der Region bevorzugt zu kaufen. Aus zweierlei Gründen. „Sie stärken einerseits die Betriebe vor Ort. Und andererseits leisten sie so auch aktiv einen Beitrag zum Naturschutz und zum Erhalt unserer Artenvielfalt. Da schmecken das Lammfleisch und der Schafskäse umso besser.“