Tierschutz

Russland hält Bestimmungen für Tiertransporte nicht ein

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Limpurger Rinder stehen auf einer Weide. (Bild: dpa)

Lange Tiertransporte nach Russland werden von Tierschützern bereits seit einiger Zeit kritisiert. Nun ist amtlich bestätigt, dass östlich von Moskau keine Kontrollstellen gibt.

Die russische Veterinärverwaltung hat dem deutschen Bundeslandwirtschaftsministerium mitgeteilt, dass es östlich von Moskau keine Möglichkeiten gibt, Rinder während langen Transporten nach Russland oder nach an Russland grenzende Staaten abzuladen und zu versorgen. Aus Deutschland werden Rinder immer noch auf lange Transporte in nicht europäische Länder wie Russland, den Nahen Osten und Afrika geschickt. Lange Tiertransporte stehen seit Jahrzehnten wegen massiven Tierschutzverstößen zu Recht in der Kritik.

Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs gelten die Transportbestimmungen der Europäischen Union (EU) bis zum Entladen der Tiere am Zielort im Drittland. Somit müssen unter anderem Futter- und Wasserversorgung sowie Ruhezeiten auf Grundlage der europäischen Tierschutztransportverordnung auch im Drittland gewährleistet sein. „Nach einem 29-stündigen Transport, der eine Stunde Pause beinhaltet, müssen Rinder an sogenannten Kontrollstellen abgeladen werden, um eine Ruhezeit von 24 Stunden zu erhalten und um gefüttert und getränkt zu werden. Danach dürfen die Rinder wieder 29 Stunden weitertransportiert werden“, erläutert die Landestierschutzbeauftragte, Dr. Julia Stubenbord.

Da Rinder nach dem Grenzübertritt in Russland oft noch tausende Kilometer teils bei großer Hitze oder Kälte tagelang weiter transportiert werden, bleiben die Tiere ohne Kontrollstellen unversorgt. Alle Kontrollstellen müssen entsprechende Standards nach europäischem Recht erfüllen, welche gemäß dem Urteil auch in Drittländern gelten. Dazu kommt, dass in den an Russland angrenzenden zentralasiatischen Staaten tierschutzwidrige Schlachtungen an der Tagesordnung sind.

Kein gesetzeskonformer Tiertransport östlich von Moskau

„Die Bestätigung aus Russland, dass es östlich von Moskau keine Kontrollstellen gibt, bestätigt die Aussagen von Seiten der Tierschützer, die dies schon lange melden“, so die Landestierschutzbeauftragte.

Somit ist amtlich bestätigt, dass deutsche beziehungsweise europäische Veterinärbehörden Tiertransporteuren rechtskonform keine Zeugnisse ausstellen können, um Tiere nach Russland oder in andere Staaten der ehemaligen Sowjetunion zu transportieren. Tierschutzorganisationen und Tierärzte setzen sich schon lange gegen den langen Transport von Tieren in Drittländer ein. „Trotz der Vermutung, dass ein gesetzeskonformer Transport nicht möglich ist, wurde lange nicht gehandelt und es gingen immer wieder Transporte aus Deutschland nach Russland und Usbekistan“, so Stubenbord abschließend in der Hoffnung, dass dies nun ein Ende hat.

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Landesbeauftragte für Tierschutz

Weitere Meldungen

Straßenbaustelle an der B31 im Schwarzwald (Bild: © dpa).
Strasse

Querspange Erbach der B 311 freigegeben

Eine Laborantin untersucht Lebensmittel im Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart. (Foto: © dpa)
Verbraucherschutz

Prüfung von Advents- und Weihnachtsprodukten

Umweltdaten 2024
Umweltzustandsbericht

Umweltdaten 2024 jetzt interaktiv und digital verfügbar

Pheromonfalle
Weinbau

Land erhöht Pheromonförderung im Weinbau

Ein Mitarbeiter einer Biogasanlage von Naturenergie Glemstal befüllt die Anlage mit Biomasse.
Bioökonomie

Land fördert neue Projekte für Nachhaltige Bioökonomie

Gesundes Essen bei der Zubereitung.
Ernährung

Weihnachten nachhaltig und genussvoll genießen

Luchs Verena
Artenschutz

Dritter Luchs in Baden-Württemberg ausgewildert

Eine gebrochene Tafel "Dubai-Schokolade" von "Kikis Kitchen"
Verbraucherschutz

Vorsicht bei importierter Dubai-Schokolade

Das Thermostat einer Heizung.
Energie

Energieberatung wird fortgesetzt

In einem Stuttgarter Kindergarten gibt es Lasagne zum Mittagessen. (Bild: dpa)
Ernährung

500. Zertifikat für bewusste Kinderernährung übergeben

Wildschweine
Tierschutz

Saufänge zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest

Gruppenbild bei der Regierungschefkonfererenz der Internationalen Bodensee-Konferenz: Europastaatssekretär Florian Hassler (5. von rechts) übernimmt für die Landesregierung symbolisch das Steuerrad der Internationalen Bodensee-Konferenz
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Baden-Württemberg übernimmt Vorsitz der Bodenseekonferenz

Ein Schwan fliegt in einem Feuchtgebiet
Tierschutz

Geflügelpest in einem Vogelpark im Landkreis Karlsruhe

Genussführer 2025
Ernährung

Genussführer 2025 vorgestellt

Hunde im Tierheim. (Bild: Norbert Försterling / dpa)
Tierschutz

Tiere sind Lebensbegleiter, keine Weihnachtsgeschenke