Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut hat die Roadshow im Rahmen der „Strategieoffensive Handwerk 2025“ eröffnet. Das bis Ende 2019 angelegte Modellprojekt wird vom Wirtschaftsministerium mit insgesamt 4,4 Millionen Euro gefördert.
Mit der Auftaktveranstaltung in der Handwerkskammer Region Stuttgart startet die Roadshow im Rahmen des Projekts „Dialog und Perspektive Handwerk 2025“, welches vom Wirtschaftsministerium gemeinsam mit den Handwerksorganisationen durchgeführt wird. Ziel des Projekts ist es, das baden-württembergische Handwerk optimal für die Zukunft aufzustellen. Die Roadshow zum Thema Unternehmensstrategie wird bei allen Handwerkskammern im Land Halt machen.
„Unsere Handwerksbetriebe haben zurzeit volle Auftragsbücher. Deshalb fällt es ihnen nicht immer leicht, sich mit Herausforderungen wie Digitalisierung, demografischem Wandel oder der Fachkräfte- und Nachfolgeproblematik angemessen auseinanderzusetzen und sich bietende Chancen zu nutzen“, hob Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut hervor. „Gerade in Zeiten technologischer Umbrüche, in denen neue Wettbewerber in angestammten Märkten auftauchen und den Wettbewerb intensivieren, gilt es, die Zukunft in den Blick zu nehmen. Ein zentraler Erfolgsfaktor ist dabei, sich bei der Unternehmensstrategie und Personalpolitik modern und zukunftsorientiert aufzustellen.“
Bei der Auftaktveranstaltung können sich Handwerksbestriebe aus der Region in drei Workshops über die Themen Produkt- und Markenstrategie, strategische Personalführung sowie Digitalisierungsstrategien informieren. „Eine wesentliche Erkenntnis unseres Projekts ‚Dialog und Perspektive Handwerk 2025‘ ist, dass sich der betriebliche Planungshorizont im Handwerk in der Regel auf maximal drei Jahre beläuft“, sagte die Ministerin. Da in vielen Betrieben das Tagesgeschäft Vorrang habe, fehle es häufig an Zeit und Wissen über geeignete Instrumente der strategischen Betriebsführung. Hier setzen die Angebote der Strategieoffensive an, um eine mittel- bis längerfristige strategische Ausrichtung in die Betriebe zu bringen.
Dialog und Perspektive Handwerk 2025
Das bis Ende 2019 angelegte Modellprojekt „Dialog und Perspektive Handwerk 2025“ wird vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau mit insgesamt 4,4 Millionen Euro gefördert und vom Baden-Württembergischen Handwerkstag (BWHT) eng begleitet. Ziel des Projekts ist es, die Entwicklung des Handwerks im Land zu unterstützen und dabei wichtige Ansatzpunkte für eine zukunftsorientierte Ausrichtung aufzugreifen. Mit einer Personaloffensive ist das Projekt 2018 gestartet.
Mit den 20 Maßnahmen im Projekt werden drei wesentliche Zukunftsfelder adressiert:
- Die Personalentwicklung, um Fachkräfte zu finden und zu binden,
- die strategische Betriebsführung, um den Blick der Betriebe für mittel und langfristige Herausforderungen zu schärfen und
- die digitale Transformation des Handwerks.
Die Maßnahmen beinhalten dabei Angebote zur:
- Sensibilisierung und Information, wie zum Beispiel die Förderung von attraktiven Veranstaltungsformaten und das Informations- und Wissensportal zur Personaloffensive.
- Beratungs- und Umsetzungsunterstützung, zum Beispiel durch die acht Personalberaterinnen und -berater der Handwerkskammern und die geförderte Intensivberatung zur strategischen Betriebsführung. Ergänzend gibt es Personalberatungen über die Beratungstochter des Handwerkstags, die BWHM.
- Schulungs- und Qualifizierungsangebote, zum Beispiel für die Betriebsberater der Kammern und der Fachverbände, aber auch für Unternehmer durch geförderte Erfahrungsaustausch-Gruppen und Digitalisierungs-Werkstätten.
- Anschauungs- und Demonstrationsmöglichkeiten, wie zum Beispiel im Rahmen von Modellprojekten zu innovativen digitalen Geschäftsmodellen im Handwerk.
Die vom Land geförderte „Stabsstelle Strategie“ beim Baden-Württembergischen Handwerkstag identifiziert und bewertet beispielsweise Zukunftsthemen, technologische Entwicklungen und neue Märkte für das Handwerk. Über Betriebsberaterinnen und -berater der Kammern sowie bei Veranstaltungen der Stabsstelle werden die Betriebe über Neuerungen informiert und für die unterschiedlichen Themen sensibilisiert.
Darauf aufbauend werden Handwerksbetriebe in geförderten Intensivberatungen dabei unterstützt, Unternehmensstrategien zu entwickeln und umzusetzen. Die Intensivberatungen von bis zu zehn Tagewerken pro Betrieb werden durch externe Fachberaterinnen und -berater über die Beratungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft für Mittelstand und Handwerk (BWHM) angeboten. Zudem fördert das Land Digitalisierungs-Werkstätten bei den Innungs- und Fachverbänden des Handwerks, die Betriebe bei der Entwicklung und Umsetzung einer Digitalisierungsstrategie unterstützen.
Weitere Termine der Roadshow
- 5. Juni 2019: Handwerkskammer Konstanz
- 26. Juni 2019: Handwerkskammer Freiburg
- 10. Juli 2019: Handwerkskammer Mannheim
- 23. Juli 2019: Handwerkskammer Reutlingen
- 17. September 2019: Handwerkskammer Karlsruhe
- 11. Dezember 2019: Handwerkskammer Ulm